Ganz-Cosby: Für mich ist dies die Mindset-Veränderung auf der einen und die Vernetzung untereinander auf der anderen Seite. Da sich durch die Pandemie Verhaltensweisen (und auch Sichtweisen) adaptieren mussten, konnte auch insbesondere auf digitalem Wege eine Vernetzung unserer Mitarbeitenden untereinander, gruppenweit, angestoßen werden, die wir so, zumindest zum Teil, auch den Widrigkeiten der Pandemie verdanken. Diese Vernetzungen erzeugen Verbundenheit, welche durch das Rebranding wiederum nach außen sichtbar gemacht wird und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.

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Heinzler: Wie meine Kollegin vorhin schon ausführte, haben wir mit Transparenz eine Menge erreicht. Dafür haben wir z.B. auch ein Format „Frag den Vorstand“ ins Leben gerufen, bei dem wir via Teams (also Alexandra Ganz-Cosby und ich), den Mitarbeitenden bundesweit Rede und Antwort gestanden haben. Dies musste sich erst einmal etablieren, die erste Runde war durchaus verhalten, doch nachdem die Mitarbeitenden gemerkt haben, dass ihnen für Fragen, selbst kritische, niemand „den Kopf abreißt“, sondern wir sogar dankbar dafür sind, dass sie ihre Sorgen und Bedanken offen kommunizieren, hat das Format stark auf die Akzeptanz unserer Maßnahmen insgesamt eingezahlt.

Ganz-Cosby: Und in der Wirkung können wir mit den bisher genannten Themen nun leichter auf Synergieeffekte setzen. Stellen Sie sich vor, wie ein Rebranding wirken mag, wenn es nicht von den Mitarbeitenden getragen und gelebt wird – es ist bunt bemaltes Nichts. Wir brauchen die Menschen, ihre Begeisterung und ihr Einstehen für Tochterunternehmen und Gruppe, damit der gesamte Prozess a) intern gelingt und b) dabei auch noch von außen betrachtet ebenso eine gute Figur macht.

Heithoff: Dabei sollte erwähnt sein, dass die ARTUS GRUPPE für die internen, wie externen Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen nur über ein sehr kleines Team verfügt – zwei Mitarbeiterinnen, sind es aktuell (wobei noch zwei zusätzliche gesucht werden).

Ganz-Cosby: Ja, hier hatten wir innerhalb der Geschäftsführer-Versammlung in den vergangenen Jahren auch die ein oder andere Diskussion. Warum wir denn ein Marketing bräuchten und was die Marketingleiterin denn in der GF-Konferenz zu suchen hat, war da am Anfang der durchaus despektierliche Tenor. Mittlerweile wird unser Marketing von den GF so stark in Anspruch genommen, dass wir jetzt verdoppeln müssen und damit noch nicht die Spitze des Eisbergs beim Personalbedarf erreicht sein wird.

Heithoff: Leider ist diese erste GF-Haltung am Markt ja nicht ungewöhnlich – oft macht das Marketing irgendjemand, von GF bis Azubi, „nebenbei“ und als Betrachter von außen kann man sich dann nur wundern, wieso selbst mittelständische Maklerhäuser komplett „unter dem Radar“ der Branche – und auch potentiellen Nachwuchses – kommunizieren … Außendarstellung berührt schließlich nicht nur Vertrieb, Marketing und Kommunikation, sondern auch Personal („Warum soll ich mich hier bewerben?“).

Ganz-Cosby: Absolut richtig. Wir haben es von unseren Kunden und auch von Bewerbern gespiegelt bekommen. Sie haben uns gesagt, „Die Dinge, die wir z.B. auf der Homepage lesen, ergeben für uns noch keine inhaltlich verständliche ‚Klammer‘ um das Thema, wer oder was die ARTUS GRUPPE ist. Teilweise ist es etwa unklar, ob alle Tochterunternehmen z.B. die selben Kompetenzfelder besetzen oder unterschiedliche Schwerpunkte haben.“ Das war für uns ein klarer Handlungsauftrag. Denn wenn dies unsere Kunden so sehen, dann wird es auch potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern so ergehen. Wir sind hier auch noch nicht am Ende unserer Reise, doch wir haben die ersten Schritte selbstbewusst (und tatkräftig) gewagt.

Heinzler: Im Rahmen der Außendarstellung eines Unternehmens, geben wir ja ein Qualitätsversprechen ab. Wir wecken Erwartungen. Es ist an uns und an jedem Menschen innerhalb der ARTUS GRUPPE, das Rebranding und die Umfirmierung als Chance zu sehen und das gemeinsam gegebene Versprechen nach außen, wie nach innen hin, zu untermauern. Das sind die bereits eingangs erwähnten Qualitätsstandards und Prozesse auf der einen Seite, das ist aber auch die Zusammenarbeit untereinander, es ist der Außenauftritt nicht nur der Gruppe, sondern auch jedes einzelnen Mitarbeitenden. Hier setzen wir in Zukunft, wie Ihnen ja bekannt ist, u.a. verstärkt auf LinkedIn.

Doch auch wenn wir es in den kommenden Monaten schaffen, mehr denn je nach innen, wie nach außen, als Einheit zu agieren, so wird dieser Prozess jedes Mal dann von vorne losgehen, wenn wir weitere Unternehmen in die ARTUS GRUPPE überführen, was unser erklärtes Ziel ist. Dann gilt es wieder, eine Zusammengehörigkeit zu erlangen, eine möglichst reibungslose Integration auf prozessualer und kommunikativer Ebene zu gewährleisten. Da wir es mit Menschen zu tun haben, wird es jedes Mal individuell sein. Doch das ist eine Herausforderung, die wir gerne annehmen.

Lesen Sie bald die Fortsetzung im zweiten und finalen Teil!

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