Unternehmensprozesse zu digitalisieren ist nicht mehr optional. Auch nicht für traditionellere Branchen, die aktuell noch eher analog arbeiten. Wenn sie relevant bleiben möchten, müssen sie den Kunden – für die Digital immer mehr zum Standard wird – bieten, was sie erwarten. Vor dieser Herausforderung stehen nun ebenfalls die Versicherer. Viele ihrer Prozesse laufen noch papierbasiert ab, oder sind zumindest noch nicht voll digitalisiert. Und die veränderte Kundenerwartung ist nur eine Herausforderung, vor der die Versicherungsbranche steht. Faktoren wie die demographische Alterung, die Folgen des Klimawandels, die Covid-Pandemie: Sie alle führen zu veränderten Versicherungsrisiken. Gepaart mit Jahren der Niedrigzinspolitik folgen daraus aktuarielle und finanzielle Risiken.

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Neue Konkurrenten am Markt, wie der Weltkonzern Amazon, üben von extern Druck aus. Zwar ist es in Deutschland wegen der Regularien der Banken- und Versicherungsaufsicht (BaFin) noch nicht einfach möglich, als Versicherer Fuß zu fassen. Verfolgt die EU jedoch ihre Initiative zu Open Insurance weiter, kann sich das jederzeit ändern.

Dr. Matthias Quaisser, Business Development Lead – Insurance bei TimetoactTimetoactMit Intelligent Document Processing das Personal entlasten und Ressourcen sparen.

Versicherer müssen Kosten sparen und ihr Digitalangebot ausbauen. Mit Intelligent Document Processing (IDP) ist beides machbar. IDP kombiniert klassische Optical Character Recognition (OCR) mit zusätzlichen Modulen für Freiform-Anteile. Damit können auch Handschriften und Eingangsstempel erkannt werden. So lassen sich Schadensakten digitalisieren, die mehr als nur Standardformulare enthalten. Dinge wie Gutachten, Polizeiberichte und Bilder manuell im System oder gar einem physischen Archiv zu suchen, kostet viel Zeit. Hinzu kommt die aufwendige Suche nach den relevanten Inhalten innerhalb der Dokumente.

Damit Berater und Sachbearbeiter effizient und zeitsparend arbeiten können, müssen alle für einen Schadensfall relevanten Dokumente vollständig digital abrufbar sein. Mit IDP schaffen Versicherer außerdem die Voraussetzungen für mehr Dunkelverarbeitung. Das bedeutet: einfache Fälle werden gänzlich ohne menschliche Mithilfe bearbeitet.

Dadurch verbessert sich einerseits der Kundenservice und die Unternehmen sparen Ressourcen. Andererseits bringt es auch Vorteile für das Personalwesen. Werden monotone Tätigkeiten wie die manuelle Datenübertragung zwischen verschiedenen Anwendungen automatisiert, können sich Berater und Sachbearbeiter auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Ein Berater, der kaum monotone Verwaltungstätigkeiten ausführen muss, wird sich möglicherweise eher für eine Stelle oder gegen einen Jobwechsel entscheiden.

Ein IT-Dienstleister hilft bei der Umsetzung

Allerdings sind IDP-Projekte komplex. Sie ziehen sich normalerweise über mehrere Ebenen im Unternehmen und beinhalten verschiedene Technologien. Ein IT-Dienstleister mit Erfahrungen und Referenzen mit dem Aufbau von IDP kann die interne IT unterstützen. Da kaum ein Unternehmen gänzlich auf der grünen Wiese beginnt, sollte der IT-Dienstleister auch Kompetenzen für Datenbanken, Enterprise Content Management und Archivierung mitbringen. Schließlich muss IDP mit den Bestandsystemen verbunden werden.

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Bevor es an die konkrete Projektumsetzung geht, bietet sich ein Digital Maturity Assessment an. Dadurch lassen sich Bereiche identifizieren, die mit geringem Aufwand optimiert werden können. Ist der Scope of Work geklärt, wählt der Versicherer die zu implementierenden Lösungskomponenten aus. Dienstleister können bei der Entwicklung und dem Training von Fachmodellen unterstützen und die Mitarbeiter des Versicherers für einen Know-how-Transfer coachen.