Wer sind die größten deutschen Lebensversicherer? Dieser Frage widmet sich jährlich die Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) mit einer umfangreichen Analyse. Bereits die Branchenzahlen, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht hat, zeigen: Die Lebensversicherer konnten die Krise bisher gut meistern. Die gebuchten Bruttobeiträge sanken 2021 leicht um 1,4 Prozent, so dass die Anbieter (inklusive Pensionskassen und -fonds) in Summe 99,7 Milliarden Euro einsammeln konnten. Beim Neuzugang konnte sich die Branche über verbesserte Zahlen freuen. Knapp 4,922 Millionen Verträge (4,649 Millionen Verträge) wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen.

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Allianz mit neuerlichen Einnahme-Verlusten

Platzhirsch der Branche bleibt auch in diesem Jahr die Allianz: Auch wenn die Münchener das Beitragswachstum der letzten Jahre nicht wiederholen konnten. Im Gegenteil: Der Versicherer löste erneut weniger Bruttobeitrag ein als im Jahr zuvor. Bereits 2020 hatte der Münchener Versicherer 3,7 Prozent der gebuchten Bruttobeiträge verloren. Ann0 2021 steht ein Minus von 16 Prozent. Rund 23,25 Milliarden Euro gebuchte Bruttobeiträge erzielte der Versicherer im vergangenen Jahr.

Um ihre Marktführerschaft muss sich die Allianz allerdings keine Sorgen machen. Noch immer sammelt sie beinahe jeden vierten Euro Bruttobeitrag ein, der auf dem deutschen Markt erzielt wird. Wenn auch die zweitplatzierte R+V Versicherung Boden gut machen konnte. Knapp 8,04 Milliarden Euro erlösten die Wiesbadener und konnten damit kräftig wachsen: unter dem Stricht steht ein Beitragsplus von 15,6 Prozent.

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Auf Rang drei kann sich die Generali behaupten. Der Versicherer hat Bruttobeiträge in Höhe von 5,88 Milliarden Euro eingesammelt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 7,8 Prozent.

Die Top-Ten der deutschen Lebensversicherer

Dass die Lebensversicherer vergleichsweise gut durch das Jahr kamen, zeigt sich an einem weiteren Fakt: in den Top Ten der größten Lebensversicherer mussten nur drei Anbieter Beitragsverluste hinnehmen. Neben der Allianz war das die Bayern Versicherung, die knapp 6,6 Prozent weniger Bruttobeitrag erzielte und damit 3,50 Milliarden Euro. Eine Sonderform stellt der Versicherer Proxalto dar. Dieser wickelt lediglich Altbestände ab und betreibt kein Neugeschäft. Folglich schrumpft das Beitragsvolumen stetig. Im vergangenen Jahr sanken die Beiragseinnahmen um 5,3 Prozent auf nun knapp 2,32 Milliarden Euro.

Aber es gab auch Gewinner des Jahres 2021. Die Hansemerkur konnte mit seiner Leben-Tochter kräftig wachsen: um 94,3 Prozent legten die Beiträge gegenüber dem Vorjahr zu. Ebenfalls größere prozentuale Beitragssprünge machten SV Sachsen Leben (41,9 Prozent), Ideal Leben (32,5 Prozent) und Ergo Vorsorge Leben.

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Die größten deutschen Lebensversicherer nach Bruttobeitrag:

  1. Allianz (23,25 Milliarden Euro)
  2. R+V (8,04 Milliarden)
  3. Generali (5,88 Milliarden)
  4. Debeka (3,92 Milliarden)
  5. Bayern Versicherung (3,50 Milliarden)
  6. Zurich Deutscher Herold (3,23 Milliarden)
  7. Alte Leipziger (2,91 Milliarden)
  8. Axa (2,66 Milliarden)
  9. Proxalto (2,32 Milliarden)
  10. Nürnberger (2,31 Milliarden)

Die GDV-Zahlen zeigen, dass die Abhängigkeit der Branche vom Einmalbeitrags-Geschäft inzwischen sehr groß ist. Die laufenden Beiträge bleiben mit 56,7 Prozent der größte Teil der Einnahmen. Einmalbeiträge kommen auf 37,2 Prozent und Zusatzversicherungen machten 6,1 Prozent der Beiträge aus. Allerdings haben einige Unternehmen ihr Geschäft mit Einmalbeiträgen in den vergangenen Jahren bewusst heruntergefahren. Die neuen Verträge in 2021 teilten sich auf knapp 3,541 Millionen Verträge mit laufenden Beiträgen und 1,318 Millionen Verträge gegen Einmalbeitrag auf.

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