Es war einmal ein Makler… . Und, wie würden Sie das Märchen weitererzählen? Eher im Stile der Goldmarie aus Frau Holle? Also fleißig arbeitet der Makler im Schweiße seines Angesichts und am Ende wird er reichlich belohnt? Oder doch eher in der Version Rotkäppchen? Als einsamer Wolf, immer auf der Suche nach neuer Beute, muss er alleine den Wald durchstreifen. Und ist er zu gierig, ereilt ihn das Schicksal?

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Ralf Pispers ist Geschäftsführer der PBM Personal Business Machine AGPBM Personal Business Machine AG

Wahrscheinlich passt keines der beiden Märchen, oder? Auch das Bild des einsamen Wolfs nicht. Denn immer mehr Makler schließen sich einem oder mehreren Maklerpools an: Rudelbildung statt Alleingang. Und das aus gutem Grund, denn Maklerpools sind den Versicherungen weit voraus. Sie sind im Gegensatz zu vielen Versicherungen innovativ und digital und haben sich so eine Marktmacht erarbeitet. Denn die Recherche- und Verwaltungsarbeiten nehmen im Alltag der Makler stetig zu. Pools sind für viele Makler und Finanzberater ein Weg, um administrative Prozesse zu straffen. Die Pools haben für ihre Makler verschiedene Tool im Einsatz, die sich die Makler alleine finanziell nur schwer zusammenstellen könnten.

Dank der verschiedenen Technologien können die Makler ihre Kunden beispielsweise in digitale Kampagnen überführen oder per eSignatur schneller Verträge abschließen. Das Ergebnis? Einerseits Effizienzsteigerung. Anderseits bleibt die Sorge: Begibt man sich damit nicht in eine zu starke Abhängigkeit? Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es – wie so oft im Leben – nicht. Eine Eigenanalyse hilft abzuwägen, in welchen Bereichen ein Pool wirklich Sinn macht. Der einsame Wolf hat alle Freiheiten, aber das Rudel kann mehr Sicherheit bieten.

Gute Makler erzählen keine Märchen

Der erste Schritt, um herauszufinden, ob sich ein Pool für Makler lohnt, ist, die eigenen Ressourcen, Interessen und Fähigkeiten zu analysieren. Wer weiß, für was er steht und was er möchte, baut sich einfacher die Kundengruppe auf, die zu einem passt. Fragen Sie sich einfach mal: Was ist meine Story? Wie positioniere ich mich im Digitalen? Was sind Themen, zu denen ich gefunden werden möchte und über die ich mich positionieren will? Fast so, als würden sie in einem „Build a bear“-Shop stehen. Aber anstatt sich ein Plüschbär zu bauen, konstruieren Sie ein eigenes „Digital Me“. Eine gute Grundlage für die Entscheidung, ob und wo die Zugehörigkeit zu einem Pool überhaupt sinnvoll ist.

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Gute Makler erzählen keine Märchen, aber gute Geschichten zum richtigen Zeitpunkt. Die Kunst liegt darin, die Ansprache und das Produkt „Versicherung“ zu emotionalisieren und zu personalisieren. Die Kund:innen genau da zu erreichen, wo im Augenblick der Schuh drückt. Und sich so langfristig eine Bindung aufzubauen. Um diesen Ansatz zu unterstützen, gibt es verschiedene Dienstleister am Markt. Pools können helfen die Kosten für diese Technologien gering zu halten.

Pools mit Tools oder weiter mit Windows?

Bekommen und lesen Sie noch Briefe? Die meisten Briefe, die heute in unseren Briefkästen landen, sind Rechnungen oder Mahnungen. Wollen Sie mit ihrer postalischen Ansprache dazwischen liegen? Eben. Kundenkommunikation bedeutet heutzutage zumindest die Möglichkeit, Kund:innen digital anzusprechen und auch digital zu betreuen.

Das ersetzt natürlich nicht den direkten Austausch. Niemand will 24/7 mit einem Chatbot höchst persönliche Anliegen „diskutieren“. Aber, die Hauptarbeit des Maklers besteht ja nicht aus dem Vertragsabschluss alleine. Da ist zum einen die Begleitung bei Schadensfällen, Terminvereinbarungen, die Korrespondenz mit Versicherern und vieles mehr. Und dann gibt es noch eine ganze Menge Verordnungen wie die DSGVO, die EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie oder die elektronische Werbeeinwilligung (EWE). Maklerpools können helfen, Zeit zu sparen und relevante Daten sicher und übersichtlich bereitzustellen, an die Kunden zu übermitteln und Bestandsdaten zu speichern.

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Digitale Tools können das sauber abwickeln. Ein Doppeleffekt: sie sind schnell und smart. Und so bleibt dem Makler nach cleverer Abwägung, welche smarten Lösungen ihn zielgerichtet unterstützen, wertvolle Zeit für reale Kundengespräche – eine Win-Win Situation für alle.

Im Rudel stärker

Gegenargumente für die Anbindung an Pools? Gibt es bestimmt. 
Überwiegen die Argumente wie die vielfältigen Lösungen in den Bereichen und Technik für die Anbindung an Maklerpools? Definitiv, nahezu unschlagbar. On top of that? Die Lösungen sind deutlich kostengünstiger und einfacher umzusetzen. Letztlich geht es doch aber vor allem um eines: Wenn die Kunden eine Online-Betreuung und –Kommunikation sowie digitale Vertragsabschlüsse wollen, muss sich die Branche daran anpassen. Im Rudel kann diese Anpassung einfacher und schneller gelingen und auch für einsame Wölfe lohnt es sich, ihre Rolle noch einmal zu überdenken.

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