Internationaler Frauentag: Gleichstellung für das ganze Leben
In Deutschland verdienten Frauen im Jahr 2022 im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer. Der Gender Pay Gap hat damit auch Auswirkungen auf die Absicherung der Frauen im Alter. Wie die Versicherungsbranche diesen Problemen begegnen sollte, erklärt Britta Renno, Direktorin Personalmanagement & Unternehmenskommunikation bei Canada Life Deutschland, in der aktuellen Kolumne für Versicherungsbote.
Der internationale Frauentag ist seit mehr als 100 Jahren Anlass, um auf Frauenrechte und Gleichberechtigung aufmerksam zu machen. Er entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Frauen in vielen Bereichen benachteiligt waren und auch auf politscher Ebene kein Mitspracherecht besaßen. Der erste internationale Frauentag 1911 war dann ein echter Meilenstein in der Geschichte der Frauenrechtsbewegung. Eine Millionen Menschen gingen damals in Deutschland, Österreich, Schweiz und Dänemark auf die Straßen.
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Doch auch nach über 100 Jahren Kampf für Gleichberechtigung werden Frauen in einigen Ländern weltweit immer noch immer benachteiligt.
Auch hierzulange gibt es noch Bereiche, wo Frauen schlechter gestellt sind als Männer. Laut der Bundeszentrale für Politische Bildung sind Frauen und Mädchen insbesondere stärker von Armut betroffen.
Das gilt auch für das Thema Altersarmut. Wie eine aktuelle Umfrage von Ernst & Young zeigt, sind Frauen für das Alter schlechter abgesichert und haben Sorge, in die Altersarmut abzurutschen. Eine private Altersvorsorge besaßen laut Umfrage nur 37 Prozent der befragten Frauen – bei den Männern waren es immerhin 48 Prozent. Dabei ist eine solche Absicherung gerade für Frauen besonders relevant. Denn in der gesetzlichen Rente liegen sie ebenfalls weit hinter den Männern zurück. 2021 betrug die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen hier 34 Prozentpunkte. Was noch erschwerend hinzukommt: die Lebenserwartung von Frauen liegt mit 83,4 Jahren fast fünf Jahre über der von Männern. Frauen leben im Durchschnitt also länger, sind aber schlechter abgesichert. Zwei Faktoren, die eigentlich so gar nicht zusammenpassen.
Bei einem Blick in die Statistiken werden die Problemfelder schnell deutlich. Frauen kümmern sich in Familien oftmals noch immer vorrangig um Haushalt und Kinder. Auch Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeit führen zu geringeren Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse. Eigentlich ein wichtiger Grund, sich verstärkt um die private Altersvorsorge zu kümmern. Doch hier zeigt die Ernst & Young-Studie, dass Frauen Finanzthemen eher distanziert gegenüberstehen und sich schlecht informiert fühlen. Die Ursachen sind oft Unsicherheit und Angst vor Risiken.
Ein guter Ansatz, um die Beratung hier aktiv anzugehen. Denn die EY-Studie zeigt auch: Frauen legen viel Wert auf die persönliche Beratung. Als Branche können wir hier unterstützen und dafür sorgen, dass eine individuelle und effiziente Absicherung von Frauen endlich mehr Gewicht bekommt. Nur so kommen wir der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern bis in die Rente hinein einen Schritt näher.
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