PKV schlägt GKV bei Wechselbewegungen
Die private Krankenvollversicherung hat im Jahr 2022 erneut Vollversicherte verloren. Gleichzeitig gewannen die Versicherer 29.600 Mitglieder netto von der Gesetzlichen Krankenversicherung hinzu.
Die privaten Krankenversicherer haben auch im Geschäftsjahr 2022 unter dem Strich Krankenvollversicherten verloren. Demnach sank die Zahl der Versicherten im vergangenen Jahr um 0,16 Prozent. Gegen Ende des Jahres zählten die Privatversicherer noch 8,7 Millionen Versicherte.
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Mit dem neuerlichen Minus bei den Versichertenzahlen hat die Branche nun bereits das elfte Mal in Folge Verluste hinnehmen müssen. 2011 war der Wert das letzte Mal angestiegen. Damals zählten die Versicherer knapp 400.000 Versicherte mehr.
Privatversicherer gewinnen Versicherte von der GKV
Bei den Wanderbewegungen zwischen gesetzlichem und privatem System konnte die PKV zum fünften Mal in Folge ein Plus einfahren. Davor hatten Privaten Krankenversicherer eine lange Durststrecke. Ganze sechs Jahre währte die Niederlagenserie bei den Wanderbewegungen.
Im Geschäftsjahr 2022 wechselten 145.500 Personen von einer Krankenkasse zu einem Privatversicherer, zugleich hatte die PKV 115.900 Abgänge zu beklagen. Das ist ein Plus von 29.600 neuen Privatversicherten. 2021 hatte die PKV 23.300 Vollversicherte hinzugewonnen. Der Verband weist aber darauf hin, dass diese Abgänge zumeist nicht freiwillig erfolgen würden. Dies betreffe zum einen Selbstständige bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und junge Leute, die teilweise seit der Geburt privatversichert waren, beim Eintritt ins Berufsleben.
Vertragszahlen legen zu
Die Gesamtzahl an Versicherungen stieg um fast eine Million auf 37,8 Millionen. Während die private Krankenvollversicherung bezüglich der Versicherten kriselt, richtet sich die Hoffnung der Privatanbieter verstärkt auf Krankenzusatzversicherungen.
Hier konnte die Branche erneut zulegen. So zählte die Branche zum Jahresende 2022 in Summe 29,1 Millionen Zusatzpolicen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 2,1 Prozent. "Das zeigt den unverändert starken Wunsch vieler Menschen nach garantierter, bestmöglicher Versorgung bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit.", erklärte Thomas Brahm, Vorsitzender des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV).
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Die betriebliche Krankenversicherungen konnte 2022 deutlich zulegen. Inzwische bieten 22.300 Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte bKV an. Das ist ein Plus von 22,5 Prozent gegenüber 2021 (18.200 Betriebe). Die Zahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg von 1,59 (2021) auf rund 1,8 Millionen Personen. Das ist ein Plus von 11,5 Prozent.