Überraschende Ergebnisse ab 2016
Ab 2016 aber überraschen die Ergebnisse. Denn nun sind es die Run-off-Versicherer, die regelmäßig bessere Stornoquoten aufweisen als der Markt. In 2016 hat der Markt eine Quote von 4,27 Prozent, hingegen haben die Run-off-Versicherer nur eine Quote von 3,98 Prozent. Das geht so weiter: In 2020 liegt die Quote des Marktes zum Beispiel bei 4,55 Prozent, die der Run-off- Versicherer hingegen bei 3,58 Prozent – und damit fast ein Prozentpunkt niedriger. Und in 2021 liegt die Stornoquote der Run-off-Versicherer bei 3,24 Prozent und jene des Marktes bei 4,27 Prozent. Nun beträgt der Vorteil der Run-off-Versicherer sogar mehr als einen Prozentpunkt.
- Run-off-Versicherer haben weniger Stornierungen als der Markt
- Überraschende Ergebnisse ab 2016
Die beste Stornoquote in 2021 hat die Entis Leben: diese liegt bei 1,92 Prozent. Es folgt die Bayerische Beamten Leben mit einer Stornoquote von 2,03 Prozent. Unterhalb von drei Prozent liegen ebenfalls die Heidelberger Leben (2,34 Prozent), die Victoria Leben (2,50 Prozent), die Frankfurter Leben (2,73 Prozent) und die Athora Leben (2,91 Prozent).
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Mit der Zeit schrumpfen die Quoten
Freilich lässt sich auch beobachten, dass bei einigen Versicherern die Quoten auffallend über die Jahre gesunken sind. So lag die Quote der Athora Leben in 2012 bei 6,33 Prozent, sank dann auf 3,19 Prozent in 2017 und sank auf bereits 2,80 Prozent in 2018. Die Quote der Frankfurter Leben sank von 4,44 Prozent in 2012 (damals aber besser als der Markt mit 5,08 Prozent) auf 2,99 Prozent in 2017 und auf 2,72 Prozent in 2018.
Frankfurt Münchener Leben und Proxalto teils schlechter als der Markt
Schlechtere Quoten als der Markt weisen in den letzten Jahren oft die Frankfurt Münchener Leben und die Proxalto auf. So liegt die Quote der Frankfurt Münchener in 2020 bei 5,13 Prozent (gegenüber 4,55 Prozent am Markt) und die Quote der Proxalto liegt in 2021 bei 5,98 Prozent (gegenüber 4,27 Prozent am Markt). Hierzu erklären die Assekurata-Experten aber: Beide Gesellschaften hätten bereits vor ihrem Run-off marktüberdurchschnittliche Stornoquoten ausgewiesen. Diese Stornoquoten wären nach dem Run-off nicht signifikant gestiegen (so dass diese schlechten Quoten eher durch den Bestand statt durch den Run-off begründet sind).
Als Fazit der Untersuchung schreiben die Experten: "Verbraucherschützer und Vermittler sprechen sich nicht selten gegen externe Run-offs aus, mit dem Argument, die Run-off-Plattform sei weniger leistungsfähig als der alte Versicherer und der Kunde dort vermeintlich schlechter aufgehoben. Dies erweist sich in der Praxis als Trugschluss, denn wie (...) ersichtlich, weisen die Kunden der meisten Run-off-Versicherer eine überdurchschnittlich hohe Vertragsbindung auf."
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Allerdings sollte bei Deutung der Daten auch bedacht werden, dass die Stornoquote bei geschlossenen Beständen bereits aufgrund des fehlenden Frühstornos strukturell geringer ausfällt. Dennoch sind Ängste unbegründet, dass es bei Run-offs zur massenhaften Vertragsflucht kommt. Die Assekurata-Studie mit vielen weiteren Daten kann kostenpflichtig auf der Webseite der Experten bestellt werden.
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