Laut einer Umfrage unter 45 Risikomanagern auf dem Risk Summit der Unternehmensberatung WTW in Frankfurt betrachten nur etwa 40 Prozent der Unternehmen die Unterstützung der Versicherer für ihr Kerngeschäft als hilfreich. Ebenso viele Unternehmen halten die Unterstützung für "weniger hilfreich". Besorgniserregend ist, dass ein Fünftel der Unternehmen so unzufrieden ist, dass es eigene Absicherungslösungen entwickelt.

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„Insgesamt ist mehr als die Hälfte der Unternehmen unzufrieden mit dem Angebot der Industrieversicherer – das ist ein Warnsignal an die Versicherer“, sagt Thomas Olaynig, Head of Corporate Risk & Broking DACH and Poland bei WTW. Daher sei ein offener Dialog notwendig ist, um zeitgemäße und wirtschaftlich sinnvolle Absicherungskonzepte zu entwickeln. Der Makler spiele dabei eine entscheidende Rolle, indem er als Vermittler agiert, beide Parteien zusammenbringt und einen Austausch auf Augenhöhe ermöglicht.

Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass Cyber-Attacken von 40,7 Prozent der Risikomanager als das derzeit größte Risiko für ihre Unternehmen genannt werden, gefolgt von geopolitischen Unwägbarkeiten und dem Klimawandel (jeweils 18,5 Prozent). „Die Ergebnisse passen zu weiteren, jüngst durchgeführten Umfragen. Außerdem gilt für alle drei Risiken: Analyse, Quantifizierung und Versicherung der Risiken müssen Hand in Hand gehen“, sagt Olaynig.

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Darüber hinaus bestätigen knapp 60 Prozent der befragten Risikomanager, dass die Berücksichtigung von ESG-Faktoren sowohl die Transformation der Industrie als auch Innovationen vorantreibt. „Die Unternehmen treiben den Wandel aktiv voran“, sagt Monika Behrens, Head of Client Management DACH, Corporate Risk & Broking bei WTW. „Aktuell wird ihnen der Übergang allerdings oft von den Versicherern schwergemacht.“, warnt Behrens. Beispielsweise sei es schwierig, den notwendigen Versicherungsschutz für Kohlekraftwerke zu erhalten, die kurzfristig noch für die Energieversorgung benötigt würden. Zudem seien zukunftsgewandte Technologien wie Wasserstoff- oder CCS-Technologie aufgrund fehlender Risikoeinschätzung schwer zu versichern. „Hier sind Versicherer gefragt, nicht einfach nur fossile Energien auszuschließen, sondern auch den Übergang zu erneuerbaren zu unterstützen.“, fordert Behrens deshalb.