Erst die Corona-Krise, nun Ukraine-Krieg mit Energiekrise und Inflation: Die Krisen nehmen kein Ende. In dieser Situation wollte die Gothaer wissen, was die Menschen im Land am meisten fürchten. So wurden 1.017 Bürger des Online-Befragungspanels forsa.omninet zwischen dem 12. und dem 16. Dezember 2022 durch das Meinungsforschungsinstitut forsa befragt. Und es zeigt sich: politische und kollektive Krisen bestimmen die Sorgen der Menschen ebenso wie persönliche und individuelle Ängste.

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Wenig überraschend scheint zunächst die Hauptsorge der Deutschen: Krieg! 59 Prozent der Befragten geben dies als größte Sorge an. Die Ausweitung des russischen Angriffskriegs zu einem Weltkrieg oder die Gefahr eines Atomkrieges ist zuletzt immer wieder Thema in den deutschen Medien gewesen. Besonders in der Kohorte der Über-65-Jährigen dominiert der Krieg das Sorgen-Barometer: hier entscheiden sich sogar 73 Prozent der Befragten für den Krieg als größte Sorge. Hingegen kommt der Krieg bei den 18- bis 34-Jährigen nur an dritter Stelle – mit 45 Prozent Nennungen.

Verlust eines nahestehenden Menschen: vor allen bei Frauen gefürchtet

Auf Rang zwei des Sorgenbarometers der Deutschen steht bereits eine ganz persönliche Sorge: der Verlust eines nahestehenden Menschen. 54 Prozent der Befragten fürchten einen solchen Schicksalsschlag. Zu beachten ist: In der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich, so dass die Prozentsummen größer als 100 Prozent sind.

Auffallend ist: die Sorge vor dem Verlust nahestehender Personen ist bei Frauen wesentlich ausgeprägter als bei Männern. Denn während 62 Prozent der Frauen den Verlust eines nahestehenden Menschen befürchten, sind es nur 46 Prozent der Männer.

In der Generation der 18- bis 34-Jährigen dominiert die Angst vor dem Klimawandel

Rang drei des Sorgenbarometers ist der Klimawandel: 53 Prozent der Befragten geben dies als Hauptsorge an. Dies zeigt: Der Klimawandel wird durchaus in der Bevölkerung ernst genommen. Mehr noch: In der Generation der 18- bis 34-Jährigen ist der Klimawandel sogar die Hauptsorge, und das mit einigem Abstand: In der jüngsten Kohorte geben 57 Prozent der Befragten den Klimawandel als Hauptsorge an. Dahinter folgt der Verlust eines nahestehenden Menschen (49 Prozent Nennungen) sowie die Angst vor Krieg (sogar nur 45 Prozent Nennungen bei den jungen Befragten).

Einige Sorgen: erlauben Ansprache durch Vermittler

Aber auch wichtige Themen für Vermittler tauchen im Sorgen-Barometer der Gothaer auf. So nennen 45 Prozent der Befragten die Angst vor Erkrankung als Hauptsorge, 38 Prozent die Angst vor Verlust des Lebensstandards und 32 Prozent die Angst, zum Pflegefall zu werden. Produkte, die den Lebensstandard sichern, sind demnach für die Sorgen der Deutschen ebenso relevant wie eine Krankenzusatzversicherung oder eine private Pflegeversicherung.

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Die Top-Sorgen der Deutschen veranschaulicht die Gothaer in folgender Grafik:

Risikoabwehr: Frauen achten mehr auf Gesundheit

Welche Maßnahmen aber ergreifen die Deutschen, um die Risiken abzuwehren? Hier dominieren Maßnahmen gegen die Furcht vor Erkrankungen. Denn wichtigste Sicherheitsmaßnahme sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen – dies wird von 61 Prozent der Befragten genannt.

Rang zwei der Risikomaßnahmen betrifft finanzielle Sorgen: 57 Prozent der Befragten legen regelmäßig Geld zurück. Rang drei der Gegenmaßnahmen betrifft wieder die Gesundheit: 54 Prozent der Befragten bewegen sich regelmäßig oder treiben regelmäßig Sport. Dahinter liegt die gesunde Ernährung (genannt von 52 Prozent der Befragten), die Geldanlage in Aktien, Fonds oder Immobilien (genannt von 51 Prozent der Befragten) sowie der Abschluss einer Rentenversicherung (genannt von 37 Prozent der Befragten). Aber auch der Abschluss einer Elementarversicherung (35 Prozent Nennungen) oder der Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung (27 Prozent Nennungen) wird als Maßnahme gegen Risiken genutzt. Ein erfreuliches Ergebnis für die Branche: Versicherungen spielen bei der Risikovorsorge also auch aus Sicht der Bürger eine wichtige Rolle.

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Frauen achten mehr auf Gesundheit

Bei den Maßnahmen zur Abwehr von Risiken zeigt die Studie aber auch einige auffallende Geschlechtsunterschiede. So bestätigt sich das oft geäußerte Problem, dass Frauen häufiger zu Vorsorgeuntersuchungen gehen als Männer: Während 72 Prozent der Frauen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen als Maßnahme zur Risikoabsicherung angeben, sind es nur 49 Prozent der Männer. Ebenfalls signifikant ist der Unterschied bei gesunder Ernährung: Diese geben 62 Prozent der Frauen als Risikomaßnahme an, aber nur 40 Prozent der Männer. Unterschiede in Maßnahmen zur Risikoabsicherung nach Geschlecht und Alter sind in folgender Grafik veranschaulicht:


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