ESG-Investments in Fondspolicen sicherstellen
Der Markt für Fondspolicen steht unter Erfolgs- und Veränderungsdruck - und mit ihm die Vermittler, die sich unter anderem auf die neue Welt der Nachhaltigkeitsberatung bei Investments einstellen müssen. Eine Optimierung der Fondsauswahl im Sinne des individuellen Rendite-Risiko-Profil eines Kunden kann Berater unterstützen, eine bessere Performance vorzuweisen und den Vertrieb und die Arbeit mit dem Kunden zu erleichtern, gerade unter ESG-Gesichtspunkten, weiß Thorsten Dorn, Geschäftsführer der Smart Asset Management Service GmbH, die sich mit der Lösung „samperform“ auf die Analyse und Optimierung von Fondspolicen spezialisiert hat.
Die Fondspolice spielt seit Jahrzehnten eine große Rolle innerhalb der Renten- und Lebensversicherung. Mehrere Millionen Verträge sind auf diese Weise gestaltet worden und erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit über alle Einkommensklassen hinweg. Zugleich stehen diese Produkte für Vermögensaufbau und Altersvorsorge vielfach unter Druck: Zu schlecht seien die Ergebnisse, zu hoch die Kosten, und gewinnen würden ohnehin nur die Gesellschaften – so die Vorurteile der Kunden.
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Dazu kommt eine strategische Herausforderung. Nachhaltiges Investieren ist generell auf dem Vormarsch: In Deutschland betrug die Gesamtsumme Nachhaltiger Geldanlagen zum 31. Dezember 2021 501,4 Milliarden Euro, und die Gesamtsumme verantwortlicher Investments erreichte 2021 eine neue Rekordmarke von 2,2 Billionen Euro, meldet das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG). Das Anlagevolumen privater Anleger verdreifachte sich auf dabei 131,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 230 Prozent.
ESG-Beratung auch bei Fonds in Lebensversicherungen und Co. professionalisieren
Das Interesse von Sparern, auch in Fondspolicen konsequent Nachhaltigkeit auf Investmentebene umzusetzen, nimmt dementsprechend ebenfalls zu. Er braucht also die Gewissheit, dass auch im Versicherungsmantel nur wirklich ESG-konforme Fonds eingesetzt werden. Zumal Berater seit Anfang August bei ihren Kunden abfragen müssen, ob sie an nachhaltigen Finanzprodukten interessiert sind und ihnen entsprechende Angebote machen.
Daraus folgt die Notwendigkeit, die ESG-Beratung auch beim Einsatz von Fonds in Lebensversicherungen und Co. zu professionalisieren. Das Problem: Der zweite „Fondspolicenreport Nachhaltigkeit“ von Smart Asset Management Service hat ergeben, dass die ESG-Qualität zu wünschen übriglässt. Untersucht wurden insgesamt marktrelevante 24 Tarife, die eine breite Abdeckung der angebotenen Fondspolicen mit der Möglichkeit der Einzelfondsauswahl von Nachhaltigkeits- und ESG-Fonds darstellen.
Erwartungen hinsichtlich Rendite, Risiko und Nachhaltigkeit gerecht werden
Zwar hat sich das Angebot an Einzelfonds im Vergleich zum Vorjahr mit aktuell rund 600 anwählbaren Einzelfonds innerhalb der für den „Fondspolicenreport Nachhaltigkeit“ untersuchten Tarife und Fondspaletten mehr als verdoppelt. Das heißt aber nicht, dass sich die Qualität ebenso gesteigert hat. Nur die Hälfte der untersuchten Tarife verfügt über ein ausreichendes Angebot an Fonds und ETFs. Genau das ist jedoch entscheidend, um eine Strategische Asset Allokation umzusetzen, solide Portfolios zu bauen und gleichzeitig den Kunden hinsichtlich Renditeerwartung, Risikobudget und Nachhaltigkeitsbedürfnis gerecht zu werden.
Im besonderen Kontext des nachhaltigen Investierens bedarf es also eines konsequenten Beratungsprozesses für die Erstellung individueller Portfolios in Fondspolicentarifen mit einem echten Risiko- und ESG-Profiling. Die Versicherungsunternehmen stellen zwar größtenteils umfangreiche Fondspaletten zur Verfügung, die Bewertung und Auswahl obliegen aber dem Berater. Diese müssen dann für jeden Kunden, der ein individuelles Portfolio wünscht, ausgehend vom jeweiligen Rendite-Risikoprofil und fondsspezifischen Daten eine individuelle Allokation aufbauen.
Erfolgreiche Fondsauswahl hat nichts mit Glück zu tun
Ein Fokus liegt dabei eben auch auf der ESG-Konformität der Fondspolice. Mit einem professionellen externen Tool umgehen Berater diese Hürde und können ihre Portfolios mit allgemeinen oder auch gehobenen Nachhaltigkeitsansprüchen gestalten. Basis für die ESG-Ratings der ausgewählten Einzelfonds und des Gesamtportfolios ist das IVA-ESG-Konsensrating des Instituts für Vermögensaufbau. Im Unterschied zu den Selbsteinstufungen der Fondsgesellschaften nach Artikel 6, 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung basiert das IVA-ESG-Konsens-Rating auf Bewertungen der in den Fonds tatsächlich enthaltenen Titeln.
Das entscheidende Kriterium für den Erfolg von Fondspolicen ist bekanntlich das Investment, also die richtige und passende Auswahl und Gewichtung der Fonds. Eine erfolgreiche Fondsauswahl hat dabei nichts mit Glück zu tun. Denn: Am Anfang steht immer die Frage, welche Zielrendite hat der Kunde und welches Risiko er einzugehen bereit ist. Nur durch dieses individuelle Rendite-Risiko Profil kann der Startschuss für eine erfolgreiche Auswahl gegeben werden. Dazu gehört neben einem Versicherer mit einem guten Zielfondsuniversum, die Fonds richtig zu kombinieren. Wichtig ist die Korrelation, also das Verhalten einzelner Fonds zueinander. Dann steht ein einem erfolgreichen Vertragsverlauf nichts mehr im Weg.
Portfoliovorschlag auf Basis der persönlichen ESG-Vorstellungen
Die professionelle und digitale, also nicht zu beeinflussende Fondsauswahl reduziert auch das Risiko emotionaler Fehlentscheidungen. Gute Performance in der Vergangenheit gepaart mit einer interessanten Vertriebsstory machen es Beratern und Kunden nur vermeintlich einfacher, das passende Produkt zu identifizieren. Kurzfristig betrachtet kann das sogar funktionieren, sollte jedoch keine Gewähr dafür sein, dass dies gerade über längere Laufzeiten immer die beste Wahl ist.
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Somit erhalten die Kunden einen konkreten Portfoliovorschlag auf Basis der persönlichen ESG-Vorstellungen, der gerade nicht nur auf Vergangenheitswerten basiert, sondern auf erwartbaren Zukunftsrenditen. Ziel ist es, Finanz- und Versicherungsmakler zu qualifizieren, bei der Fondsauswahl nicht auf das Prinzip Zufall zu setzen, sondern begründete Entscheidungen für den höchsten Kundennutzen treffen zu können – ob bei der Neuallokation oder der notwendigen Anpassungen im Laufe der Jahre.