Weniger versicherte Wohnungseinbrüche in 2021
Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ist die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche gesunken. Rund 60.000 Fälle im Jahr 2021 bedeuten einen Rückgang um ein Viertel: ein historisches Tief. Neben Homeoffice ist auch das verstärkte Investment privater Haushalte in Sicherheitstechnik eine Ursache hierfür.
Der Abwärtstrend bei Wohnungseinbrüchen setzte sich auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie fort. Das berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag in Berlin. „Die Zahl der versicherten Einbrüche ist 2021 auf ein historisches Tief gesunken“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. „Die deutschen Versicherer zählten rund 60.000 Wohnungseinbrüche, ein Viertel weniger als im Jahr zuvor.“ Im Jahr 2020 waren noch rund 80.000 Einbrüche gezählt worden. Das bedeutet den niedrigsten Wert seit 1998, als erstmals die Zahlen statistisch erfasst wurden.
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Homeoffice - und mehr Einbruchschutz
„Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr überwiegend im Homeoffice gearbeitet. Das hat sich abschreckend auf Einbrecher ausgewirkt, weil dadurch das Entdeckungsrisiko zu hoch war“, sagte Asmussen zu den Gründen. In Summe mussten die Versicherer 180 Millionen Euro für Einbrüche zahlen: 40 Millionen weniger als im Vorjahr. Dennoch sei die durchschnittliche Schadenhöhe pro Diebstahl gestiegen: von 2.700 Euro auf nun 3.100 Euro.
Damit gegen die Einbruchzahlen seit 2015 kontinuierlich zurück. „Wir sehen seit Jahren, dass viele Haus- und Wohnungsbesitzer in bessere Sicherheitstechnik investieren. Das zahlt sich aus“, so Asmussen. Er begrüßte, dass die neue Bundesregierung auch für 2022 Fördermittel für den Einbruch-Schutz bereitgestellt habe. Bis zu 1.600 Euro bewilligt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Durch die KfW förderfähig sind unter anderem einbruchhemmende Fenster und Türen, aber auch Alarmanlagen und Smarthome-Anwendungen mit Einbruchmeldefunktion. Hier ist Zeit ein wesentlicher Faktor, um Einbrüche zu verhindern: Weit über ein Drittel aller Einbrüche bleibe im Versuchsstadium stecken, weil die Diebe die vorhandenen Sicherungen an Türen und Fenstern nicht schnell genug überwinden können. Die KfW klärt auf ihrer Webseite über die Förderung auf.
In absoluten Zahlen hat Nordrhein-Westfalen die meisten Einbrüche zu verzeichnen: mit knapp 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland. 18.576 Einbrüche wurden hier gezählt. Niedersachsen landet auf Rang zwei mit 5.175 Einbrüchen. Allerdings lagen noch keine abschließenden Zahlen für Berlin für 2021 vor: im Vorjahr wurden hier immerhin 7.070 Einbrüche gezählt. Die wenigsten Einbrüche ereigneten sich in Thüringen (909) und Mecklenburg-Vorpommern (927).