Das Ratinghaus Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat Direktversicherungen von 40 Anbietern unter die Lupe genommen. In Summe seien 81 Tarife auf Herz und Nieren auf bis zu 85 Kriterien hin untersucht worden. Die Produkte aus dem Bereich der betrieblichen Altersversorgung wurden in fünf Kategorien („Klassik“, „Klassik Plus“, „fondsgebunden mit Garantien“, „Comfort“ und „Indexpolicen“, jeweils als Beitragsorientierte Leistungszusage (BoLz)) eingeteilt.

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So wurde getestet

Die Direktversicherungen hat das Institut mit Sitz in Altenstadt erneut in vier Teilbereiche durchleuchtet, für die es unterschiedlich gewichtete Noten gab. Besonders gewichtet wurde im Rating mit 35 Prozent der Faktor "Unternehmensqualität". Hier wurde unter anderem gewertet, wie sicher ein Unternehmen aufgestellt ist: etwa, wie groß der Vertragsbestand ist, die Beitragseinnahmen anhand der Bruttobeiträge und ob es in internationale Strukturen eingebettet ist. Überdies seien die Verwaltungskosten-, Abschlusskosten- und die SCR-Bedeckungsquoten in die Bewertung eingeflossen.

Testkriterium Numero Zwei ist die „Rendite“ (30 Prozent). Hier werde geprüft, wie rentabel ein Versicherungstarif aus finanzieller Sicht für den Kunden ist. Dabei schauen sich die Tester bei einigen Tarifvarianten unter anderem auch die garantierten und prognostizierten Werte an. Hinzu würden auch Kennzahlen und Zusatzkosten bei dieser Teilbewertung berücksichtigt. Die Flexibilität der Police wurde ebenfalls mit 25 Prozent gewertet. Kriterien dafür seien unter anderem die Fondsauswahl, mögliche Zuzahlungen vor Rentenbeginn oder etwaige Strategiewechsel bei der Anlage.

Als letztes Testkriterium floss die Transparenz und der Service in das Rating ein: Etwa ob die Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten nachvollziehbar errechnet werden oder ob das Werbematerial verständlich gestaltet ist. Dieses Kriterium, für Verbraucher ebenfalls wichtig, trug nur magere zehn Prozent zum Gesamtrating bei.

Versicherer mit schlechter Platzierung werden nicht veröffentlicht

Kritisch anzumerken ist zum Rating, dass das IVFP die Tarife der weniger gut platzierten Versicherer nicht veröffentlicht. Das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Auswertung auch den Verbrauchern als Orientierung dienen soll. Auch fällt erneut auf, dass viele Anbieter sehr gut abschnitten. Die Flut positiver Ergebnisse bei solchen Anbieter-Vergleichen ist mehrfach kritisiert worden, auch bereits vom Versicherungsboten. Hierbei wäre zu erwähnen, dass die Versicherer ein "Qualitätssiegel" durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung erwerben können. Auf der Webseite des IVFP heißt es: "Nach erfolgreichem Rating können Sie als Unternehmen ein Qualitätssiegel erwerben, das sich hervorragend zu Marketingzwecken einsetzen lässt."

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Zudem bedingt die starke Gewichtung der „Teilbereichsnote Unternehmen“, dass große und international vernetzte Versicherer schon einen gewissen Startvorteil haben, etwa gegenüber Vereinen auf Gegenseitigkeit. Ob diese tatsächlich mehr Sicherheit und Stabilität bieten, wie dies die Studie indirekt behauptet, ist zumindest diskutabel.

Die geprüften Kategorien

Das Feld der klassischen Direktversicherungen ist überschaubar. Ganze zwei Tarife werden noch von den sogenannten Serviceversicherern gelistet, ein weiterer von Direktversicherern. An dieser Stelle zeigt sich, wie schwierig die Aussagekraft dieses Ratings tatsächlich zu bewerten ist. Denn bei den Serviceversicherern werden eben nur jene beiden Gewinner aufgelistet. Mit "Es folgen weitere Gesellschaften" werden die Tarife abgefertigt, die schlechter als "sehr gut" sind. Ob dies nun ein oder 15 Unternehmen sind, bleibt komplett offen.

LV1871 und die Nürnberger triumphieren bei klassischen Tarifen

Bei den Serviceversicherern kann die Lebensversicherung von 1871 mit ihrem Tarif "Direktversicherung" gemeinsam mit der Nürnberger " BetriebsRente" die Krone erkämpfen. Beide Versicherer gewinnen das Ranking mit der Gesamtnote "sehr gut". Bei den Direktversicherern war dem untersuchten Anbieter der Sieg schon sicher, denn es wurde nur ein Tarife untersucht. Hier triumphierte die Hannoversche mit ihrem Angebot „Bausteinrente“ ("sehr gut").

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Zusätzlich zu den klassischen Tarifen unterscheidet das IVFP auch eine „Klassik Plus“-Variante. Dabei handelt es sich laut Definition „um eine klassische Rentenversicherung mit in der Regel geringeren Garantieelementen, aber erhöhter Renditechance. Die Kapitalanlage erfolgt in der Regel im Deckungsstock oder in einem sicherheitsorientierten Sondervermögen.“ Eine recht vage Beschreibung. Gemeint sind damit Tarife wie die „Allianz Privatrente Perspektive“, die dem Kunden nur den Erhalt der eingezahlten Beiträge als Garantie bietet. Gleichzeitig verspricht der Versicherer höhere Renditechancen.

Die Allianz („Perspektive“) und die Württembergische Leben („Direktversicherung KlassikClever“) können sich mit ("exzellent") bei den Serviceversicherern der „Klassik Plus“ durchsetzen. Dahinter platzieren sich zwölf Tarife mit einer "sehr gut" Benotung. Dazu zählen folgende Angebote:

  • Alte Leipziger "AL_RENTE KlassikPur"
  • Bayern-Versicherung "FirmenRente Garant"
  • BL die Bayerische Lebensversicherung "KlassikRente"
  • Continentale "Rente Classic Pro – Direktversicherung"
  • HanseMerkur "bAVCare"
  • HDI "TwoTrust Kompakt Direktversicherung"
  • neue leben "Aktivplan Klassik Direkt"
  • Nürnberger "Konzept-BetriebsRente"
  • Pangaea Life "Direktversicherung"
  • PB Leben "Direktversicherung"
  • Provinzial NordWest "Firmen KlassikRente"
  • Stuttgarter "DirektRente classic"

Bei den Index-Renten gab es in Summe vier Tarife mit einer "exzellenten" Benotung. Hier haben die Allianz mit dem Tarif "IndexSelect", die neue leben ("PlanX Direkt"), die Nürnberger ("Betriebliche DAX-Rente") sowie die Württembergische ("Direktversicherung IndexClever") besonders punkten können. Eine immerhin noch "sehr gute" Bewertung erhielten sieben weitere Gesellschaften. In diese Kategorie konnten sich die Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG ("Betriebs-Rente Index"), HDI ("TwoTrust Selekt Direktversicherung"), Lebensversicherung von 1871 ("Rente Index Plus"), Stuttgarter ("DirektRente index-safe GrüneRente" und "DirektRente index-safe") und Volkswohl Bund ("Klassik modern" und "Klassik modern NEXT") einreihen.

Bei den Comfort-Tarifen erarbeiteten sich in Summe sieben Tarife eine "exzellente" Bewertung. Dazu zählen:

  • Allianz ("Direktversicherung KomfortDynamik")
  • Alte Leipziger ("AL_DuoSmart")
  • HDI ("SafeInvest Direktversicherung")
  • Stuttgarter ("DirektRente comfort+" und "DirektRente comfort+ GrüneRente")
  • Swiss Life ("Maximo Kompakt Direktversicherung")
  • Zurich ("VarioInvest")

Auf den folgenden Rängen reihen sich mit Axa ("Relax bAVRente Comfort Plus"), Bayern-Versicherung ("FirmenRente WachstumGarant"), Canada Life ("GENERATION business Direktversicherung"), Generali ("bAV Strategie Plus") und Gothaer (Direktversicherung GarantieRente Index") immerhin noch fünf Tarife mit einem "sehr gut" ein.

Gleich elf Tarife haben in der Kategorie fondsgebunden mit Garantien (BoLz) die Bestnote erhalten. Hier waren erneut die Angebote aus dem Hause der Allianz und Alte Leipziger auf den vorderen Rängen mit einer "exzellenten" Benotung. Diese Unternehmen erhielten eine "exzellente" Bewertung:

  • Allianz ("InvestFlex" und "InvestFlex Green")
  • Alte Leipziger ("ALfonds bAV")
  • Axa ("Relax bAVRente Chance")
  • Continentale ("Rente Invest Garant – Direktversicherung")
  • Lebensversicherung von 1871 ("MeinPlan")
  • Nürnberger ("BetriebsRente InvestGarant")
  • Stuttgarter ("DirektRente performance+")
  • Swiss Life ("Maximo Direktversicherung")
  • Württembergische ("Genius Direktversicherung")
  • Zurich ("Vorsorgeinvest Spezial")

Es folgten die Angebote der Bayern-Versicherung ("FirmenRente Flex Vario" und "FirmenRente FlexPro"), BL die Bayerische Leben ("Fonds-Rente bAV Invest"), HanseMerkur ("bAV Care Invest"), Huk-Coburg ("Premium Rente"), Provinzial NordWest ("Firmen GarantRente Vario"), Signal Iduna ("SI Global Garant Invest – SIGGI – Betriebliche Rente"), Stuttgarter ("DirektRente performance+ GrüneRente"), Volkswohl Bund ("Fondsmodern" und "Fondsmodern NEXT") und WWK ("Premium FondsRente protect"). Damit erhielten in dieser Kategorie immerhin noch elf Tarife eine "sehr gute" Bewertung.

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