Jede gute Tat hilft unserer Branche, damit sie sich verbessert. Und: nichts bleibt ungesehen. Das nächste, was wir tun können, ist, unsere Mitstreiter zu loben. Dazu gibt es auch ein Kapitel in meinem Buch. Wenn wir mehr miteinander statt gegeneinander arbeiten, würden wir uns als Gruppe viel besser darstellen.

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Die Frage ist, warum passiert es häufig, dass wir andere schlecht machen? Das machen wir dann, wenn wir uns selbst größer und damit den anderen kleiner machen wollen. Das nennt man übrigens die sogenannte Überlegenheits-Illusionen, und das macht man nur dann, wenn man selbst nicht groß genug ist. Wenn wir persönlich mehr wachsen, dann wird so etwas nicht mehr stattfinden. Weil es dann niemand mehr nötig hat, andere schlecht zu machen. Schließlich brauchen wir noch Transparenz auf allen Ebenen: in den Vertragsbedingungen, bei den Vertragskosten, auch in den Abläufen. Versicherer sollten ihre Abläufe den Kunden transparenter darstellen, damit dort wieder mehr Vertrauen reinkommt. Aber das alles ist leider kein Sprint, sondern ein Marathon.

Sie haben mit „Was ein Finanzdienstleister heute wissen muss“ eine Art Ratgeber geschrieben, mit dem Sie auch gegen das Damoklesschwert des schlechten Rufes anschreiben. Der Untertitel: „Warum die besten Jahre liegen noch vor uns liegen“. Können Sie kurz erklären, was Sie so optimistisch macht? Die Abgesänge auf die Branche sind ja zahlreich.

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Prinzipiell bin ich ein Lebens-Optimist. Das zuerst. Zweitens: Die Produkte werden besser, sie werden transparent, sie werden günstiger. Das heißt, auch da sehe ich sehr positiv in die Zukunft. Das dritte ist: die neue Art der Vermittler sind in meiner Welt lernwilliger, qualifizierter und werte-orientierter. Der dritte Punkt, der mich optimistisch stimmt: In zehn Jahren werden 50 Prozent der Vermittler in Rente sein, das heißt, es bleiben nur noch 50 Prozent übrig. Wir haben also keinen Verdrängungsmarkt mehr, der uns in dazu bringt, gegeneinander zu arbeiten, sondern einen Wachstumsmarkt. Frei werdende Marktanteile müssen wieder besetzt werden.
Und viertens die Technik: Sie wird uns unterstützen, sie wird uns schneller, effizienter, effektiver arbeiten lassen. Natürlich nur dann, wenn wir die Technik als Freund, als Unterstützer empfangen, und nicht als Gegner. Und wenn ich jetzt alles zusammen zähle, denke ich, haben wir eine ganz tolle Zukunft vor uns.

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