Die Verwaltungskosten der PKV-Versicherer
- Die Verwaltungskosten der PKV-Versicherer
- Die besten und „schlechtesten“ Verwaltungskostenquoten
Kostenquoten werden in der Branche mit Aufmerksamkeit verfolgt: Sie sollen auch Aussagen darüber treffen, ob Versicherer effizient wirtschaften. Neben der Abschlusskostenquote gilt dies besonders für die Verwaltungskostenquote. Welche PKV-Versicherer aber haben besonders gute, welche besonders hohe Verwaltungskostenquoten? Versicherungsbote hat in einer aktuellen Studie nachgesehen.
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Neben der Abschlusskostenquote gehört die Verwaltungskostenquote zu den Kennzahlen, die auch zur Bewertung der Frage dienen sollen, ob Versicherer effizient im Sinne des Kunden wirtschaften. Darauf weist auch Reinhard Klages im aktuellen MAP-Report mit der Nummer 925 hin: Niedrige Verwaltungskosten erfreuen sich in der Presse seit jeher einer besonderen Aufmerksamkeit – mit Lob für die vermeintlich kostengünstig arbeitenden Versicherer.
Auch Verwaltungskostenquoten geben nicht alles preis
Der Experte, der nun schon seit Jahren den MAP-Report betreut, warnt aber zugleich, dass hierbei oft einige Dinge übersehen werden:
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- Zum Ersten gibt es nicht nur Abschluss- und Verwaltungskosten, sondern an anderen Stellen fallen ebenfalls Kosten an, die in den Quoten nicht berücksichtigt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Aufwendungen für Kapitalanlagen.
- Zum Zweiten wird die Verwaltungskostenquote auch durch Investitionen in die Datenverarbeitung beeinflusst. Zwar sollte eine kluge Digitalisierungsstrategie auf längere Sicht Kosten reduzieren. Zunächst aber fallen durch die Investition erst einmal Kosten an.
- Zum Dritten wird die Verwaltungskostenquote auch durch die Dienstleistungsqualität in den Bereichen Kundenbetreuung und -beratung beeinflusst. Und hier gilt die alte Losung: Billig ist nicht immer gut. Zu fragen wäre also auch, ob geringe Verwaltungskosten durch die Servicequalität „erkauft“ sind zulasten der Kunden.
Zu beachten ist zudem: Je höher das Beitragsvolumen ist, desto vorteilhafter kann sich dies in Relation zu den Verwaltungskosten auswirken – und demnach bei großen PKV-Unternehmen gute Quoten begünstigen. Unter diesen Einwänden zur Deutung der Quote sollen nun Versicherer mit sehr guten, aber auch sehr hohen (und somit „schlechten“) Quoten vorgestellt werden.
Die besten und „schlechtesten“ Verwaltungskostenquoten
Rund 977,7 Mio. Euro gaben PKV-Versicherer in 2021 branchenweit für Verwaltungskosten aus: 48,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Weil aber die Verwaltungskostenquote die Verwaltungskosten in Bezug zu den prozentual noch höher gestiegenen Beitragseinnahmen setzt, ist die durchschnittliche Verwaltungskostenquote der Branche leicht gesunken: Von 2,18 Prozent auf 2,16 Prozent. Stiegen die Verwaltungskosten doch um 5,20 Prozent in 2021, die Beitragseinnahmen aber um 5,80 Prozent (von 42,69 Mrd. Euro auf 45,17 Mrd. Euro).
Unternehmen mit den besten Verwaltungskostenquoten
Folgende Unternehmen haben besonders niedrige Verwaltungskostenquoten in 2021 (Verwaltungsaufwendungen brutto in Prozent der verdienten Bruttobeiträge):
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- HUK-Coburg: 0,92
- Debeka: 1,29
- Alte Oldenburger: 1,69
- R+V: 1,79
- VRK: 1,86
- Axa: 1,91
- HanseMerkur: 1,92
- UKV: 1,93
- Bayerische Beamtenkranken: 1,95
- LVM: 2,04
Unternehmen mit besonders hohen Verwaltungskostenquoten
Folgende Unternehmen haben hingegen hohe Verwaltungskostenquoten in 2021 (Verwaltungsaufwendungen brutto in Prozent der verdienten Bruttobeiträge)
- Concordia: 2,74
- Inter: 2,82
- Münchener Verein: 2,97
- Würtembergische: 3,07
- Generali: 3,46
- Envivas: 3,52
- DEVK: 3,66
- Nürnberger: 4,18
- FAMK: 4,19
- Vigo: 4,59
Noch nicht angegeben ist die Verwaltungskostenquote der Ottonova, da der Geschäftsbericht noch nicht vorlag. Dies ist deswegen relevant, weil in 2020 die Ottonova die höchste Verwaltungskostenquote hatte (5,09 Prozent).
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Hintergrund: Alle Zahlen sind dem aktuellen MAP-Report mit der Nummer 925 entnommen – dem aktuellen Bilanzrating der PKV-Versicherer für den Zeitraum 2017 bis 2021. Der Report kann – ebenso wie weitere Ausgaben des Traditionsratings – kostenpflichtig auf der Webseite des Analysehauses erworben werden.
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