Mehr als jeder vierte Rentner hat weniger als 1.000 Euro Nettoeinkommen
Mehr als ein Viertel der deutschen Rentnerinnen und Rentner hat ein monatliches Einkommen von weniger als 1.000 Euro. Das berichtet aktuell das Statistische Bundesamt. Zudem steige die Zahl der Menschen mit Altersrente stark an - doch das dürfte sich künftig noch verschärfen.
Rund 4,9 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland hatten im Jahr 2021 ein Nettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro monatlich. Das entspricht mehr als jedem vierten Altersruheständler (27,8 Prozent), wie das Statistische Bundesamt aktuell informiert. Die Zahlen basieren auf dem Mikrozensus - der größten wiederkehrenden Umfrage zur finanziellen Situation in den Haushalten.
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Frauen besonders häufig von niedrigen Renten betroffen
Bei Frauen liege der Anteil deutlich höher: 38,2 Prozent der Rentnerinnen hatten ein Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro, dagegen nur 14,7 Prozent der Rentner. Insgesamt bezogen 2021 rund 17,6 Millionen Menschen in Deutschland aus Altersgründen eine Rente, zehn Jahre zuvor gab es nur 16,6 Millionen Rentenbezieherinnen und -bezieher. Das bedeutet einen Anstieg von rund 6,02 Prozent innerhalb einer Dekade. Auch der Anteil der Altersruheständler an der Bevölkerung in Privathaushalten stieg - von 20,9 Prozent in 2011 auf 21,4 Prozent in 2021.
Anlass der aktuellen Pressemeldung des Bundesamtes ist die aktuelle Situation in Deutschland: Die hohe Inflation und explodierende Energiepreise belasten vor allem auch Rentnerinnen und Rentner mit kleinem Einkommen. Aus diesem Grund soll das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung der Bundesregierung dieser Zielgruppe besonders entgegen kommen. Geplant ist eine einmalige Energiepauschale, wobei Ruheständler 300 Euro erhalten sollen. Kritiker wie der Sozialverband VdK warnen, dass dies kaum ausreichen dürfte und viele Seniorinnen und Senioren mit den Kosten völlig überfordert sein könnten.
Bereits vor einer Woche war bekannt geworden, dass die Zahl der Seniorinnen und Senioren, die von relativer Altersarmut bedroht sind, stark angestiegen ist. Demnach stieg die Armutsgefährdungsquote in der Generation Ü65 im Zeitraum von 2018 bis 2021 von 14,7 auf 17,4 Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung hat. 2021 lag dieser Schwellenwert laut Statistischem Bundesamt für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr (1.251 Euro im Monat).
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