Das Analysehaus Morgen & Morgen hat Risikoleben-Policen unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 156 Policen von 64 verschiedenen Anbietern vom Unternehmens aus Hofheim am Taunus unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Tarife anhand von 19 Leistungsfragen bewertet. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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So mussten Tarife für eine "ausgezeichnete" Bewertung beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:

  • Der Versicherer verzichtet auf sein Recht auf Kündigung oder Vertragsanpassung nach § 19 VVG, wenn der Versicherungsnehmer die Anzeigepflichtverletzung nicht zu vertreten hat.
  • Der Versicherer verzichtet auf sein Recht zur Kündigung bei gemeldeter Gefahrerhöhung.
  • Der Versicherer bietet eine Nachversicherungsgarantie bei Heirat oder Eintrag einer Lebenspartnerschaft.
  • Der Versicherer bietet eine Nachversicherungsgarantie bei Geburt oder Adoption eines Kindes.
  • Der Versicherer bietet eine Nachversicherungsgarantie bei Immobilienerwerb.

Für eine "sehr gute" Bewertung mussten Tarife folgende Merkmale erfüllen:

  • Der Versicherungsnehmer hat bei nicht gemeldeter Gefahrerhöhung ein Recht auf eine der Gefahrerhöhung entsprechende Leistung.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.

Bei der Auswertung habe sich gezeigt, dass Versicherer nicht nur den Rechnungszins gesenkt haben, sondern die Tarifkalkulation insgesamt neu aufgestellt wurde. So seien Wahrscheinlichkeiten, Kosten sowie Berufsgruppeneinstufungen größtenteils komplett überarbeitet worden. „Dadurch sind richtig neue Risikolebentarife zum Jahreswechsel auf den Markt gekommen, die sich in einem neuen Wettbewerb wiederfinden und im Mittel mit ungefähr fünf Prozent niedrigeren Beiträgen ins Rennen gehen“, stellt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik bei Morgen & Morgen fest und führt weiter aus: „Die pauschale Erwartung, dass die Preise mit sinkendem Rechnungszins steigen werden, kann nicht bestätigt werden. Der Markt verfügt über weitaus mehr Stellschrauben, wie die Analyse zeigt.“.

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So habe analog zur Geschäftspraxis in der Berufsunfähigkeitsversicherung eine immer differenziertere Berufsgruppen-Einstufungen stattgefunden. Überdies würden Kosteneinsparungen sowie höhere Lebenserwartungen die Preise im Mittel sinken lassen. Eine Rolle spielten dabei sicherlich auch, dass schon über einen längeren Zeitraum die schlechteren Risiken mit klaren Zuschlägen belegt würden. Dadurch könne das "risikoarme Kollektiv" günstig gehalten oder sogar günstiger werden. Außerdem hätten die Versicherer bei den DAV-Tafeln die höhere Lebenserwartung berücksichtigt. Dadurch werde bei der Risikolebensversicherung mit niedrigeren Sterbewahrscheinlichkeiten kalkuliert und das senke die Preise.

Risikolebensversicherung-Rating zeigt positives Ergebnis

Nimmt man die Auswertung des Unternehmens aus Hofheim am Taunus zum Maßstab, dann sind im Risikoleben-Bereich mehrheitlich ausgezeichnete Angebote auf dem Markt. Gleich 115 Tarife dürfen sich als Klassenprimus fühlen, da sie mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden. Damit wurden fast drei Viertel der Policen (73,7 Prozent) entsprechend bewertet. Folglich hätten 48 Anbieter mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung.

Immerhin 25 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Im Mittelfeld der Bewertungsskala finden sich insgesamt 16 Tarife und damit 10,2 Prozent der untersuchten Tarife. Diese Tarife wurden als "durchschnittlich" eingestuft. Diese Bewertung ist gleichzeitig auch die schwächste im diesjährigen Rating. Denn es gibt keinen Tarif der "schwach" oder als "sehr schwach" bewertet wurde. In der Auswertung aus dem Vorjahr hatte es noch einen Tarif gegeben, den Morgen & Morgen als "schwach" gesehen hatte. „Die Risikolebentarife sind auf einem stabil hohen Niveau angelangt, das sich aber preislich sehr differenziert zeigt,“, resümiert Saal. Die Ergebnisse können auf der Webseite des Ratinghauses eingesehen werden.

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Kritik zu Testergebnissen von Versicherungen

Wegen der vielen positiven Ratings von Versicherungs-Policen gibt es immer wieder Kritik. Im April 2015 hatte sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dazu eine Untersuchung vorgenommen. In einer Stichprobe hatten die Verbraucherschützer eine wahre Flut an besten Bewertungen ausgemacht. Dabei wurde den Ratinghäusern auch ein gewissen Eigeninteresse unterstellt. Schließlich würden viele Unternehmen mit Testsiegeln gutes Geld verdienen. Versicherer, die mit dem Original-Signet um Kunden werben wollen, müssen oft Lizenzgebühren zahlen. Locker einige tausend Euro kann es beispielsweise kosten, das Logo von Focus Money oder der Stiftung Warentest zu verwenden.

Auch Morgen & Morgen verlange eine Schutzgebühr, wenn ein Versicherer mit den Testergebnissen werben wolle. Diese sei aber niedrig, die Unabhängigkeit des Analysehauses gewahrt. Die genaue Höhe der Gebühr wollte die Sprecherin nicht nennen.

Hinweis in eigener Sache:

In Kooperation mit dem Leipziger Software-Hersteller Inveda.net GmbH bietet Versicherungsbote einen Risikolebensversicherung-Schnellvergleich an. Er dient der schnellen Orientierung und soll Beratungsanlässe stiften.

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