Helmut Zeiß: Durch die richtige Zahnpflege können Menschen selbst aktiv werden und ihre eigene medizinische Versorgung im wahrsten Wortsinn selbst in die Hand nehmen. Eine Zahnzusatzversicherung leistet dennoch einen wichtigen Beitrag, da sie beispielsweise die Kosten für die Zahnreinigung übernimmt. Schon durch die Erstattung einer Professionellen Zahnreinigung bietet der Zahnversicherungsschutz Versicherten eine recht schnell spürbare „Erlebbarkeit“.

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Hinzu kommt: Es ist allgemein bekannt, dass Zahnersatz teuer ist. Und fast jeder Mensch ist früher oder später davon betroffen. Die gesetzlichen Krankenkassen mit ihren Festzuschüssen für die Regelversorgung übernehmen aber nur einen Teil der Kosten, in der Regel sind das 60 bis 75 Prozent. Darüber hinaus sieht die Regelversorgung lediglich eine zweckmäßige Behandlung vor – also eine solche, die aus medizinischer Sicht ausreichend ist. Das bedeutet: Betroffene, die einen Zahnersatz benötigen, bekommen von ihrer Kasse „nur“ die anteiligen Kosten für einen einfachen metallischen Zahnersatz erstattet, während sie mindestens 25 bis 40 Prozent der Kosten selbst tragen müssen. Mit einer Zusatzversicherung hingegen erhalten Versicherte selbst für einen höherwertigen Zahnersatz – wie für Implantate oder Goldkronen – eine Kostenerstattung von bis zu 100 Prozent.

Ist das Kostenrisiko nicht in anderen Bereichen – etwa der stationären Pflege – wesentlich größer? Läuft die Beratung zu Krankenzusatzversicherungen falsch?

Grundsätzlich läuft die Beratung nicht „falsch“. Im Vordergrund steht jedoch der Wunsch des Kunden und stehen individuelle Bedürfnisse und Vorstellungen eines „guten“ Versicherungsschutzes.
Wenn wir Interessenten beraten, nennen wir ihnen die Bereiche der Gesundheits- und Pflegevorsorge, die versicherbar sind. Dann hat der Kunde eine Basis für die Entscheidung, welche Versicherung er in Anspruch nehmen will und welche nicht. Die Interessenten kennen sich und ihre Gesundheit selbst am besten und können einschätzen, welche Leistungen abgedeckt werden sollen. Zudem zählt die individuelle Erfahrung: Pflegezusatzversicherungen werden oft von Menschen angefragt, die bereits als Familienmitglied einen Angehörigen über einen gewissen Zeitraum gepflegt haben und genau wissen, welche Kosten auf sie und ihre Familie zukommen können. Entsprechend ist das Interesse an einer Pflegezusatzversicherung bei diesem Personenkreis sehr viel höher. Bei anderen dagegen ist das Thema oft negativ besetzt – und daher wollen sie sich damit nicht auseinandersetzen oder setzen im entsprechenden Alter andere Prioritäten. Alle Anfragen an uns eint, dass am Ende der Kundenwunsch zählt. Denn dieser ist der Maßstab, wenn es um „bedarfsgerechte“ Beratung geht.

Gesetzliche Krankenkassen und private Anbieter kooperieren im Bereich der Krankenzusatzversicherungen seit Jahren. Welche Rolle spielen diese Kooperationen Ihrer Erfahrung nach bei der Vermittlung von Krankenzusatzversicherungen?

Wir spüren es meistens nur am Rande, dass es solche Kooperationen gibt. Unserer Wahrnehmung nach fragen Interessenten unabhängig von einer solchen Kooperation Zusatzversicherungen an. Vielmehr spielen eher persönliche oder familiäre Erfahrungen, die den Bedarf wecken, eine Rolle.

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Hinweis: Der Text erschien zuerst im Versicherungsbote Fachmagazin 02/2022

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