Das Deutsche Institut für Altersvorsorge erfragt in regelmäßigen Umfragen das Spar- und Vorsorgeverhalten der Bevölkerung. Die jüngste Umfrage im DIA Deutschland-Trend hat ergeben, dass die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen bereits Einfluss auf das Vorsorgeverhalten der Bürger genommen haben und auch weiterhin nehmen werden. Von der INSA Consulere befragt wurden 2.099 Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 5. bis 8. August 2022.

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Die Auswirkungen steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise auf die Versicherungsbranche

Lag die Inflationsrate im April 2021 noch bei zwei Prozent, hat sie sich nun mit 7,5 Prozent nahezu vervierfacht – mit steigender Tendenz. Da bleibt es nicht aus, dass die Preissteigerungen für Nahrungs- und Genussmittel, für Hygieneartikel, andere Konsumartikel und auch für Dienstleistungen erste Auswirkungen auf das Vorsorgeverhalten der Bürger haben. Das ist das Ergebnis der jüngsten Umfrage im DIA Deutschland-Trend. So haben die aktuellen Preiserhöhungen bereits dazu geführt, dass Zahlungen für vorhandene Sparverträge eingestellt wurden. Das gilt für rund ein Viertel der Befragten, während 51 Prozent und damit die Mehrheit dies verneinte. Es sind vor allem Frauen, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage häufiger in die Situation kommen, ihre Sparbemühungen einzuschränken. Der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket haben den Bürgern eine kleine Verschnaufpause verschafft. Doch Experten gehen davon aus, dass mit dem Auslaufen dieser staatlichen Entlastungen die Inflationsrate im Herbst 2022 erneut anziehen wird.

Auswirkungen der Inflation im weiteren Jahresverlauf

Es ist zu vermuten, dass die Anzahl der aktiv bedienten Versicherungs- und Vorsorgeverträge aufgrund der inflationären Entwicklung abnehmen könnte. Das liegt nahe, weil 35 Prozent der Befragten angegeben haben, bestehende Verträge auf ihre Notwendigkeit hin zu prüfen, wobei der Anteil im Osten des Landes mit 42 Prozent deutlich höher liegt als im Westen mit 33 Prozent. Ziel der Prüfung der Versicherungs- und Vorsorgeverträge ist, angesichts steigender Preise durch die Stilllegung von Verträgen einen größeren finanziellen Spielraum zu gewinnen. Dem steht die Zahl von 44 Prozent gegenüber, die dafür keine Veranlassung sehen.

Insoweit ist die weitere Entwicklung nicht vorhersehbar, was gleichermaßen für die weitere Entwicklung der Inflationsrate und für das Verhalten der Versicherten und Sparer gilt. Immerhin fürchten 39 Prozent der Befragten, dass sie möglicherweise Versicherungs- und Vorsorgeverträge auflösen müssen, während 35 Prozent dies verneinten. Tatsächlich ist die weitere Entwicklung eng mit der Sinnhaftigkeit politischer und wirtschaftlicher Maßnahmen der aktuellen Bundesregierung verflochten, die wohl in den kommenden vier Wochen getroffen werden.

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