Bei der 33. Auflage der Cash-Hitliste haben sich erneut die üblichen Verdächtigen an der Spitze durchgesetzt. So haben sich auch im vergangenen Jahr die DVAG und MLP die beiden Spitzenplätze gesichert. Während die DVAG mit Sitz in Frankfurt am Main Provisionserlöse in Höhe von 2.204,60 Millionen Euro verzeichnete, sind es bei MLP immerhin noch 842,4 Millionen Euro. Den dritten Platz belegt die Swiss Life Holding GmbH. Deren einzelne Vertriebe Swiss Life Select, Tecis, Horbach und Deutsche Proventus legten um 0,21 Prozent zu und erwirtschafteten in Summe 680,7 Millionen Euro an Provisionen.

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Mehrheit der Finanzvertriebe mit rückläufigen Provisionserlösen

Wegen des schwierigen Marktumfeldes lief es für die Branche im vergangen Jahr nicht so optimal, wie gewöhnlich. Denn es mussten insgesamt 15 der 26 verglichenen Unternehmen Provisionsverluste hinnehmen. Darunter befinden sich mit den Finanzvertrieben DVAG (-1,62 Prozent) und MLP (-3,91 Prozent) auch zwei von drei Unternehmen, die auf dem Siegerpodest landeten. Im Jahr 2021 hatten drei Vertriebe Verluste geschrieben.

Den größten Absturz musste die Bonnfinanz verkraften. Im Vergleich zu 2021 verzeichnete das Unternehmen mit Sitz in Bonn ein Minus von 18,15 Prozent. Damit lagen die erlösten Provisionen bei rund 47,8 Millionen Euro. Ebenso abgestürzt sind die DBFP Deutsche Beratungsgesellschaft für Finanzplanung (-14,47 Prozent) aus Stuttgart und die RWS Vermögensplanung (-14,39 Prozent).

Anno 2022 haben nur 11 Unternehmen beziehungsweise 42,3 Prozent der Vertriebe ihre Umsätze steigern können. Den größten Gewinnsprung konnte die Valuniq AG verzeichnen. Das Unternehmen aus Hilpoltstein legte um stolze 104,23 Prozent zu und hat damit Provisionserlöse in Höhe von 26,24 Millionen Euro eingefahren.

Den zweiten Platz der PE-Gewinner sichert sich die Königswege GmbH. Das Unternehmen aus Heidelberg ist erst seit 2016 am Markt und hat, laut eigenen Angaben, 43 Standorte und 980 Vertriebspartner. Schon im Geschäftsjahr 2021 hatte der Vertrieb um 85,9 Prozent zulegen können. Mit einem Plus von 25,27 Prozent erreichte das Unternehmen im Vorjahr bereits Provisionserlöse von 22,10 Millionen Euro. Darin enthalten sind untestierte Beratungshonorare in Höhe von 1,59 Millionen Euro. Auf Rang drei landet Ecoplanfinanz mit einem Plus von 18,75 Prozent. Gefolgt wird diese von der Accaris Financial Planning (12,39 Prozent) und der Compexx Finanz (9,86 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es diesmal viele Verschiebungen. 53,8 der Unternehmen (14) behielt den Platz des Vorjahres. Bis zum 11. Platz gab es keine Veränderungen. Das es diesmal vergleichsweise viel Bewegung gab, liegt vor allem an der deutlich geringeren Teilnehmerzahl. Im vergangenen Jahr hatten noch 31 Finanzvertriebe ihre Provisionserlöse gemeldet. In diesem Jahr waren es nur noch 26 Unternehmen.

Auf Rang 12 landet die Valuniq AG, die auch den größten Sprung in der Hitliste machen konnten. Den größten und gleichzeitig auch einzigen Platzierungsverlust musste Compexx Finanz hinnehmen. Für das Unternehmen aus Regensburg, geht aus von Platz 13 auf Platz 14.

Bei den Spezialvertrieben landete Interhyp auf dem Spitzenplatz. Die Baufinanzierer musste ein Minus von 13,76 Prozent verkraften und verzeichnete Provisionserlöse in Höhe von 484,0 Millionen Euro. Auf den Plätzen landeten die Postbank (224,8 Millionen Euro) und Aigner Immobilien (19,08 Millionen Euro).

Hintergrund: Cash-Online fragt jedes Jahr die Provisionserlöse der größten Finanzvertriebe ab. Leider liefern nicht alle Unternehmen Zahlen. Daher können die Platzierungen teilweise stark durcheinander gewirbelt werden. Das zeigen mehrere Beispiele. Während die A.S.I. Wirtschaftsberatung an der Umfrage aus dem Jahr 2022 noch teilgenommen hatte, fehlte das Unternehmen anno 2023. Das gilt ebenso für die H+W Financial Solutions Group aus Kronach, die Deutsche Privatfinanz aus Kassel, die FI Procept AG aus Dittelbrunn sowie Die Financial Architects aus Geislingen. Alle fünf Unternehmen waren in der Auswertung des Vorjahres noch vertreten.

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