Das Kölner Ratinghaus Assekurata hat sich dem Thema Indexpolicen gewidmet. Die Produkte, die sich zwischen klassischen und fondsgebundenen Lebensversicherungen einordnen, sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Während die Versicherer die Kosten für den Garantiezins einsparten, konnten Kunden mit möglichen Kursgewinnen gelockt worden.

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Doch nach dem Rekordjahr 2017, in dem die untersuchten Indexpolicen teilweise bis zu zehn Prozent rentiert hatten, war in den folgenden Jahren Ernüchterung eingekehrt. Das galt für die Börse wie auch bei Indexpolicen. Dank des Börsenaufschwungs in 2020 seien teilweise Renditegutschriften im zweistelligen Prozentbereich verbucht worden. In der Hälfte der Fälle seien jedoch keine positive Renditegutschrift erzielt worden. Da die Versicherer bei Indexpolicen den Erhalt des angesparten Kapitales garantieren, sind negative Werte jedoch nicht möglich.

Die achte Auswertung vom Ratinghaus Assekurata bringt eine leichte Verbesserung. Erneut nahmen die Kölner Analysten 12 Anbieter mit einem Marktanteil von 39,97 Prozent unter die Lupe. Damit hat sich der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr erneut vermindert. Im vergangenen Jahr waren noch 13 Anbieter mit einem Marktanteil von 44,48 Prozent durchleuchtet worden. Ein Grund könnte die rückläufige Nachfrage sein. Denn zum einen performten die Policen in den vergangenen Jahren nicht sonderlich gut. Zum anderen wurde zuletzt auch in diesem Produktsegment die Beitragsgarantie gekappt. Schon im letzten Jahr wurde in der Regel nur noch ein Anteil von etwa 90 Prozent der Bruttobeiträge garantiert.

Nach der leichten Erholung der Aktienmärkte im Jahr 2021, die bei den meisten Indexpolicen zu "ansehnlichen Renditen" geführt hatten, ist anno 2022 wieder Flaute bei den Renditen. Statt Renditen im mittleren, hohen einstelligen und teilweise sogar zweistelligen Prozentbereich, mussten Kunden nun in fast 90 Prozent der Fälle mit Null-Renditen leben. Grund hierfür seien die unterjährigen Entwicklungen an den Aktienmärkten, die wegen des Kriegsausbruchs in der Ukraine und der angespannten konjunkturellen Lage zwischenzeitlich deutlich eingebrochen waren. „Das Indexjahr 2022 war in der langjährigen Datenhistorie unserer Studie das bisher schlechteste“, bilanziert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur.

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Da sich für die Berechnung der jährlichen Renditegutschrift mit dem Cap (zu Deutsch: Deckel) und der Quote zwei Formen am Markt herausgebildet haben, ist auch für Indexpolicen die Überschussbeteiligung interessant. Die laufende Verzinsung für die Indexbeteiligung liege laut Assekurata aktuell bei durchschnittlich 2,53 Prozent und damit 0,04 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Während der niedrigste beobachtete Wert bei 1,46 Prozent gelegen habe, sei der höchste Wert 3,20 Prozent gewesen. Im Vergleich zu den Policen der neuen klassischen Rentenversicherung (2,19 Prozent) schneiden Indexpolicen weiterhin sehr gut ab, wobei es je nach Tarif, Index und Stichtag große Unterschiede gibt.