Inflationsfolgen nicht so heftig wie in anderen Sparten
Nachdem die Leistungsausgaben bereits im Vorjahr deutlich gestiegen waren, nähern sie sich 2022 mit etwa 32,6 Milliarden Euro langsam wieder dem Niveau vor der Corona-Pandemie an. „Die erwarteten Nachholeffekte aus der Corona-Phase scheinen sich teilweise bereits niederzuschlagen. Dagegen liegen die Kostensteigerungen infolge der Inflation unter dem Niveau anderer Sparten, wie zum Beispiel der Schadenversicherungen“, erläuterte Abdulkadir Cebi. „In den kommenden Jahren könnte sich hier ein zeitversetzter Anstieg zeigen. Zukünftige strukturelle Reformen, wie beispielsweise die geplante Krankenhausreform oder eine GOÄ-Novelle, könnten die Leistungsausgaben ebenfalls beeinflussen.“
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Aufgrund der gestiegenen Leistungsausgaben und moderaten Beitragsanpassungen verringerte sich die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote von 15,1 % auf 12,9 %, was immer noch ein solides Niveau darstellt, so Assekurata. Obwohl die Zinsen gestiegen sind, sank die Nettoverzinsung branchenweit von 2,9 % auf 2,3 %. Dadurch verringerte sich auch die Rohergebnisquote von 14,6 % auf 10,0 %. Im Gegensatz zur Nettoverzinsung blieb die laufende Durchschnittsverzinsung der Kapitalanlagen laut aktuellen Marktdaten mit rund 2,6 % jedoch sehr stabil.
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Darüber hinaus sind Zinspapiere als Neuanlage wieder attraktiver geworden. „Rententitel und vor allem Staatsanleihen gelten nach vielen Jahren wieder als ein renditeseitig attraktives Segment in der Neuanlage, während Aktien und Immobilien durch das volatile und schwierige Marktumfeld an Bedeutung verlieren“, merkt Cebi an. „Die Versicherer nutzen die gestiegenen Zinsen, um ihre laufenden Erträge zu stabilisieren beziehungsweise zu erhöhen und damit Sicherheit für Verträge mit langen Laufzeiten zu schaffen.“
Dank der soliden Ertragslage können die Unternehmen kontinuierlich Mittel in die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) einbringen und somit ein Reservepolster für Beitragsanpassungen aufbauen. Nach den moderaten Beitragsanpassungen im Jahr 2022 verzeichneten die Analysten von Assekurata auch für die Anpassungsrunde 2023 durchschnittliche Werte von rund 3,5 % in der Vollversicherung ohne Beihilfe und etwa 1,6 % in der Beihilfe.
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„Inzwischen hat sich das jahrelange Niedrigzinsniveau in den Tarifen wiedergefunden und die Rechnungszinsen wurden am unteren Ende angepasst. Erste Auswirkungen der Zinswende werden sich erst zeitversetzt in den Kapitalanlagen der Versicherer wiederfinden, und es ist nicht zwingend zu erwarten, dass dies langfristig zu niedrigeren Beiträgen führt, da die steigenden Kosten diesem Effekt entgegenwirken dürften. Allerdings könnten zukünftige Beitragsanpassungen durch diese Entwicklung abgemildert werden“, gab Çebi einen positiven Ausblick.
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