Seit 2015 verleiht der Bund der Versicherten den „Versicherungskäse des Jahres“. Vergleichbar mit der „Goldenen Himbeere“ für den schlechtesten Film des Jahres, der als Gegenpart der begehrten Oscar-Verleihung anzusehen ist, handelt es sich bei der vom Verbraucherverband verliehenen Auszeichnung eher um einen Schmähpreis. Der BdV lässt eine Fach-Jury über den „Versicherungskäse des Jahres“ befinden.

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In der Vergangenheit wurden u.a. die Allianz in Partnerschaft mit dem deutschen Serienmeister Bayern München, Targo, Liechtenstein Life, LV 1871 oder auch Ergo 'ausgezeichnet'. Im Jahr 2023 darf sich das Produkt „Geräteversicherung Easy All@home“ der Helvetia Deutschland mit dem Preis „Versicherungskäse des Jahres 2023“ schmücken. Kritisiert wurde u.a., dass auf Basis einer Reparatur oder dem Austausch gegen ein gebrauchtes Gerät erstattet wird und dass eine Entschädigung in Form von Geld an die Wahl des Versicherers gebunden ist (ausführliche Einschätzung der Jury).

Nominiert waren auch:

  • Der „Krebs-SCHUTZ“ der Advigon. Der soll greifen, wenn der Versicherungsnehmer Krebs bekommt. Allerdings greife der Schutz nicht bei jeder Krebsart und auch erst ab einer bestimmten Tumorgröße, so die Verbraucherschützer (ausführliche Einschätzung der Jury).
  • Das Produkt „Niederschlagsversicherung“ vom französischen Versicherungskonzern Wakam wird vom Hamburger Online-Vermittler „Wetterheld“ offeriert. Die Absicherung soll leisten, wenn zu viel Niederschlag die Urlaubsfreuden der Reisenden vermiest. Laut der Verbraucherschützer würde die Wetter-Police eher einer Wette aufs Wetter ähneln (ausführliche Einschätzung der Jury).

Neu: der Publikumspreis

In diesem Jahr wurde zudem erstmals ein Publikumspreis vergeben. Online konnten Verbraucher einen der drei Nominierten auswählen. Dort setzte sich der „Krebs-SCHUTZ“ der Advigon durch. Auf ihn entfielen rund 51% der abgegebenen Stimmen. Für die Niederschlagsversicherung stimmten immerhin rund 35 % und für die Geräteversicherung knapp 14 %.

Dieses Jahr bestand die Fach-Jury aus:

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  • Alexander Beurmann ist Versicherungsberater auf Honorarbasis und Geschäftsführer der bundesweit tätigen Versicherungsberaterkanzlei Falken Sammer Deppner mit Sitz in Hamburg.
  • Sandra Klug ist Rechtsanwältin und arbeitete zunächst parallel auch als Juristin für die Verbraucherzentrale Hamburg. Seit 2015 ist sie nur noch für die Verbraucherzentrale Hamburg tätig. Seit August 2021 leitet sie dort die Abteilung Geldanlage, Altersvorsorge, Versicherungen.
  • Britta Langenberg ist Wirtschaftsjournalistin und hat unter anderem für Finanztest (Stiftung Warentest) und Capital geschrieben. Seit 2019 betreut sie bei der Bürgerbewegung Finanzwende e. V. den Bereich Verbraucherschutz sowie Versicherungs- und Vorsorgethemen.
  • Dr. Achim Tiffe ist Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und Partner der Hamburger Kanzlei Juest & Oprecht, die sich auf die Themen auf die Themen Finanzdienstleistungen, Verbraucherschutz und Immobilien spezialisiert hat. Er ist Vereinsmitglied beim Institut für Finanzdienstleistungen e. V..