Neben der Betriebshaftpflicht-, der Betriebsinhalts- und der Firmenrechtsschutzversicherung zählt die gewerbliche Gebäudeversicherung zum ‚kleinen Einmaleins‘ der Gewerbesachversicherung.

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Um einen groben Überblick in diesem Segment zu gewährleisten, untersuchte die Unternehmensberatung eXulting insgesamt 81 Deckungskonzepte und von diesen 38 Klauseln mit 83 Einzelkriterien von 32 Versicherern. Dabei wurde je Klausel eine Punktzahl für die derzeit umfassendste Leistung vergeben. Für die einzelnen Anbieter erfolgte die Bewertung nach dem Umfang seines Leistungsumfangs im Vergleich zur Maximalleistung. 5 Sterne von 5 möglichen Sternen erhielten jene Deckungen, die mindestens eine Punktzahl vom 1,7-fachen des Marktdurchschnitts erreichten.

Dieser Marktdurchschnitt, also der Durchschnitt von allen ausgelesenen Deckungen, ist dynamisch. Er verändert sich mit jeder Ergänzung, tendenziell nach oben, so eXulting. Somit finden Innovationen Berücksichtigung in den Auswertungen und die Anforderungen für die Vergabe von 5 Sternen steigen auch.

Alt-Tarife, die einige der neueren Klauseln nicht enthalten oder deren Deckungsschutz deutlich hinter der Marktlage liegen, wurden von eXulting aus Wertung genommen. Im Zweifel seien diese ohnehin nicht mehr im Vertrieb, so die Unternehmensberatung. Die Auswertung beschränkt sich zudem auf die Klauseln zur Gebäudeversicherung. Zusatzdeckungen wie Glas- oder Mietausfallschutz wurden nicht berücksichtigt.


Die Liste der Top 10 zeigt die zehn Anbieter mit den umfassendsten Deckungskonzepten (siehe Grafik). Von diesen haben 9 Versicherer mit 5 von 5 möglichen Sternen die Bestbewertung erhalten. Berücksichtigt sind je Anbieter jeweils die jüngste bzw. die beste Deckung.

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Eine Auflistung der zehn umfassendsten Deckungen würde hiervon abweichen und manche Anbieter mehrfach enthalten, schreibt eXulting. Diese Versicherer haben weitere, weniger umfangreiche Produktvarianten oder mehrere Produktgenerationen, deren Punktzahl im Rahmen der Top 10 lägen.
Beispiele für die Varianten sind die Württembergische (Varianten Standard und Plus) sowie die Alte Leipziger (Classic und Comfort). Für unterschiedliche Jahrgänge sind Helvetia (Versionen 2020 und 2022) sowie Zurich (Versionen 2021 und 2022) Beispiele.

Deutliche Forcierung nachhaltiger Deckungskonzepte erwartet

Anhand der Untersuchungsergebnisse lassen sich auch Trends in der Produktentwicklung ableiten. So stellt eXulting beispielsweise fest, dass sich alle untersuchten Deckungskonzepte für digitale Vertragsabschlüsse eignen. Formulierungen wie „sofern gewünscht“ oder „sofern vereinbart“ sind in den Bedingungen nicht mehr enthalten. Bei früheren Ratings reklamierte die Unternehmensberatung, dass durch solche Formulierungen ein digitaler Vertragsabschluss in einem Versichererportal unterbrochen oder im Portal eines Vergleichers sogar beendet wurde.

Zudem haben die Analysten Ansätze zur Nachhaltigkeit in den Bedingungswerken der Gebäudeversicherer ausgemacht. Im Wesentlichen sind das:

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  • die Zahlung von Kosten für Beratungsleistungen, z.B. für neue, effizientere Energiekonzepte oder Bauweisen.
  • Mehrkosten für die Anschaffung einer effizienteren Haustechnik nach einem Schadenfall.
  • Mehrkosten für eine nachhaltige Ersatzbeschaffung, z.B. mit einem geringeren CO2 Ausstoß.

Obwohl man dabei „noch nicht ernsthaft von ‚nachhaltigen Deckungskonzepten’ sprechen“ könne, erwartet eXulting kurzfristig eine deutliche Forcierung nachhaltiger Deckungskonzepte. Aus Sicht der Analysten könnten solche ‚Grünen Konzepte‘ Beratungsleistungen, Begleitung bzw. Förderung der Schadenprävention und Zusatzleistungen im Schadenersatz umfassen.

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