„So gut wie jeder Hausbesitzer, der versichert war, hat schnell Geld von seiner Versicherung erhalten“, so fasst Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die bisherigen Fortschritte bei der Schadenregulierung nach der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zusammen.

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Dabei standen die Versicherer vor „enormen Herausforderungen“, wie der Verband schreibt. Gemeint sind in erster Linie die 213.000 gemeldeten Schadenfälle, die sich wie folgt aufteilten:

  • 91.000 beschädigte Wohngebäude
  • 54.000 Versicherungsfälle in der Hausratversicherung
  • 40.000 beschädigte Kfz
  • 28.000 Firmen, die Sachschäden und Betriebsunterbrechungen geltend machten

Von den 8,5 Milliarden Euro Gesamtschaden wurden bislang 5 Milliarden Euro ausgezahlt; 3,5 Milliarden stehen noch aus.

Wie der GDV weiter schreibt, mussten in den Katastrophengebieten über 2.000 Einfamilienhäuser mit versicherten Schäden jenseits der 100.000 Euro wieder in Stand gesetzt werden. Im Kreis Ahrweiler lag der Durchschnittsschaden bei 210.000 Euro pro Wohngebäude. Das ist der höchste jemals gemessene Schadendurchschnitt bei Wohngebäuden. Im Kreis Euskirchen war jedes vierte Haus beschädigt. Der Verband stellte ein PDF mit diesen und weiteren Zahlen, Daten und Fakten zur Flutkatastrophe ‚Bernd‘ bereit.

Sabine Krummenerl, Vorsitzende des GDV-Ausschusses Privatkunden, beschreibt weitere Herausforderungen für die Versicherer: „Wir hatten gleich in den ersten Wochen aus ganz Deutschland 16.000 interne und rund 2.500 externe Kräfte wie Gutachter im Einsatz und konnten so schnell helfen: finanziell, psychologisch und praktisch. Die Hochwasserkatastrophe hat für besonders viele, besonders teure und besonders komplexe Schäden gesorgt.“ Nun fehle es vielerorts an Handwerkern und Material. Die Allianz passte bereits ihr Krisenmanagement für vergleichbare Fälle an und will künftig Trocknungsgeräte und Notstromaggregate bei Bedarf selbst beschaffen und die Debeka unterstützt eine zentrale Anlaufstelle, die Handwerker in die Region vermittelt.

Elementarschutz: Nachfrage sinkt

Aus den Auswertungen des GDV geht aber auch hervor, dass das Nachfragehoch bezüglich Elementarschutzes deutlich abgeflacht ist. So verzeichneten die Versicherer nach der Unwetterfront ‚Bernd‘ steigende Nachfrage (Versicherungsbote berichtete). Nun erreicht das Nachfrage-Niveau fast wieder Werte wie vor der Sturzflut. Der GDV gibt die bundesweite Entwicklung der Nachfrage nach Elementarschadenversicherungen nach ‚Bernd‘ so an:

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  • Q3/21: rd. 400.000
  • Q4/21: rd. 175.000
  • Q1/22: rd. 125.000
  • Schnitt vor ‚Bernd‘: zwischen 50.000 - 100.000