Die Prüfer vom Analysehaus Morgen & Morgen haben erneut die Bedingungswerke der Krankenhauszusatz-Tarife unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 144 Tarife von 38 verschiedenen Anbietern durchleuchtet. Bei der Untersuchung seien die Bedingungen anhand von insgesamt 28 Leistungspunkten bewertet worden.

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So mussten Tarife für eine Bewertung mit fünf Sternen beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:

  • Eine bessere Unterbringung im Einbettzimmer ist bei stationärer Behandlung im Krankenhaus erstattungsfähig.
  • Der Versicherer leistet im stationären Bereich auch über die Regelhöchstsätze (3,5-fach) der GOÄ hinaus.

Für eine Bewertung mit vier Sternen mussten Tarife mindestens folgende Merkmale erfüllen:

  • Der Versicherer verzichtet auf sein ordentliches Kündigungsrecht
  • Der Privatarzt (Chefarzt) ist bei stationärer Behandlung im Krankenhaus erstattungsfähig.
  • Eine bessere Unterbringung im Zweibettzimmer ist bei stationärer Behandlung im Krankenhaus erstattungsfähig.
  • Der Versicherer leistet im stationären Bereich auch über die Regelhöchstsätze (2,3-fach) der GOÄ hinaus.
  • Stationäre Leistungen sind auch ohne den Eintritt eines Unfalls oder einer bestimmten Erkrankung erstattungsfähig.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.

    Insgesamt hätten die Tester ein hohes Niveau beobachtet. Knapp 38,2 Prozent der Tarife erreichten die Bestbewertung von fünf Sternen. Allerdings würden sich die angebotenen Tarife vor allem in den Regelhöchstsätzen unterscheiden. „Es scheint so, als ob sich der Markt aktuell auf einem sehr hohen Niveau einpendelt. Wir nehmen auch diese Entwicklung wahr und beobachten sie, sehen in diesem Jahr aber ebenfalls noch keine Notwendigkeit, die Ratingkriterien zu ändern“, kommentiert Bohrmann die Tariflandschaft.“, sagt Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen.

    Einhergehend mit der bestehenden Spreizung der Leistungen, zeige sich auch eine starke Beitragsrange. Beispiel: Bei einer Berechnung für eine 30-jährige Angestellte, mit der gewählten Leistung von mindestens einem Einbettzimmer mit Chefarztbehandlung und unter Ausschluss von Risikotarifen, liegt der teuerste Tarif bei etwa 54 Euro und der günstigste Tarif bei rund 29 Euro pro Monat. Damit liege die Preisspanne in diesem Jahr unverändert bei rund 25 Euro. Im vergangenen Jahr war hier ein Sprung von knapp sieben Euro zu verzeichnen.

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    Ein Tarife ist "sehr schwach"

    Insgesamt 55 mal konnte das Unternehmen aus Hofheim im Taunus die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Über die 5-Sterne-Bewertung freuen sich immerhin 24 von 38 Versicherern. Zu den Gesellschaften mit einem „ausgezeichneten“ Tarif gehören Advigon, Arag, Axa, Barmenia, BBKK, Concordia, Deutsche Familienversicherung, Die Bayerische, DKV, Ergo, Generali, Gothaer, Hallesche, Huk-Coburg, Inter, Janitos, Münchener Verein, Nürnberger, Ottonova, R+V, SDK, Signal Iduna, UKV, VRK und Württembergische.

    Immerhin 58 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Diese verteilten sich auf 24 Versicherer. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 17 Tarife von elf Gesellschaften und damit ein Achtel der untersuchten Tarife.

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    Lediglich 13 der durchleuchteten Tarife musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung begnügen. Mit 2 Sternchen ("schwach") Vorlieb nehmen mussten Angebote der Deutschen Familienversicherung, Die Bayerische, HanseMerkur, Huk-Coburg, Mecklenburgische, Signal Iduna, Universa und VRK.

    In der Auswertung wurde ein Angebot mit nur einem Sternchen bedacht. Als einzigen "sehr schwachen" Tarif zählen die Prüfer das Angebot vom Envivas (Akut1, Intensiv). Interessierte finden die detaillierte Liste aber auf der Webseite von Morgen & Morgen.

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