Mehr als jede dritte Frau erhält nur Mini-Rente nach 40 Jahren Vollzeit-Job‘, ‚Junge Frauen sorgen weniger für das Alter vor‘, ‚Frauen sorgen seltener für das Alter vor‘: So oder ähnlich lauteten Überschriften bei Versicherungsbote.

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2021 widmete sich die Allianz Leben in einer Studie der Kluft zwischen Frauen und Männern bei den Alterseinkommen (Gender Pension Gap) und identifizierte 5 Hauptgründe dafür:

  • Die im Vergleich zu Männern schlechtere Bezahlung von Frauen.
  • Kürzere Beschäftigungszeiten durch Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen.
  • Arbeiten in Minijobs, die wenig oder nichts zu Rentenansprüchen beitragen.
  • Zu geringe Anrechnung von Kindererziehungszeiten auf die Rentenansprüche.
  • Probleme beim beruflichen Wiedereinstieg, z.B. nach Elternzeit.

Laura Gersch, damals noch Vorständin bei Allianz Leben, war es wichtig, dieses Problem in aller Deutlichkeit zu benennen: „Unsere Studie hat nämlich auch gezeigt, dass Frauen, die sich des Gender Pension Gaps im Allgemeinen und ihrer finanziellen Situation im Besonderen bewusst sind, ihre Vorsorge auch in die eigene Hand nehmen. Von den befragten Frauen, die einen Vorsorgeplan haben, hatten mehr als doppelt so viele eine private Altersvorsorge als in der Gruppe ohne Vorsorgeplan.“

Frauen wollen weg von Standard-Beratung

Der aktuelle Schwerpunktbericht „Zielgruppenkonzepte“ des Kundenmonitors Assekuranz 2022, erstellt von der Sirius Campus GmbH in Kooperation mit der Aeiforia GmbH, hat nun einen weiteren Aspekt erfragt. Demnach zeige sich beim Thema Altersvorsorge eine deutliche Entwicklung unter den weiblichen Befragten: 59 Prozent der weiblichen Entscheider und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten wünschen sich, eine speziell auf die Anforderungen von Frauen abgestimmte Versicherungsberatung, z. B. beim Thema Altersvorsorge.

Vor drei Jahren lag dieser Wert mit 47 Prozent noch deutlich niedriger (-12 Prozentpunkte). Vor allem Frauen im mittleren Alter (31 bis 55 Jahre) wollen weg von einer Standardberatung, die spezifische Anforderungen weiblicher Biographien nicht berücksichtigt.

Das erinnert beispielsweise an den Beratungsansatz von Versicherungsmaklerin Nelli Schatilov, die mit ihrem Fem:Konzept 2022 im Finale des Jungmakler Award stand und außerdem für den OMGV-Makler-Award in der Kategorie „Zielgruppenstrategie“ nominiert war. Oder auch an die Leipzigerin Katharina Karageorgos - auch sie schaffte es ins Finale um den Jungmakler Award 2022. Beide stellten sich und ihren Beratungsansatz im Königsmacherin-Podcast vor.

Den vielleicht ersten Ansatz in der Assekuranz, Frauen als Zielgruppe der Zukunft ernst zu nehmen, lieferte die bereits 2018 verstorbene Susanne Kleinhenz, damals Leiterin der live-academy, in einem Exklusiv-Beitrag für Versicherungsbote.

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Allianz Deutschland widmete dem Gender Pension Gap vor fast genau einem Jahr eine eigene Veranstaltung: ‚Frauen und Altersvorsorge‘. Eine Video-Aufzeichnung des Events ist bei Youtube verfügbar: