Wachstumsorientierte Unternehmen, vor allem aus dem Technologiesektor, haben viele Jahre von den niedrigen Zinsen profitiert. Sie konnten auf diese Weise ihr Wachstum günstig finanzieren, und die zukünftigen Gewinne am Aktienmarkt wurden nur auf einem niedrigen Niveau abdiskontiert. Denn bei einem niedrigen Diskontierungssatz sind künftige Gewinne in der Gegenwart mehr wert. In den USA ist der Zins kürzlich zum achten Mal in Folge erhöht worden. Er liegt jetzt bei 4,75 Prozent und damit so hoch wie letztmals 2006. In Europa zeigt sich das gleiche Bild. Mitte März 2023 hat die Europäische Zentralbank eine weitere Zinserhöhung beschlossen und den Leitzins im Euro-Raum auf 3,5 Prozent angehoben. Das ist der höchste Wert seit fast 15 Jahren, und für rund 13 Jahre hat der Zins nie die Grenze von zwei Prozent überschritten.

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Christian Hintz ist Fondsmanager bei „AI Leaders“

Künstliche Intelligenz als Game Changer und Innovationstreiber

Dementsprechend ruppig ist das derzeitige Marktumfeld für Growth-Unternehmen, auch aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, die bekanntlich als der große Game Changer und Innovationstreiber in Wirtschaft und Gesellschaft gesehen wird. Die Chance liegt darin, dass KI nicht eingeschränkt sei. Ob es sich um den Einsatz in der Industrieproduktion (Industrie 4.0), im Bereich des autonomen Fahrens oder in der Bilderkennung im Bereich der Krebsfrüherkennung mittels CT oder MRT handelt: Künstliche Intelligenz gehört über alle denkbaren Branchen und Geschäftsmodelle hinweg schlichtweg zu einer zukunftsorientierten Entwicklung dazu. Für Anleger bedeutet das auch, dass sie durch die Investments in KI-getriebene Unternehmen und Geschäftsmodelle an der stabilen Weiterentwicklung zahlreicher Branchen wie Healthcare, Automotive oder auch der allgemeinen industriellen Produktion teilhaben können. Vor allem in hochtechnisierten Bereichen wie Big Data, Cloud Computing, Deep Learning, Intelligent Automation, Internet of Things, Kognitive Systeme und Robotics spielt Künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle.

Sind KI-Investments derzeit eine schlechte Idee?

In Zahlen ausgedrückt: Bis 2030 erwarten Experten für die Künstliche Intelligenz einen Wertschöpfungsbeitrag zum weltweiten Bruttosozialprodukt in Höhe von 1,2 Prozent pro Jahr. Diese rasante Entwicklung führe zu einer weitreichenden Umsatzsteigerung im Bereich von KI-Anwendungen. Diese betrug 2020 knapp 19 Milliarden US-Dollar und solle 2025 bei rund 90 Milliarden US-Dollar liegen. Aber was ist mit den Risiken aufgrund der Zinsentwicklung gerade für junge Unternehmen, die oftmals recht jung sind und sich daher nicht aus eigener Kraft finanzieren können? Bedeutet das nun, dass KI-Investments eine schlechte Idee sind und sich Investoren auf eine lange Durststrecke einstellen müssen?

Das Gegenteil ist der Fall. Zahlreiche Studien weisen auf die Stärke der Künstlichen Intelligenz für die künftige Entwicklung hin. Daher sollte der Blick der Investoren in die Zukunft weisen und nicht auf die kurzfristigen Wertschwankungen. So gut wie alle Unternehmen haben zuletzt Korrekturen erfahren müssen. Aber langfristig ist das Umfeld völlig intakt, weshalb wir nur von einer kurzen Unterbrechung im Wachstum sprechen wollen. Auch die Zinswende wird das nicht beschädigen. Je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Gefahr, mit Aktien Verluste zu erleiden. Das gilt auch bei Growth Investments, die zwar auch das Potenzial für spekulative Gewinne bieten, aber grundsätzlich mit einem Zeitraum von mindestens fünf Jahren betrachtet werden sollen. Langfristig orientierte Anleger müssen also bei kurz- und mittelfristigen Kursschwankungen nicht nervös werden. Das gilt auch bei Investments in Künstliche Intelligenz!

Risikomanagement: Strategische Asset Allokation garantiert keinen Anlageerfolg

Besonders interessant werden diese langfristig orientierten Aktieninvestments professionelles Portfolio-Risikomanagement. Wie anerkannte wissenschaftliche Studien belegen, hängt die Wertentwicklung eines Portfolios wesentlich von der Allokation auf verschiedene Assetklassen ab. Anders gesagt: Auch eine begründete strategische Anlage kann zu ungünstigen Ergebnissen führen. Die strategische Asset Allokation allein garantiert also keinen Anlageerfolg. Sowohl der jeweilige Investitionszeitpunkt als auch die ungleichmäßige Marktentwicklung generieren sehr unterschiedliche Renditen für ein fixes Investment – trotz gleicher Anlagedauer.

Die Lösung dafür ist ein wissenschaftlich geprüfter, digitaler Prozess der Risikoüberwachung und Allokationssteuerung. Die Risikomessung dient als Grundlage, während die Identifikation struktureller Veränderungen das Ergebnis dieses Prozesses darstellt. Das Modell „TOPAS“ des Risikomanagers ELAN Capital-Partners überwacht und steuert das im Vorfeld definierte Risiko-Ertrags-Profil des AI Leaders mit einem innovativen, durch das statistische Beratungslabor des Instituts für Statistik der Universität München evaluierten Optimierungsverfahren. Eine aktive Steuerung der Asset Allokation ist daher notwendig, um Risiken im Zeitverlauf zu steuern.

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Auf diese Weise können die Faktorprämien von Wachstumswerten eingenommen werden, während die Volatilität auf einem gesamtmarktüblichen Niveau des MSCI World gehalten wird. Das macht Growth Investing dann auch unter schwierigen Marktbedingungen interessant. Es ist also ratsam, die derzeit noch zum Teil niedrigen Bewertungen für einen gezielten Einstieg in dieses hochinteressante Segment auszunutzen. Günstiger werden zukunftsorientierte, aussichtsreiche Aktien im Segment der Künstlichen Intelligenz sicherlich nicht mehr.