Lebensversicherer mit der besten „Unternehmensqualität“
Die „Unternehmensqualität der Lebensversicherer 2022/23“ wird in einem aktuellen Rating untersucht. Bewertet werden Service, Produktqualität und finanzielle Substanzkraft. Versicherungsbote stellt vor, wer aus Sicht der Tester die beste Unternehmensqualität hat.
Hintergrund: Für das aktuelle Rating des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI) wurden 36 marktrelevante Lebensversicherer – 33 Service-Versicherer und drei Direktversicherer – untersucht. Diese decken zusammen rund 75 Prozent des deutschen Lebensversicherungsmarktes ab. Ziel war es, Aussagen zum einen zur Produkt- und Servicequalität zu treffen, zum anderen aber auch die finanzielle Substanzkraft zu bewerten – und damit zu zeigen, wie stabil die Lebensversicherer für die Krise aufgestellt sind.
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Teilrating finanzielle Substanzkraft
Anstatt bei der finanziellen Substanzkraft auf aufsichtsrechtlich relevante Solvenzquoten zu setzen, hat das Analysehaus eine eigene Kennzahl entwickelt – die Substanzkraftquote. Diese errechnet sich wie folgt: „Für die Substanzkraftquote addiert man zum doppelten Eigenkapital die freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung (freie RfB) sowie ein Viertel der Bewertungsreserven und teilt diese Summe durch die Deckungsrückstellung (eingezahlte und verzinste Kundengelder).“
Die Substanzkraftquote fließt zu 50 Prozent in die Bewertung der finanziellen Substanzkraft ein. Hinzu kommt die Netto-Rendite des Versicherers (gewichtet mit 30 Prozent) und die Gewinndeklaration für das laufende Jahr (gewichtet mit 20 Prozent).
100 Punkte werden zunächst für die Teilbewertung vergeben. Sobald aber eine bereinigte SCR- oder Solvenzquote unter 100 Prozent liegt (und rechtliche Eigenmittelanforderungen demnach nicht erfüllt sind), werden durch die Tester 50 Bewertungspunkte abgezogen. In die Gesamtnote des Ratings fließt der Teilbereich finanzielle Substanzkraft aber nur zu 40 Prozent ein.
Teilrating Produktqualität
100 Punkte werden auch innerhalb der Teilwertung zur Produktqualität vergeben – auch dieser Bereich fließt aber nur zu 40 Prozent in die Endwertung ein. Zum ersten bildete man hierfür eine Aggregation der Endnoten von Produkttests, die das DFSI in der Vergangenheit durchgeführt hatte. Zum anderen bewertete man die Vielfalt der angebotenen Produkte (wie viele unterschiedlichen Produkte standen für frühere Produkt-Tests zur Verfügung).
Teilbereich Service
Am geringsten gewichtet – mit 20 Prozent – wird der Service. Dieser Bereich setzt sich aus den Bereichen Frühstornoquote, Spätstornoquote und Beschwerdestatistik laut BaFin zusammen. Um volle Punktzahl (erneut 100 Punkte) in dem Teilbereich zu bekommen, konnte ein Versicherer auch Bonuspunkte erwerben – sobald er zuvor bei Serviceumfragen gut abgeschnitten hatte.
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Gesamtrating
Die drei Teilbereiche werden letztendlich zu einer Gesamtnote zusammengefügt. Höchste zu erreichende Punktzahl sind auch für die Gesamtnote 100 Punkte. Wer über 90 Punkte erreichte, erhält ein „Exzellent“ (AAA) als Bestnote. Wer zwischen 80 und 89,99 Punkte erhielt, wird mit „Sehr gut“ (AA+) bewertet. So geht es weiter abwärts bis zur Note „Mangelhaft“ für 0,00 bis 9,99 Punkte (die freilich nicht vergeben wurde. Wer aber geht als Sieger aus der Bewertung hervor? Versicherungsbote zeigt die zehn besten Unternehmen des aktuellen DFSI-Ratings mit dem Titel "Unternehmensqualität der Lebensversicherer 2022/23".