Degussa Bank verkauft mobilversichert
Die Degussa Bank trennt sich von mobilversichert. Wer die Plattform übernehmen wird und was sich für die Nutzer ändert.
„Wir fokussieren uns auf unser Kerngeschäft, auf das Retail Banking“, bekundete Degussa Vorstands-Chef Michael Krupp im Mai diesen Jahres gegenüber der Börsenzeitung, vor Abschluss der Übernahme der Oldenburgischen Landesbank. Damit ging ein Strategiewechsel einher: Die Trennung von sämtlichen Tochtergesellschaften.
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Davon war und ist auch das InsurTech Munich General Insurance Services betroffen. Besser bekannt ist das Unternehmen unter dem Namen mobilversichert.
Dass die Plattform für Versicherungsvermittler verkauft werden soll, stand also schon länger fest. Nun wurde ein Käufer gefunden: Die mv Services GmbH. Deren alleiniger Gesellschafter ist David Scheuermann. Und: Scheuermann ist seit November 2021 Geschäftsführer von mobilversichert.
„Als etablierter und vom Geschäftsmodell von mobilversichert überzeugter Geschäftsführer habe ich mich dazu entschieden, mobilversichert zu übernehmen, um den Erfolgsweg der Marke und des Mitarbeiterteams weiterzuführen. Das Management der Degussa Bank AG hat das Vorhaben, mobilversichert mit der größtmöglichen Kontinuität selbstständig weiterzuführen, begrüßt“, sagt David Scheuermann, CEO von mobilversichert.
„Ich bin von mobilversichert als zukunftsträchtigem Brokertech-Unternehmen und dem Geschäftsmodell überzeugt. Allerdings ist der Bezug zum Geschäft der Degussa Bank nicht gegeben. Die künftige Struktur sollte der Gesellschaft noch mehr Flexibilität geben, um weiterhin so erfolgreich am Markt zu agieren“, so Michael Krupp, CEO der Degussa Bank AG.
Über den Preis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.
Die Vorteile aus Sicht von Scheuermann: weniger Rücksicht auf Governance-Themen über Gruppe hinweg und vor allem mehr Schnelligkeit. Sowohl, was die Entscheidungsfindung betrifft, als auch Reaktionen auf Sonderwünsche der angeschlossenen Partner. Für die Nutzer von mobilversichert soll sich also gar nichts ändern - außer, dass schneller Feedbacks und neue Innovationen und Features zur 360 Grad Full-Service-Plattform von mobilversichert kommen sollen.
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Doch mit der größeren Eigenständigkeit könnten auch Nachteile verbunden sein. Zum Beispiel, wenn Zukäufe oder Investitionen getätigt werden sollen. Scheuermann aber sieht mobilversichert „bestens aufgestellt“ und „weiterhin uneingeschränkt in der Lage, Investitionen in die Plattform und das Unternehmen zu tätigen“. „Es gibt einen stabilen Kundenstamm und notwendige Investitionen werden auch weiterhin getätigt, wir sind klar auf Wachstumskurs“, so Scheuermann gegenüber Versicherungsbote.