Während die Pflegerente ausgedient zu haben scheint, erfreuen sich Pflegetagegelder weiterhin wachsender Beliebtheit. So schreibt der Vergleichssoftwarehersteller Morgen & Morgen unter Berufung auf interne Daten, dass das Pflegetagegeld nun etwa doppelt so häufig angefragt wird wie im Vorjahr. Im Feld der privaten Krankenzusatzversicherungen ist das Pflegetagegeld 2022 nach der Zahnzusatz- und Krankenhauszusatzversicherung die dritthäufigste angefragte Absicherung gewesen. Damit bestätigt das Analysehaus einen Trend, der sich seit Längerem abzeichnet: Gab es 2010 noch rund 1,5 Millionen solcher Policen; waren es 2020 bereits 2,6 Millionen. 2021 verzeichnete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen Pflegetagegeld-Bestand von 3.047.600 Pflegetagegeld-Versicherungen (Versicherungsbote berichtete).

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Dem stetig wachsenden Interesse an dem Produkt steht aber ein ‚Leistungsabfall‘ gegenüber. In diesem Jahrgang sei ein „deutlicher Abwärtstrend in der Sterneverteilung des M&M Ratings Pflegetagegeld festzustellen“, schreibt das Unternehmen. Die Analysten betonen gleichzeitig, dass dieser Leistungsabfall nicht durch eine Verschärfung der Ratingfragen zustande kommen würde. Doch wie kommt es dann dazu? „Vielmehr liegt dies an teilweise deutlichen Einschränkungen der Leistungsbedingungen, was nicht im Interesse der Versicherungsnehmer ist“, schreibt Morgen & Morgen dazu.

Trotz des Leistungsabfalls bei verschiedenen Tarifkombinationen schneiden noch immer fast die Hälfte der analysierten Pflegetagegeldversicherungen mit vier oder fünf Sternen ab. Damit erweist der Markt sich immer noch als leistungsstark,“ resümiert Bohrmann das Ergebnis. „Trotz einer deutlichen Zunahme der Zwei-Sterne-Tarife haben Versicherungsnehmer weiterhin eine gute Auswahl.“ Wie auch in den Vorjahren gibt es keine Ein-Sterne-Tarife im M&M Rating Pflegetagegeld (siehe Grafik).