37 Versicherer schreiben rote Zahlen
Wenn schon die Schadenquoten für die halbe Branche über 100 Prozent schnellen, lässt dies auch für die Schaden-Kosten-Quoten nichts Gutes erwarten. Bei 89,50 Prozent lag die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote (über 50 Unternehmen hinweg) noch in 2020, klettert nun aber über die ungünstige 100-Prozent-Marke – auf 127,57 Prozent. Demnach gibt die Branche im Schnitt mehr für Schadenaufwendungen und weitere Kosten aus, als sie über Prämien einnimmt: Die Verbundene Wohngebäudeversicherung ist mit Abstand der unprofitabelste Zweig der gesamten Kompositsparte.
- Wohngebäudeversicherung: 37 Versicherer schreiben rote Zahlen
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Insgesamt 37 von 50 Versicherern sind es in 2021 (und damit 74 Prozent der Branche), die mehr für Schadenaufwendungen und weitere Kosten ausgaben, als sie einnehmen konnten. Auch hier trifft es wieder jene Versicherer am härtesten, die sich in den Schadengebieten von Sturmtief Bernd besonders engagieren:
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- Die DEVK VVaG verschlechtert in 2021 ihre Combined Ratio (CR) von 82,55 Prozent auf 164,17 Prozent.
- Die Gothaer Allgemeine verschlechtert ihre CR von 100,62 Prozent auf 167,51 Prozent.
- Die Barmenia Allgemeine verschlechtert ihre CR von 106,62 Prozent auf 169,65 Prozent.
- Die Bayerische Allgemeine verschlechtert ihre CR von 106,62 Prozent auf 187,59 Prozent.
- Am schlimmsten aber trifft es wieder die Provinzial. Zwischen 2016 und 2020 musste die Provinzial nicht ein einziges Mal eine CR von über 100 Prozent hinnehmen – bisher also wirtschaftete das Unternehmen aus Düsseldorf immer auskömmlich. Durch Sturmtief Bernd aber schnellt die CR auf unglaublich ungünstige 201,25 Prozent – die Provinzial musste also etwa doppelt so viel für Kosten ausgeben, wie sie einnahm.
Auch versicherungstechnisches Ergebnis im Minus
Der negative Befund wirkt sich natürlich auch auf das versicherungstechnische Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) aus: Das durchschnittliche Ergebnis über alle Versicherer lag in 2020 noch bei plus 2,47 Mio. Euro und damit im positiven Bereich. In 2021 aber schlossen die 50 größten Wohngebäudeversicherer im Schnitt mit einem versicherungstechnischen Ergebnis von minus 23,77 Mio. Euro ab. Am schlimmsten trifft es hier die R+V Allgemeine (Ergebnis von minus 136,88 Mio. Euro), die Allianz (Ergebnis von minus 179,81 Mio. Euro) sowie erneut die Provinzial (Ergebnis von minus 435,16 Mio. Euro).
Hintergrund: Die Zahlen sind dem "Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung 2016 -2021" entnommen, der soeben durch die V.E.R.S. Leipzig GmbH veröffentlicht wurde. Der Monitor deckt 95 Prozent der Wohngebäudeversicherer ab und kann mit weiteren Ausgaben des Analyseinstruments kostenpflichtig auf der Webseite der Experten bestellt werden.
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