Das Infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH aus Köln hat erneut in einer Umfrage die Stabilität der BU-Prämien ermittelt. Inzwischen hätten fast 50 Gesellschaften an der Umfrage teilgenommen. Die Unternehmen sollten per Fragebogen bestätigen, ob sie in den letzten 10, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf die Anpassung der Überschussbeteiligung im BU-Bestand verzichtet haben.

Anzeige

Beitragsstabilität auf hohem Niveau

„Die Entwicklung des Risikoergebnisses ist bei den deutschen Lebensversicherern sehr stabil, dementsprechend bleiben auch die BU-Prämien im Bestand konstant“, erläuterte Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer der infinma GmbH. Zusammenfassend stellten die Analysten von infinma fest, dass sich die medienwirksame Kritik an den Versicherern, sie hätten im großen Stil zum Nachteil der Kunden die Überschüsse gesenkt, in der Realität erneut nicht bestätigt hat.

Anknüpfungspunkte der Untersuchung waren der Sofortverrechnungssatz und der Bonussatz, die vom Versicherer im angegebenen Zeitraum nicht geändert worden sein sollten, so dass die Zahlprämien für die Kunden konstant geblieben sind. Der Sofortgewinnanteil oder auch Verrechnungsgewinnanteil ist jener Anteil des Gewinns eines Versicherers, der dem Kunden für günstigere Nettoprämien bereits zugerechnet wird. Reduziert sich dieser Anteil in Reaktion auf sinkende Überschüsse, steigen die Beiträge zum Nachteil des Kunden. Auch der Bonussatz ist ein Posten der Überschussbeteiligung, der durch Reduzierung zu steigenden Prämien führt.

In der Auswertung konnten in Summe 31 BU-Versicherer mit "maximaler Beitragsstabilität" punkten. Das deckt sich in etwa mit dem Rating aus dem Hause Morgen & Morgen. Deren Prüfer hatten 571 Tarife und Tarifkombinationen von 60 verschiedenen Anbietern unter die Lupe genommen. Im Ergebnis hatte es mehrheitlich ausgezeichnete Angebote gegeben. Gleich 447 Tarife durften sich als Klassenprimus fühlen, da sie mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden. Fast acht von zehn Policen (78,3 Prozent) wurden entsprechend bewertet. Folglich hätten 51 Versicherer mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung.

Diese Versicherer haben "maximale Beitragsstabilität"

Folgende Anbieter weisen nach jetzigem Stand der laufenden Umfrage diese maximale Beitragsstabilität auf (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • Axa
  • Bayern-Versicherung
  • BL die Bayerische Lebensversicherung
  • Condor Versicherungen
  • Continentale
  • DBV
  • DEVK
  • Dialog
  • Ergo
  • Generali
  • Hannoversche
  • HDI
  • Helvetia
  • Huk24
  • Huk-Coburg
  • Interrisk
  • LV 1871
  • Mylife
  • Nürnberger
  • Öffentliche Lebensversicherung Sachsen-Anhalt (Ösa)
  • Provinzial NordWest
  • Prismalife
  • R+V
  • Stuttgarter
  • Swiss Life
  • Versicherer im Raum der Kirchen Lebensversicherung
  • Versorgungswerk der Presse
  • Volkswohl Bund
  • WGV
  • Zurich

Zehn weitere Versicherer sind "langjährig beitragsstabil“. In diese Kategorie wurden Unternehmen eingestuft, weil es entweder seit Produkteinführung oder weil es mindestens in den letzten zehn Jahren keine Anpassung der BU-Prämien gab. Zu diesen Gesellschaften gehören Barmenia, Europa, Gothaer, Inter, LVM, Münchener Verein, Öffentliche Braunschweig, Provinzial Rheinland, Targo und universa. „Unsere Umfrage hat erneut bestätigt, dass die Versicherer durchweg solide und auskömmlich kalkuliert haben und Prämienanpassungen im Bestand bisher die Ausnahme gewesen sind.“, so Schulz.

Anzeige

„Mit der Kritik, eine einfache Abfrage bei den Versicherern wäre der Bedeutung des Themas nicht angemessen, können wir gut leben. Im Hinblick auf die Beitragsstabilität haben komplexere Modelle bislang noch nicht nachweisen können, dass sie zu signifikant besseren Ergebnissen führen.“, ergänzt Geschäftsführer-Kollege Marc Glissmann. Kritisch anzumerken ist zur Auswertung, dass das Infinma die weniger gut platzierten Versicherer nicht veröffentlicht. Das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Ergebnisse den Vermittlern und auch den Verbrauchern als Orientierung dienen soll.