E-Learning: Aufbruch zur Qualifizierung der Zukunftskompetenz
Digitalisierung wirkt sich auch auf Weiterbildung in der Versicherungsbranche aus, beobachtet Nadine Pohle (GoodHabitz). Im Gastbeitrag erklärt sie, was „Future Skills“ sind und warum sie im Fokus von E-Learning-Angeboten stehen.
Nach der Anbindung der Versicherungsvermittler an digitale Lösungen hat in der Versicherungsbranche auch bezüglich Weiterbildungen ein Umdenken stattgefunden. E-Learning-Angebote sind in der Fläche angekommen und von vielen Mitarbeiter akzeptiert. Das herausfordernde Thema E-Learning ist für die gesamte Branche spannend, denn die sogenannten Future Skills werden von den Beschäftigten nicht nur gebraucht, sondern auch aktiv eingefordert.
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Future Skills – die essenziellen Kompetenzen für die Zukunft – waren auf der diesjährigen Learntec in Karlsruhe, der größten Fortbildungsmesse Europas, eines der zentralen Themen. Die Brisanz lässt sich nicht nur am Themensetting der Learntec ablesen, sondern auch mit Zahlen belegen: Einer aktuellen Studie von Markteffect und GoodHabitz zufolge geben 49 Prozent der Mitarbeitenden aus der Dienstleistungs- und Versicherungsbranche an, dass ihnen Weiterbildung und die persönliche Entwicklung wichtig sind, um auch zukünftig erfolgreich im Job zu sein. Die Future Skills haben hierbei besondere Relevanz, wirken sie doch gleich in mehreren Dimensionen: Sie sind positiv für die Mitarbeitenden selbst und zahlen somit unmittelbar auch positiv auf die Wertschöpfung der Unternehmen ein. Die Mitarbeitenden mit Zukunftskompetenzen fit machen für diese und kommende Zeiten, damit sie sich persönlich weiterentwickeln und so auch für die Versicherer signifikante positive Beiträge einbringen können – diese Einsicht setzt sich derzeit in der Branche durch.
Best-Practice mit der Signal Iduna
Seit 2019 arbeiten GoodHabitz und die Signal Iduna für den gelungenen Lernkulturwandel zusammen. Der Fokus liegt auf eben jenen „Future Skills“: Die Signal Iduna hat hierzu ein Zukunftskompetenzmodell entwickelt, bei dem die Trainings von GoodHabitz die einzelnen Kompetenzen mit den passenden Lerninhalten ergänzen und das Angebot laufend weiterentwickelt wird. Die Herausforderung besteht darin, die Zukunftskompetenzen an das sich stetig verändernde Arbeitsumfeld und die damit einhergehenden Anforderungen anzupassen. Die Vision der Signal Iduna Personalentwicklung ist: Alle Mitarbeitenden verfügen über die grundlegenden und notwendigen Zukunftskompetenzen, haben ein offenes Mindset, sich stetig weiterzubilden und zukünftig erforderliche Kompetenzen & Fähigkeiten aufzubauen.
Martin Rabenau, Abteilungsleiter Personalentwicklung Weiterbildung Hauptverwaltung bei der Signal Iduna, führte beim gemeinsamen Vortrag auf der diesjährigen Learntec aus: „Lernen muss für die Mitarbeitenden wie selbstverständlich in den Arbeitsalltag integriert sein, um die laufende Anpassung an veränderte berufliche Anforderungen und für die persönliche Entwicklung zu ermöglichen. Für uns liegt der Schlüssel darin, den Wandel unserer Lernkultur mit der Entwicklung unserer Zukunftskompetenzen, durch passende Maßnahmen und Angebote, gemeinsam zu fördern.“ Laut Daniela Sievers, Spezialistin Personalentwicklung der Signal Iduna & Ansprechpartnerin für GoodHabitz, ist es der Signal Iduna gelungen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Lernen im Arbeitsalltag unterstützen: Durch unterschiedlichste Formate wie beispielsweise regelmäßige Trainingslager mit Workshops und Vorträgen zu Zukunftsthemen wie Metaverse, KI oder emotionaler Stabilität.
Zeitgemäße Lernmethoden und -inhalte
Zu den um die Future Skills erweiterten thematischen Inhalte kommt, dass sich auch die Ansprache der lernenden Mitarbeitenden verändert hat und sich dies auch in der digitalen Fortbildung widerspiegeln sollte. Hier liegt stärker noch als früher der Fokus auf der individuellen Ansprache der Lernenden in Form von Lerntypen-zentrierten Inhalten. Dazu kommt noch der Trend zur Snackifizierung. In der stark durchgeplanten und mit Telefonaten und Meetings gespickten Arbeitswelt von heute fällt es zunehmend schwerer, ein- oder gar zweitägige Workshops zuzüglich An- und Abreise zum Workshop zu planen. In dieser schnelllebigen Zeit empfehlen sich als Alternative kürzere Einheiten, die sich selbstbestimmt durchführen, fortführen und kombinieren lassen.
Vor Ort: Austausch im „Versicherungen-Netzwerk“
Neben der Best-Case-Vorstellung der Signal Iduna fand auf der Learntec zudem erstmals das Netzwerktreffen der beteiligten Versicherungen vor Ort statt. Das „Versicherungen-Netzwerk“ umfasst bereits 13 Versicherer und ist eine Initiative seitens GoodHabitz. Es bringt Player der Branche zusammen, um die Bedarfe und Herausforderungen im Austausch gemeinsam anzugehen. Ihm gehören Versicherungen wie die R+V Allgemeine Versicherung AG, die Bayerische, die HDI AG, Signal Iduna, Die Stuttgarter, Helvetia Versicherungen, Öffentliche Versicherung Braunschweig und viele weitere an. Persönliche Weiterentwicklung, digitale Veränderungen, Austausch von Erfahrungen und Expertise stehen dabei im Vordergrund. Beim Netzwerktreffen, das regulär digital stattfindet, werden unter anderem folgende Fragen und Themen angegangen:
- Wie gehen andere Versicherungen das Thema Weiterbildung an?
- Welche Best-Practices gibt es in der Branche?
- Wie können die Mitarbeitenden zu einem neuen, selbstgesteuerten Lernen motiviert werden?
- Welche Rahmenbedingungen (z.B. IDD) müssen berücksichtigt werden?
Natürlich liegt der Fokus dabei nicht auf der Ausschließlichkeit der digitalen Angebote – vielmehr geht es um die Kombination, die für jede Versicherung eine individuelle Gewichtung aus Präsenztrainings, Webinaren und eben jenen zunehmend wichtigeren E-Learning-Angeboten insbesondere für die „Future Skills“ bedeutet.
Fest stand nach dem Austausch auf der Learntec: Das war nicht das letzte gemeinsame Treffen vor Ort. Denn an Zukunftsthemen mangelt es auch beim Implementieren und Anbieten von digitalen Weiterbildungsangeboten nicht: Hier stehen neben tragfähigen Konzepten für die Einbindung von KI auch noch die individuellen Lernreisen anhand von Selbsteinschätzungen in den Startlöchern – beides große Themengebiete, die die digitale Weiterbildung weiter pushen werden.
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Über die Autorin:
Nadine Pohle ist Customer Success Manager bei GoodHabitz, einem der führenden E-Learning-Anbieter, und leitet das Versicherungen-Netzwerk, in dem sich 13 Versicherungen zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam zu Lösungen und Best-Practices auszutauschen. Als Coach geht Pohle direkt an die Pain Points und entwickelt zusammen mit HR- und L&D-Managern lösungsorientierte, individuelle Wege, um digitale Weiterbildungsangebote im Unternehmen zu implementieren und zum Erfolg zu führen.