Hintergrund: Damit Versicherer ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden dauerhaft erfüllen können, schreibt das Solvency-Aufsichtsregime vor, auch für wirtschaftlich schwere Zeiten genügend Eigenmittel als Polster vorzuhalten. Zentral hierfür sind die Solvenzquoten (SCR-Quoten) – für diese Quoten ist nicht der „Normalbetrieb“ relevant, sondern die Simulation eines wirtschaftlichen Extrem-Ereignisses, das alle 200 Jahre auftritt.

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Erreicht ein Versicherer eine Quote von mindestens 100 Prozent, hat er genügend Eigenmittel, um eine solche Situation zu stemmen. Jedoch erleichtern bis Ende 2031 noch Übergangshilfen das Erfüllen von Solvency II – die Volatilitätsanpassung (VA), die Maßnahme für risikofreie Zinssätze sowie Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen (Ü).

Durch die Übergangsmaßnahmen wird die Bruttoquote (mit Einberechnung der Hilfsmaßnahmen) von der Nettoquote (ohne Hilfsmaßnahmen) geschieden. In der Privaten Krankenversicherung erreichen jedoch alle Unternehmen auch ohne Hilfsmaßnahmen eine Quote über 100 Prozent. Die durchschnittliche SCR- oder Nettoquote der Branche verbessert sich in 2021 von 477,2 Prozent auf 500,3 Prozent (Versicherungsbote berichtete). Dies muss bei der folgenden Bildstrecke bedacht werden: Alle privaten Krankenversicherer, auch die hier vorgestellten, erfüllen auch ohne Übergangshilfen leicht die Anforderungen von Solvency II.

Demnach streben die Solvenzquoten der PKV-Unternehmen zwar stark auseinander – angefangen von 954,7 Prozent für die UKV als beste Quote bis hinunter zu 191,0 Prozent für die Ergo als schlechteste Quote. Dennoch aber erfüllen alle PKV-Versicherer noch komfortabel die Anforderungen von Solvency II ohne Hilfen. Dies unterscheidet die Private Krankenversicherung von der Lebensversicherung, wo acht Lebensversicherer nur durch die Übergangshilfen über die kritischen 100 Prozent kommen (Versicherungsbote berichtete).

Dass es der PKV unter den Maßstäben des Solvency-Aufsichtsregimes besser geht als den Lebensversicherern, hat auch mit der Möglichkeit zu Beitragsanpassungen zu tun: Risiken wie das Zinsänderungsrisiko lasten in der PKV in größerem Maße auf den Schultern der Versicherungsnehmer (Versicherungsbote berichtete). So kletterte das Preisniveau des privaten Krankenschutzes allein zwischen März 2020 und März 2021 um 5,3 Prozent. Lebensversicherungsunternehmen hingegen müssen Lasten des veränderten Zinsniveaus stärker allein schultern.

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Versicherungsbote stellt die PKV-Unternehmen mit den schlechtesten Solvenzquoten in 2021 vor. Erneut aber sei darauf hingewiesen: Diese Quoten sind zwar schlechter als jene der Konkurrenz, aber keinesfalls schlecht, da sie souverän den Anforderungen von Solvency II genügen. Alle Zahlen sind dem aktuellen MAP-Report aus dem Hause Franke und Bornberg mit der Nummer 924 entnommen. Dieser kann auf der Webseite der Analyseexperten kostenpflichtig bestellt werden kann.