Photovoltaik: Wann Investments wirklich Sinn ergeben
Die Sonne ist ein unerschöpflicher Energielieferant mit einer unvorstellbaren Kraft. Für sachwert- und zukunftsorientierte Anlegerinnen und Anleger lohnen sich diese Investments durch umweltfreundliche, stabile Erträge und interessante Steuervergünstigungen. Das gilt gerade in Zeiten schwankungsintensiver Kapitalmärkte und dem Versuch, den Klimaschutz unter anderem durch eine weitreichende Umstellung in der Energieversorgung zu gestalten, weiß Finanzanalytiker Haimo Wassmer von Wassmer Wealth Management in Bochum. Entscheidend sei die professionelle Strukturierung und Umsetzung, denn höchste technische Kompetenz sorge für äußerst langlebige, wertstabile Anlagen.
Kampf gegen den Klimawandel und gegen soziale Ungleichheit, Förderung einer lebenswerten Welt und Schutz der Umwelt und natürlichen Ressourcen: Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Spätestens seit der Entscheidung für das Maßnahmenpaket „Fit for 55“ der Europäischen Kommission im Juli ist die Bedeutung und der politische Wille zu einer nachhaltigen Lebensweise überall angekommen. Das „Fit for 55“-Paket soll die Voraussetzungen für den Übergang zu einer Emissionsreduktion von 55 Prozent bis 2030 sicherstellen.
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Geld nachhaltig anzulegen, liegt im Trend
Dabei ist der Kampf gegen die globale Erwärmung kein Zuckerschlecken und richtig teuer. Bis zu 270 Milliarden Euro sind jährlich an Investitionen notwendig, um diese nachhaltigen Ziele im Sinne des Klimaschutzes zu erreichen. Was aber passiert, wenn dieses Geld gespart werden soll, hat eine Umfrage der New York University (NYU) gezeigt. Demzufolge rechnen 700 Ökonomen damit, dass die Kosten des Klimawandels bis 2025 auf jährlich 1,7 Billionen US-Dollar steigen werden, sollten die Treibhausgasemissionen nicht erheblich reduziert werden. Bis 2075 könnten die Kosten für die Erderwärmung sogar 30 Billionen US-Dollar pro Jahr betragen. Die Kosten der globalen Erderwärmung sind nach dieser Einschätzung um ein Vielfaches höher als die Kosten für deren Bekämpfung.
Dagegen wollen viele Menschen etwas unternehmen: Geld nachhaltig anzulegen, liegt daher im Trend. Ende 2020 erreichte das Volumen nach aktuellen Erhebungen des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) mit mehr als 335 Milliarden Euro einen neuen Rekordstand, Tendenz steigend. Investoren können dementsprechend von Konzepten profitieren, die eine Lösung im Kampf gegen den Klimawandel anbieten.
Die Sonne gibt eine beinahe konstante Strahlungsenergie ab
Ein Ansatz ist Photovoltaik. Die Sonne ist ein unerschöpflicher Energielieferant mit einer unvorstellbar großen Kraft und gibt eine beinahe konstante Strahlungsenergie ab. Um das zu konkretisieren: Um die ganze Welt mit Sonnenenergie beliefern zu können, bräuchte es rund 450.000 Quadratkilometer Landfläche für Solaranlagen – das sind gerade einmal 0,3 Prozent der gesamten globalen Landmasse. Gerade in Zeiten schwankungsintensiver Kapitalmärkte und dem Versuch, den Klimaschutz unter anderem durch eine weitreichende Umstellung in der Energieversorgung zu gestalten, stoßen solche Investment-Konzepte auf viel Gegenliebe. Zumal die geopolitischen Risiken in der Energieversorgung nicht kleiner werden, wie die derzeitige Krise zeigt. Die Folgen des Krieges in der Ukraine können sich politisch und wirtschaftlich noch lange zeigen.
Zugleich ist im PV-Sektor viel Betrieb. Die Photovoltaik-Neuinstallationen sind 2021 kräftig gestiegen. Laut einer Prognose von EUPD Research werde das Volumen um 23 Prozent auf sechs Gigawatt steigen, und die Internationale Energieagentur IEA erwartet weitere Rekorde von der Photovoltaik. Deren Zubau werde bis 2022 wohl 160 Gigawatt überschreiten. Das wäre 50 Prozent mehr als vor der Pandemie.
Stromverkauf vor Ort und Resteinspeisung in das öffentliche Netz lukrativ
Für Anlegerinnen und Anleger ist das eine große Chance. Denn viele kleinere und mittlere Anlagen sind sehr gut investierbar und leisten damit einen doppelten Effekt mit einer finanziellen und ökologischen Rendite. Anleger können somit ein substanzstarkes, umweltfreundliches und langfristig tragfähiges Investment erwerben. Neu errichtete Anlagen erwirtschaften eine Einspeisevergütung je nach Größe von aktuell bis zu 7,5 Cent pro Kilowattstunde. In Kombination mit den gesunkenen Preisen für Anlagen steht das für einen guten Ertrag. Neu errichtete PV-Anlagen können als sogenannte „Überschuss-Einspeiser“, bei denen der Stromverkauf vor Ort und Resteinspeisung in das öffentliche Netz passiert, sogar Erlöse von mehr als zehn Cent pro Kilowattstunde erbringen. Dadurch sind gute Renditen zwischen fünf und neun Prozent nach Kosten möglich.
Dafür ist es jedoch wichtig, dass die PV-Anlage professionell gemacht ist – Qualität, die sich langfristig auszahlt, hat natürlich auch ihren Preis. Auch wenn durch die Lieferketten-Problematik aktuell die Preise wieder deutlich angezogen haben, ist darauf zu achten, einen zu hohen Einstiegspreis (durch überteuerte Module, zu hohe Provisionen und teure und/oder ineffiziente Verwaltung) zu vermeiden, da sonst die Rendite leidet. Die richtige Auswahl des Projektierers und Verwalters ist ein entscheidender Schritt für einen langfristigen Erfolg.
Der Staat beteiligt sich durch steuerliche Erleichterungen
Gute Beratung ist auch bei den Komponenten Steuern und Finanzierung notwendig. Nur wenige Anlegerinnen und Anleger zahlen eine PV-Anlage aus dem Cash, sondern müssen vielmehr ein Bankdarlehen aufnehmen, um ein gutes Volumen zu erreichen. Schon wenige Zehntel mehr oder weniger beim Zinssatz können auf die durchschnittliche Dauer von 15 Jahren der Finanzierung viele 1000 Euro ausmachen, und Möglichkeiten zur Sondertilgung verschaffen mehr Flexibilität. Der Berater oder Vermittler sollte alles daransetzen, diese Mehrwerte zu erreichen – und vor allem sollten sie mit den Mandantinnen und Mandanten besprechen, ob die Fremdfinanzierung emotional wirklich passt. Es sind Fälle aus der Praxis bekannt, in denen die Unzufriedenheit mit grundsätzlich guten Investments einzig durch das Wissen um eine Bankfinanzierung ausgelöst worden ist. Sofern der Anteil der Fremdmittel an der Finanzierung die 60 Prozent-Schwelle nicht überschreitet, trägt sich die Anlage problemlos selbst.
Der Staat beteiligt sich durch steuerliche Erleichterungen an der Errichtung von Investment-Photovoltaikanlagen. Durch Investitionsabzugsbetrag (IAB), Sonderabschreibung und die kürzlich vorübergehend für 2020 bis 2022 eingeführte degressive Abschreibung können hohe Beträge von der Steuer abgesetzt und spürbare Steuerrückerstattungen erwirkt werden. Bis zu 100 Prozent der Investitionssumme können steuerlich geltend gemacht werden, ein großer Teil davon auch rückwirkend. Je nach Gestaltung des Investments werden in den ersten beiden Jahren 70 Prozent der Investitionssumme als gewinnmindernd anerkannt. Durch das Vorziehen der Abschreibung vor die Investition können bis zu 25 Prozent der Investitionssumme aus gezahlten Steuern rückerstattet werden!
Finanz- und Versicherungsberater und -vermittler können Netzwerkpartner einsetzen
Gut gemachte Anlagen decken Finanzierungen allein aus ihrem Ertrag heraus. In Kombination mit der Steuererleichterung können Investorinnen und Investoren mit sehr geringem Eigenkapital in den Markt einsteigen – und das regelmäßig. Denn nach Paragraf 7g Einkommensteuergesetz steht es frei, jedes Jahr einen neuen Investitionsabzugsbetrag zu bilden und innerhalb der nächsten drei Folgejahre aufzulösen. Pro Investitionsstandort sind dies bis zu 200.000 Euro pro Jahr. Das bedeutet, dass je nach Investitionsplanung immer wieder solche Photovoltaik-Investments steuerlich begünstigt durchgeführt werden können. Auf Dauer führt das zu einem sehr ansprechenden Portfolio mit hohen passiven Einkommen – und das langfristig und planbar.
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Für Finanz- und Versicherungsberater und -vermittler sollten PV-Investments daher zum festen Programm im Sachwerte-Portfolio gehören. Falls sie sich nicht kompetent in diesem Bereich fühlen, sollten sie zur bestmöglichen Umsetzung professionelle Partner dafür in ihr Netzwerk aufnehmen. Photovoltaik ist eine große Anlagechance, die es zu nutzen gilt.