Die VHV Gruppe hat ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. So konnten die Umsätze im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro gesteigert werden. Das lag auch an der zunehmenden Zahl der Policen. Diese sei auf Gruppenebene um zwei Prozent auf 12,6 Millionen angestiegen. Allerdings konnte die Unternehmensgruppe den Rekordwert beim Konzernergebnis aus dem Vorjahr nicht erreichen. Hier rutschte die VHV Gruppe deutlich ab. Um rund 37,4 Prozent ging es von 291 Millionen Euro auf 182,1 Millionen Euro rückwärts. Das Rekordergebnis aus 2021 führte der Versicherer unter anderem auf Sondereffekte zurück, die die Zahlen positiv beinflusst hätten. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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„Wir sind auch 2022 strategisch und operativ gut vorangekommen. Es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass die VHV Gruppe trotz der externen Belastungen für unsere Maklerinnen und Makler sowie Kundinnen und Kunden ein gutes beziehungsweise unter diesen Umständen sogar ein erfolgreiches Geschäftsjahr verzeichnen konnte. Wir haben unsere Bilanz noch ein Stück krisenfester gemacht und unsere Substanz nochmals gestärkt. Zudem haben wir sehr intensiv an unserer Aufstellung für die Zukunft gearbeitet. Dazu zählte auch die weitere Internationalisierung unserer Gruppe zu einem europäischen Bauspezialversicherer.“, sagte Thomas Voigt, Vorstandsvorsitzender der VHV Gruppe.

VHV-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Das Konzernergebnis nach Steuern sinkt um rund 37,4 Prozent auf 182,1 Millionen Euro
  • Die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 3,1 Prozent auf rund 3,74 Milliarden Euro
  • Die Beiträge im Vorsorgegeschäft sanken um 0,5 Prozent auf rund 1.047,3 Millionen Euro
  • Der Kompositversicherer steigert Beiträge um 3,3 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro
  • Die Schadenkostenquote steigt um 7,1 Prozentpunkte auf 96,4 Prozent

Der Rückgang beim Gewinn liegt derweil nicht nur an Sondereffekten, die das Vorjahresergebnis beflügelt hatten. Auch die erhöhten Kosten drückten auf die Ergebnisbremse. Schon Anfang des Jahres hatten sich die Belastungen von außen infolge des Ukraine-Krieges, der sich entwickelnden Inflation und den daraus resultierenden starken Preissteigerungen angedeutet. Das zeigt sich unter anderem an gestiegenen Schadenkostenquoten.

Die Komposit-Sparten legten bei den Beiträgen um 3,3 Prozent zu und erreichten im vergangenen Jahr 2,51 Milliarden Euro. Auch die Stückzahl der Verträge habe sich um 1,2 Prozent auf 10,88 Millionen Policen verbessern können. Ebenfalls erfolgreich sei das Geschäft mit Kfz-Versicherungen gewesen. Allein die Beiträge in diesem Bereich hätten um rund 0,7 Prozent auf 1.533,8 Millionen Euro zulegen können. Da sich die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle um 13,3 Prozent auf 1.848,7 Millionen Euro erhöhten, verschlechterte sich die Schaden-Kostenquote der Schaden- und Unfallversicherung im gleichen Atemzug von 89,3 Prozent im Vorjahr auf 96,4 Prozent. Einhergehend damit schrumpfte der Jahresüberschuss von 305,9 Millionen Euro auf 226,8 Millionen Euro.

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Im Bereich der Lebensversicherung waren die Beitragseinnahmen marginal rückläufig. Demnach sanken die Beiträge im Vorsorgegeschäft um 0,5 Prozent auf rund 1.047,3 Millionen Euro Millionen Euro. Dafür habe der Versicherer bei der Zahl der bestehenden Policen zulegen können. Hier kletterte der Wert um 1,7 Prozent auf nun 1.113,9 Tausend Verträge. Während sich die Neugeschäftsbeiträge von 308,2 Millionen Euro auf 292,2 Millionen Euro verminderten, konnte der Versicherer im Bereich der Risikolebensversicherung sowie bei der Arbeitskraftabsicherung punkten. Demnach habe das Neugeschäft in der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung sowohl im laufenden Beitrag als auch in der Stückzahl ein Plus von 40 Prozent erreicht. "Die Hannoversche Leben entwickelt sich sukzessive von einem Direktversicherer mit Schwerpunkt Risikolebensversicherung hin zu einem Biometrie Multikanalversicherer", erklärt Vorstandsprecher Frank Hilbert. Folglich sei der Jahresüberschuss um 47,7 Prozent auf 44,3 Millionen Euro gesteigert worden. Überdies sei der Bestand an Kapitalanlagen um etwa 210 Millionen Euro auf 10,26 Milliarden Euro gesunken.