Spätestens, seit die Generali ihre Konzerntochter Generali Leben an die Run-Off-Gesellschaft Viridium verkaufte, ist das Thema „Run-Off“ in aller Munde: Immerhin vier Millionen Verträge wechselten den Besitzer, die Generali ist nur noch mit einer Minderheit von 10,1 Prozent an der neuen Viridium-Tochter Proxalto beteiligt. Kritiker sprachen seither von verkauften Kunden und Risiken. Gleichzeitig befürchteten insbesondere Verbraucherschützer, dass Kunden nach dem Wechsel zu einem externen Bestandsabwickler eher schlechter gestellt würden. In der anschließenden Debatte forderten sowohl der AfW-Bundesverband Finanzdienstleistung als auch der Bund der Versicherten (BdV) – in seltener Übereinstimmung – ein außerordentliches Wechsel- und Kündigungsrecht (Versicherungsbote berichtete).

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Befürchtungen bewahrheiten sich bisher nicht

Freilich: Nach ersten Studien bewahrheiteten sich die Befürchtungen nicht. So wertete das Analysehaus Assekurata Geschäftsabschlüsse externer Run-Off-Dienstleister aus und konnte keine Benachteiligung der Kunden feststellen (Versicherungsbote berichtete). Und Befürworter der Run-Offs verweisen auf die Chancen einer „schlanken Abwicklung“ durch Gesellschaften, die sich auf die Verwaltung der Altbestände spezialisiert haben – diese könnten insbesondere die hochverzinsten Altverträge kostengünstiger verwalten als Lebensversicherer mit Neugeschäft, was auch den Kunden zugute komme (Versicherungsbote berichtete).

Interne Run-Offs gegen den Image-Schaden

Trotz der ersten Bestandsaufnahme, die gegen Panikmache bei Run-Offs spricht, entschieden sich in der Vergangenheit mehrere Gesellschaften für interne Run-Offs. Prominentestes Beispiel: die Ergo. Der Konzern aus Düsseldorf hatte sich gegen einen Verkauf seiner Bestände entschlossen, weil er einen massiven Image-Schaden befürchtete. Stattdessen wickelt er die Altbestände nun selber ab (Versicherungsbote berichtete). Aber auch die Bayerische und die Nürnberger entschieden sich für interne Run-Offs – zumeist, indem eine Unternehmenstochter das Neugeschäft komplett einstellte und sich nur noch mit der Verwaltung der Altbestände befasste.

Die Solvenzquoten der Run-Off-Versicherer

Wie aber sieht es mit den Solvenzquoten der externen Run-Off-Dienstleister oder der Gesellschaften mit internen Run-Offs aus? Diese Frage ist keineswegs unwichtig für die Kunden. Immerhin geben die aufsichtsrechtlich obligatorischen Quoten gemäß Solvency II Auskunft darüber, ob Versicherer ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden dauerhaft erfüllen können. Wichtigste Kennzahl dieser Anforderung ist die Solvenzquote (SCR-Quote).

Für diese Quote werden die Eigenmittel eines Versicherers ins Verhältnis gesetzt zu den Verpflichtungen gegenüber den Leistungsempfängern – jedoch nicht zu Bedingungen des „Normalbetriebs“, sondern unter mathematischer Simulation eines Extrem-Ereignisses, das alle 200 Jahre auftritt. Erreichen die Versicherer 100 Prozent, haben sie genügend Eigenmittel, um solche Krisen zu überstehen (Versicherungsbote berichtete).

Und Nachrichten der Vergangenheit waren keineswegs beruhigend: Ein Run-Off-Versicherer wies in 2019 sogar eine Nettoquote im Minusbereich aus (Versicherungsbote berichtete). Allerdings erleichtern derzeit noch verschiedene bilanzrechtliche Hilfsmaßnahmen das Erreichen der aufsichtsrechtlichen Vorgabe und ermöglichen es den Versicherern, sich langsam auf die Eigenmittelanforderungen gemäß Solvency II-Richtlinie (Richtlinie 2009/138/EG) einzustellen:

  • So ermöglicht Paragraf 82 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) die Volatilitätsanpassung (VA) – sie erhöht die SCR-Quote der Unternehmen 2021 um durchschnittlich 19,9 Prozentpunkte.
  • Paragraf 351 VAG ermöglicht eine Maßnahme für risikofreie Zinssätze, die allerdings kaum genutzt wird.
  • Und Paragraf 352 VAG ermöglicht jene Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen (Ü), die am wirkungsvollsten die Quoten erhöhen – in 2021 im Schnitt um 191,7 Prozentpunkte.

Demnach zählen nicht die Netto-, sondern die der BaFin mit Hilfsmaßnahmen gemeldeten Bruttoquoten (plus VA und Ü). Die Maßnahmen haben freilich überbrückenden Charakter: Ab 2032 ist damit Schluss.

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SCR + VA unter 100 Prozent: Die Versicherer müssen in die "Manndeckung" der BaFin

Allerdings entscheidet sich dennoch bereits an der Nettoquote viel. Denn sobald Nettoquote und Volatilitätsanpassung (SCR+VA) keinen Wert von mindestens 100 Prozent erreichen, geraten Unternehmen in enge BaFin-„Manndeckung“ (so einst Aufsichtschef Frank Grund). Das bedeutet: Das Unternehmen muss Maßnahmen bei der Behörde vorlegen, um die Finanzstabilität zu verbessern – und die Aufsichtsbehörde prüft den Erfolg. Wie viele Run-Off-Versicherer aber sind hiervon betroffen? Die Solvenzquoten der Run-Off-Versicherer (und damit der Unternehmen ohne Neugeschäft) werden im Folgenden vorgestellt.

Frankfurter Leben-Töchter: Die Nettoquoten-Sorgenkinder

In 2015 erwarb die Frankfurter Leben-Gruppe den Bestand der deutschen Niederlassung der Basler Leben AG und überführte sie in die Frankfurter Lebensversicherung AG – anders, als der Name nahelegt, mit Sitz in Bad Hom­burg. In 2017 kaufte die Frankfurter Leben-Gruppe dann den Bestand der Arag Lebensversicherungs-AG. Diesen Bestand wickelt sie nun unter der Frankfurt Münchener Lebensversicherung AG mit Sitz in München ab (Versicherungsbote berichtete). Allerdings machen die Solvenzquoten den Run-Off-Experten doch arge Probleme.

Denn ohne überbrückende Hilfsmaßnahmen musste die Frankfurter in 2019 eine SCR-Nettoquote in Höhe von 37,9 Prozent ausweisen. Auf die Volatilitätsanpassung verzichtete das Unternehmen gänzlich, so dass es in die Manndeckung der BaFin musste. Mit Übergangsmaßnahmen aber hebelte das Unternehmen die Quote immerhin noch auf 204 Prozent.

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In 2020 lag die Nettoquote der Frankfurter ebenfalls bei 38 Prozent, allerdings nutzte das Unternehmen nun die Volatilitätsanpassung. Die freilich hob die Quote nur auf 47 Prozent – noch immer konnte sich die Frankfurter nicht aus der BaFin-Manndeckung befreien. Die Bruttoquote plus VA und Ü lag dann bei 250 Prozent.

2021: Frankfurter befreit sich aus der BaFin-Manndeckung

Und 2021? Nun gelang der Frankfurter ein Erfolg: Die Nettoquote verbesserte sich auf 100 Prozent, zusammen mit der Volatilitätsanpassung erreichte der Run-Off-Spezialist sogar 104 Prozent. Dadurch konnte sich die Frankfurter aus der Manndeckung der BaFin befreien. Auch die Bruttoquote (plus VA und Ü) erreicht in 2021 ein neues Hoch: 333 Prozent.

Frankfurter Münchener: Noch immer im kritischen Bereich

Schlimmer noch traf es in der Vergangenheit aber die Frankfurt Münchener: Als einziger von 81 Versicherern landete die Gesellschaft 2019 sogar im Minusbereich! Minus 14 Prozent mussten als Nettoquote eingestanden werden; mit der Volatilitätsanpassung kam die zweite Tochter der Frankfurter Leben-Gruppe nur auf minus 10 Prozent. Die Übergangsmaßnahmen konnten dann zumindest eine Bruttoquote in Höhe von 151 Prozent sichern.

Auch 2020 verbesserte sich das Unternehmen mit den alten Beständen der Arag Lebensversicherungs-AG nur leicht: Die Nettoquote lag bei 25 Prozent. Nettoquote plus VA brachten es zudem nur auf 32 Prozent. Die Frankfurter Münchener konnte sich also aus dem engen Schatten der BaFin nicht befreien. Allerdings wirkten die Übergangsmaßnahmen nach Paragraf 152 VAG Wunder: Sie hoben die Quote sogar über jene der Frankfurter – auf 310 Prozent.

Und 2021? Im Jahr zwei von Corona verschlechterte sich die Quote wieder: Auf neun Prozent netto und auf zwölf Prozent mit VA. Damit gehört die Frankfurter Münchener zu den nur fünf Unternehmen, die sich auch 2021 noch in Manndeckung der BaFin befinden. Allerdings wirken auch 2021 die Übergangsmaßnahmen hier Wunder: Die Bruttoquote liegt mit 316 Prozent sogar noch sechs Prozentpunkte höher als 2020.

Die Solvenzquoten der Viridium-Töchter

Viridium dürfte nach der Übernahme der Generali Leben-Bestände der derzeit bekannteste Abwicklungsspezialist sein. Der Startschuss für Viridium fiel im Frühjahr 2014 – die Cinven und die Hannover Rück erwarben die Bestände der Heidelberger Leben und der Skandia zur Gründung einer Run-Off-Plattform. 2017 kamen die Bestände der Mannheimer Lebensversicherungs-AG hinzu. In 2019 dann erwarb der Konzern noch die Bestände der Generali.

Heidelberger: Nettoquote sinkt zum dritten Mal

Die SCR-Nettoquote der Heidelberger sank in 2020 von 263,7 auf 243,8 Prozent. Dennoch lag das Unternehmen mit dieser Quote noch über dem Branchenschnitt von 203,9 Prozent. So greift man in Heidelberg auch nur zur Volatilitätsanpassung als Übergangsmaßnahme, verzichtet hingegen auf die Maßnahme für Rückstellungen. Die aufsichtsrechtlich relevante Bruttoquote unterscheidet sich in der Folge von der Nettoquote kaum – sie kommt auf solide 248,7 Prozent.

In 2021 dann aber sank die Nettoquote erstmals auffallend unter den Branchenschnitt: Der Durchschnitt aller Unternehmen offenbart eine Nettoquote von 269 Prozent, wohingegen die Heidelberger nur noch 182 Prozent vorweisen kann. Zwar nutzt die Heidelberger die Volatilitätsanpassung, hebt dadurch die Quote aber nicht. Somit liegt auch die Bruttoquote bei 182 Prozent.

Skandia: Gleichauf mit der Heidelberger

Auch das deutsche Leben-Geschäft des Finanzdienstleisters Skandia ging in 2014 an Viridium – zusammen mit dem österreichischen Bestand des schwedischen Konzerns. In 2020 verschlechterte sich die Nettoquote des Unternehmens von 186,3 auf 154,6 Prozent, lag damit unterhalb des Branchenschnitts. Auch die Skandia griff in der Folge nur zur Volatilitätsanpassung – und wies eine Bruttoquote aus, die ebenfalls kaum einen Unterschied zur Nettoquote bedeutete. Diese lag bei 156,2 Prozent.

In 2021 verbesserte sich das Unternehmen aus Berlin leicht – auf die gleiche Nettoquote wie die Heidelberger von 182 Prozent. Auch in 2021 nutzt die Skandia die Volatilitätsanpassung. Wie auch bei der Heidelberger aber verändert dies den Wert nicht: Auch die Bruttoquote der Skandia liegt bei 182 Prozent.

Entis erneut mit leichter Verschlechterung

Erst in 2017 gingen die Verträge der ehemaligen Mannheimer Lebensversicherungs-AG an Viridium – und wurden der neu gegründeten Tochter Entis zugeteilt. Zuvor hatte der Versicherer dramatische Jahre hinter sich. Denn in 2003 musste die Mannheimer als erste Gesellschaft von der LV-Auffanggesellschaft Protektor gerettet werden. In der Folge wurde das Unternehmen unter der neu gegründeten Protektor Lebensversicherungs-AG saniert.

Viridium übernahm ein stabilisiertes Unternehmen: In 2018 wies man noch komfortable 382,72 Prozent als Nettoquote aus und in 2019 noch 368,3 Prozent. Jahr eins von Corona aber wirkte sich negativ aus auf diese SCR-Bedeckung: Die Quote sank 2020 auf 190,2 Prozent. Auch 2021 konnte der Trend nicht umgekehrt werden – die Quote sinkt erneut leicht und liegt nun bei 174 Prozent.

Auch Entis greift 2021 nur zur Volatilitätsanpassung. Dies sichert zehn zusätzliche Prozentpunkte: Die Bruttoquote liegt bei 184 Prozent.

Proxalto: Die besten Bedeckungsquoten bei Viridium

Die stabilsten SCR-Quoten der Viridium-Gruppe darf Proxalto vorzeigen: In 2019 (dem Jahr der Gründung der Viridium-Tochter) wies man 195,2 Prozent aus und steigerte sich in 2020 auf 296,0 Prozent. Zwar sinkt nun die Quote wieder leicht – sogar leicht unter den Branchenschnitt. Dennoch kann Proxalto mit einer Quote von 243 Prozent in 2021 zufrieden sein.

Anders als die anderen Viridium-Töchter aber wendet Proxalto nicht nur die Volatilitätsanpassung, sondern auch die Übergangsmaßnahmen für Rückstellungen an. Die Bruttoquote von Proxalto klettert entsprechend: Auf 536 Prozent in 2020. Die Bruttoquote ist überdurchschnittlich, denn der Durchschnitt aller Unternehmen liegt hier bei 480,45 Prozent.

Ergo-Tochter noch in "Manndeckung" der BaFin

Die Ergo Group AG baute zuletzt ihre Leben-Sparte um. Unter anderem trennen die Düsseldorfer nun stärker zwischen Neugeschäft und „Klassik“-Abwicklung: Die Ergo Lebensversicherung AG (ehemals Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG) konzentriert sich hierbei auf die Verwaltung des älteren Bestands, hingegen übernimmt die Ergo Vorsorge das Neugeschäft.

Der interne Bestandsabwickler der Ergo aber würde ohne Übergangshilfen ziemlich schlecht aussehen: Von 2019 zu 2020 reduziert sich die Nettoquote von 88,2 auf 52,0 Prozent. Zwar erhöht sich die Quote in 2021 wieder auf 82 Prozent. Da die Volatilitätsanpassung jedoch nur sechs Prozentpunkte hinzufügt, ist die Ergo Leben auch 2021 in der Manndeckung der BaFin – und muss sich bei der BaFin zum gesonderten Rapport melden. Übergangsmaßnahmen hebeln dann den Wert auf eine Bruttoquote von 365 Prozent in 2021.

Auffallend steht der schlechte Nettowert der Ergo Leben aber im Widerspruch zur guten Quote der Leben-Tochter mit Neugeschäft: Die Ergo Vorsorge bringt es nämlich auf die elftbeste Nettoquote der gesamten Branche mit 440 Prozent.

Victoria erneut mit überzeugender Bruttoquote

Bereits 2010 stellt die Victoria Lebensversicherung AG das vertriebliche Neugeschäft ein. Mit den Solvenzquoten hatte die Ergo-Tochter aber bisher kaum Probleme, konnte 2020 sogar die beste Bruttoquote der gesamten Branche vorweisen – mit 728 Prozent. Das hatte freilich auch damit zu tun, dass die Victoria die größte Spanne zwischen Netto- und Bruttoquote in 2021 hatte. Lag doch die Nettoquote mit 215 Prozent wesentlich niedriger.

In 2021 lagen die Bruttoquoten mehrerer Versicherer wesentlich höher – Sieger ist die SV Sparkassenversicherung mit 1.125 Prozent. Das führt dazu, dass sich die Victoria nicht mehr ganz so gut platzieren kann, zumal die Bruttoquote auf 638 Prozent absank. Dies bedeutet in 2021 "nur" Rang 18. Und auch 2021 ist die Spanne zwischen Netto- und Bruttoquote wieder groß: Die Nettoquote liegt bei 255 Prozent (aber damit sicher über der 100-Prozent-Marke).

Athora sowie Bayerische-Tochter retten sich aus der Talzone

Aktuell verwaltet die Athora Lebensversicherung AG die Bestände der ehemaligen Delta Lloyd Lebensversicherung (vormals Berlinische) sowie der Hamburger Lebensversicherung. Schon seit 2010 ist das Neugeschäft eingestellt. Schaut man aber auf die SCR-Nettoquote, scheint das Geschäft mit einigen Berg- und Talfahrten verbunden zu sein.

Ein Auf und Ab bei Athora

Denn in 2018 hätte man mit einer SCR-Nettoquote von 56,41 Prozent die aufsichtsrechtliche Hürde ohne Übergangsmaßnahmen deutlich gerissen. Dann verbesserte sich das Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden aber auf 118,72 Prozent in 2019. Wenngleich man mit dieser Quote nur Rang 63 der Branche einnahm, hatte man dennoch „netto“ die Vorgabe von Solvency II erfüllt. In 2020 rutschte man wieder auf eine Nettoquote von 66,5 Prozent ab, erreichte mit VA nur 76 Prozent: Damit zählte die Athora zu jenen Versicherern, die sich in Manndeckung der BaFin befanden. Nun aber, in 2021, verbessert das Unternehmen seine Nettoquote sogar auf 144 Prozent (mit VA sogar auf 149 Prozent).

Die Athora greift dennoch auch zu Übergangsmaßnahmen nach Paragraf 152 VAG, um die Quote zu verbessern. So kann das Unternehmen bei der BaFin eine Bruttoquote von 279 Prozent vermelden. Obwohl die Athora aufsichtsrechtlich aus dem sprichwörtlichen Schneider ist, liegt aber diese Quote merkbar unter dem Schnitt der Branche von 480,45 Prozent.

Bayerische Beamten und Athora fast gleichauf

Die Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. hat ihr Neugeschäft seit 2010 eingestellt. Die für die interne Abwicklung der Bayerischen zuständige Leben-Tochter kann mit ihrer Nettoquote in 2021 ebenfalls zufrieden sein: diese steigert sich von 70 Prozent auf 126 Prozent. Bei der Bruttoquote hingegen liegt man – durch Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahmen für Rückstellungen – sogar bei 292 Prozent. Damit platziert sich die Bayerische Beamten auf Rang 70 bei den Bruttoquoten – drei Ränge vor der Athora.

Nürnberger Beamten mit glänzenden Solvenzquoten

Die Nürnberger Leben hat ihre Konzerntochter Nürnberger Beamten Lebensversicherung AG vor drei Jahren in den internen Run-Off überführt: Ab September 2019 zeichnete der Versicherer keine Neuabschlüsse mehr. An den Solvenzquoten kann es nicht gelegen haben, denn die überzeugen auf ganzer Linie: Der Versicherer hat die zwölftbeste Nettoquote der ganzen Branche in 2021. Diese liegt bei komfortablen 427 Prozent.

Mit einer solch guten Netto-Quote kann es sich die Nürnberger Beamten auch leisten, auf die Volatilitätsanpassung zu verzichten, so dass sie nur auf die Übergangsmaßnahme für versicherungstechnische Rückstellungen gemäß Paragraf 352 VAG zurückgreift. Hierdurch erreicht sie eine der BaFin zu meldende Bruttoquote in Höhe von 600 Prozent: Rang zwanzig bei den Bruttoquoten.

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Hintergrund: Alle Zahlen zu Run-Off-Gesellschaften ohne Neugeschäft sind einer Übersicht des Zweitmarkt-Anbieters Policen Direkt übernommen und können online eingesehen werden. Weitere Kennzahlen zur Lebensversicherung haben wir unter einer neuen Rubrik zusammengestellt.

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