Solvenzquoten-Champions in der Privaten Krankenversicherung
Solvenzquoten privater Krankenversicherer sind in 2022 stabil geblieben – trotz Krieg in Europa mit Energiekrise und steigender Inflation. Versicherungsbote stellt die besten Nettoquoten der Branche in seiner neuen Bildstrecke vor.
Hintergrund: Damit Versicherer ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden dauerhaft erfüllen können, schreibt das Solvency-Aufsichtsregime vor, auch für wirtschaftlich schwere Zeiten genügend Eigenmittel als Polster vorzuhalten. Zentral hierfür sind die Solvenzquoten (SCR-Quoten) – für diese Quoten ist nicht der „Normalbetrieb“ relevant, sondern die Simulation eines wirtschaftlichen Extrem-Ereignisses, das alle 200 Jahre auftritt.
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Erreicht ein Versicherer eine Quote von mindestens 100 Prozent, hat er genügend Eigenmittel, um eine solche Situation zu stemmen. Jedoch erleichtern bis Ende 2031 noch die Volatilitätsanpassung (VA), die Maßnahme für risikofreie Zinssätze sowie Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen (Ü) das Erreichen der 100-Prozent-Hürde.
Durch die Übergangsmaßnahmen wird die Bruttoquote (mit Einberechnung der Hilfsmaßnahmen) von der Nettoquote (ohne Hilfsmaßnahmen) geschieden. In der Privaten Krankenversicherung erreichen jedoch alle Unternehmen auch ohne Hilfsmaßnahmen eine Quote über 100 Prozent. Die durchschnittliche SCR-Quote der Branche verbessert sich in 2022 von 494,55 Prozent auf 510,25 Prozent. Dennoch mussten 18 Unternehmen auch mit einer Verschlechterung der Quote leben (Versicherungsbote berichtete).
Die soliden Quoten verdanken sich in der PKV freilich auch der Möglichkeit , die Beiträge anzuheben – dadurch tragen die PKV-Versicherungsnehmer Risiken wie das Zinsänderungsrisiko in einem weit höheren Maße als Versicherungsnehmer in der Lebensversicherung. Das Preisniveau des privaten Krankenschutzes kletterte insbesondere 2021 stark an. So betrug der durchschnittliche Beitragsanpassungssatz für Nichtbeihilfe-Tarife in der Vollversicherung in 2021 rund 7,3 Prozent (2020 noch 3,9 Prozent) und der Beitragsanpassungssatz für Beihilfe-Tarife in 2021 rund 5,2 Prozent (2020 noch 2,8 Prozent). Trotz stagnierender Nachfrage in der Vollversicherung konnten Prämieneinnahmen durch Beitragsanpassungen kontinuierlich gesteigert werden, was sich auch positiv auf die Solvenzquoten 2022 auswirkte.
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Versicherungsbote stellt in seiner Bildstrecke PKV-Unternehmen mit den besten Solvenz-Nettoquoten in 2022 vor. Alle Solvenzquoten sind einer Übersicht der Analyse-Experten von Assekurata entnommen. Eine Tabelle mit dem Zahlenmaterial ist auf der Webseite des Unternehmens aus Köln verfügbar.