Das Analysehaus Ascore hat auch in diesem Jahr die Privaten Krankenversicherer genauer unter die Lupe genommen. Mit dem Unternehmensscoring will das Unternehmen aus Hamburg Aussagen über die wichtigsten Aspekte der Versicherer treffen: Kosten, Solidität und Wachstum. Dazu seien 17 Kennzahlen der letzten drei Jahre (2019-2021) herangezogen worden. Diese münden schließlich in die vier Hauptbewertungsbereiche sind weiterhin: „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Dazu wurde unter anderem bewertet, wie hoch die verdienten Bruttobeiträge sowie die Abschlusskosten eines Versicherers sind. Aber auch wie viel Rückstellungen für die Versicherten angespart wurden, um Beitragssteigerungen aufzufangen (RFB-Quote) und wie hoch die Nettoverzinsung der Verträge ausfällt, fließen in die Bewertung ein.

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Im Vergleich zum Vorjahr gibt es eine Verfahrensänderung im Bereich „Bestand“: dieser wurde durch eine neue Kennzahl „Beitragsanpassungs-Quote Vollversicherung“ erweitert. Diese Kennzahl soll Auskunft darüber geben, wie die Beiträge in der Vollversicherung, zusammengefasst über alle Tarife und Personengruppen, im Durchschnitt der letzten drei Geschäftsjahre angepasst wurden. Die Kennzahl fließt allerdings nicht in die Bewertung ein.

Deutliche Unterschiede zwischen Ratings von Morgen & Morgen und Ascore

Während das Analysehaus Morgen & Morgen im September 2022 ein eher schwächeres Bild der Branche zeichnete, kommen die Analysten von Ascore zu einem besseren Ergebnis. Etwa ein Drittel der untersuchten Unternehmen hatte sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung begnügen müssen. In der aktuellen Auswertung aus dem Hause Ascore schneiden dagegen immerhin 28 von 32 Unternehmen mindestens mit der "sehr guten" Benotung ab. Hier gab es sogar eine kleine Verbesserung. Denn in der Auswertung des Vorjahres waren es lediglich 27 von 32 Unternehmen und damit hatten nur 84 Prozent der Gesellschaften eine "sehr gute" oder bessere Bewertung.

© ASCORE Analyse

Die besten Bewertung sicherten sich die Versicherere Hallesche, LVM, Signal Iduna und Universa. Alle vier Unternehmen erreichten die Höchstbenotung von sechs Kompassen und das bedeutet ein „herausragend“. Anno 2021 waren es noch fünf Unternehmen mit dieser Bewertung. Die R+V rutschte aber eine Stufe nach unten. Damit sammeln sich nun elf Versicherer auf dem zweiten Rang und wurden mit fünf Kompassen oder "ausgezeichnet" belohnt. Über diese Bewertung freuen sich die Allianz, Alte Oldenburger, Arag, Barmenia, Debeka, Hanse Merkur, Inter, Münchener Verein, Provinzial, R+V und Württembergische. Während die Gothaer aus diesem Kreis ausschied, konnte die Württembergische einen Platz nach oben klettern.

13 Versicherer erhielten vier Sternchen zugesprochen. Zu diesen Gesellschaften zählen Axa, Bayerische, Concordia, Continentale, DEVK, DKV, Ergo, Generali, Gothaer, Huk-Coburg, Landeskrankenhilfe, Süddeutsche und Union. Im Mittelfeld mit drei Kompassen finden sich in Summe drei Versicherer wieder. Dazu gehören unter anderem Mecklenburgische, Nürnberger und Vigo. Diese Unternehmen wurden immerhin noch mit "gut" eingeordnet. Lediglich eins der untersuchten Unternehmen musste sich nach der Interpretation von Ascore mit einer "ausreichenden" Bewertung begnügen. Mit zwei Kompassen mussten die Versicherer im Raum der Kirchen Vorlieb nehmen. Die niedrigste Note wurde indes nicht vergeben.

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Zum Vergleich: Im Rating von Morgen & Morgen hatten ein Drittel der untersuchten Unternehmen eine unterdurchschnittliche Bewertung. Mit zwei Sternchen ("schwach") Vorlieb nehmen mussten vier Gesellschaften. Dazu zählen die Concordia, Continentale, SDK und Württembergische. Die Versicherer BBKK, Huk-Coburg, Nürnberger, UKV und VRK bekamen gar nur einem Sternchen verliehen und damit eine "sehr schwache" Einstufung.