Der April überrascht mit eisigen Temperaturen: vielerorts fiel sogar schon Schnee. Und auch in den nächsten Tagen ist nur langsam Besserung in Sicht: Frühlingshafte Wärme soll es erst ab Beginn nächster Woche geben. Oft beobachtet man dann Autofahrer, die früh den Motor laufen lassen, während sie die Scheibe frei kratzen. Doch das ist keine gute Idee.

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Motor im Stand laufen lassen ist Ordnungswidrigkeit

Wie der ADAC informiert, kann es als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, den Motor laufen zu lassen. Denn laut § 30 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist jedwede Lärm- und Abgasbelästigung zu verhindern. „Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen und Fahrzeugtüren übermäßig laut zu schließen“, heißt es im Gesetzestext unter anderem. Wer dagegen verstößt, muss ein Bußgeld von 80 Euro zuzüglich Verwaltungsgebühren zahlen.

Den Motor auf Privatgrundstücken laufen zu lassen, kann sogar noch teurer werden, wie aktuell die Kreiszeitung informiert. Dies könne aufgrund der Abgase nach dem jeweiligen Landes-Immissionsschutzgesetz geahndet werden, wofür die Bundesländer die Höhe der Bußgelder festlegen. In Nordrhein-Westfalen können hierbei bis zu 5.000 Euro fällig werden, wie der Rechtsschutzversicherer Advocard informiert. Zudem könnten sich die Nachbarn gestört fühlen.

Ein weiterer Grund, weshalb der laufende Motor keine gute Idee ist: Hierbei droht der Verlust des Kasko-Schutzes, wenn das Fahrzeug gestohlen wird. Schon wer sich nur kurz vom Auto entfernt, um zum Beispiel etwas aus der Garage zu holen oder sich die Hände aufzuwärmen, verhalte sich grob fahrlässig - entsprechend muss die Versicherung nicht zahlen, wenn ein solches Verhalten nicht laut Vertrag inkludiert ist. Das zeigt ein Urteil des Koblenzer Oberlandesgerichtes (Az.: 10 U 550/03). Ein solches Verhalten sei „geradezu eine Einladung für potenzielle Diebe“, begründeten die Richter ihr Urteil.

Uneffektiv und hoher Verschleiß

Der ADAC macht darüber hinaus darauf aufmerksam, dass das Warmlaufen des Motors im Stand enorm uneffektiv ist und den Motorverschleiß erhöht. Eigene Tests hätten gezeigt, „dass das Fahrzeug durch das Laufenlassen des Motors im Stand nicht besonders warm wird. Nach vier Minuten Motor warm laufen lassen bei einer Außentemperatur von minus 10 Grad hat das Motoröl gerade einmal eine Temperatur von minus 7 Grad erreicht, und auch aus den Luftaustrittsdüsen im Wageninneren kommt lediglich ein laues Lüftchen mit etwa 13 Grad“. Weil das Motoröl im Stand länger brauche, um Betriebstemperatur zu erreichen, erhöhe sich auch die Reibung: und folglich der Verschleiß.

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Als Alternative empfiehlt der Automobilclub Frostschutzfolien und die Verwendung eines Trockentuches, sofern man keine Standheizung hat. Denn diese darf natürlich im Stand betrieben werden. Auch diese haben freilich Umweltlasten: unter anderem einen hohen Partikel-Ausstoß bei einigen Modellen. Trotzdem sei dies immer noch deutlich umweltfreundlicher als ein laufender Motor. Wer den Motor einfach laufen lässt, müsse laut der Tests bis zu 38 Minuten warten, bis die Scheibe von Eis befreit und der Innenraum warm ist: gute Standheizungen schaffen dies in bis zu 12 Minuten.