Versicherungsmakler sind zufriedener mit Vertriebsunterstützung als Versicherungsvertreter
Mehr als jeder zweite Vermittler ist mit der Vertriebsunterstützung der Versicherer sehr zufrieden oder zufrieden. Das zeigt die BVK Strukturanalyse 2022/2023. Auffallend: Versicherungsmakler zeigen höhere Zufriedenheitswerte als Ausschließlichkeitsvertreter.
Wie zufrieden sind Versicherungsvertreter mit der Unterstützung durch den angestellten Außendienst ihres Versicherers bzw. Versicherungsmakler mit den Maklervertretern der Gesellschaften? Dies war eines der Themen, dem sich die aktuelle BVK-Strukturanalyse 2022/2023 widmete. Für die nicht repräsentative Umfrage wurden 1.842 Fragebögen ausgewertet.
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Das Ergebnis: Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Umfrageteilnehmer ist mit der Unterstützung „sehr zufrieden“ (12,5 Prozent) oder „zufrieden“ (40,5 Prozent). Mehr als ein Viertel der Befragten findet die Vertriebsunterstützung der Versicherer „befriedigend“ (27,3 Prozent). Dagegen ist nur rund ein Fünftel der Vermittler unzufrieden (Bewertung „ausreichend“ oder „unzufrieden“, 19,7 Prozent).
Versicherungsmakler sind zufriedener
Ein auffälliges Ergebnis der Studie ist es, dass Versicherungsmakler tendenziell zufriedener sind mit der Vertriebsunterstützung der Versicherer. 64,6 Prozent der Versicherungsmakler geben zu Protokoll, dass sie mit der Vertriebsunterstützung „sehr zufrieden“ (12,9 Prozent) oder „zufrieden“ (51,7 Prozent) sind. Zwar gibt es bei Einfirmenvertretern einen ähnlich hohen Wert sehr zufriedener Vermittler (12,4 Prozent), allerdings sagen nur 39,2 Prozent, dass sie „zufrieden“ seien. Ein ähnliches Bild zeigt sich am anderen Ende der Skala. Nur 12,1 Prozent der Versicherungsmakler sind mit der Vertriebsunterstützung unzufrieden (Bewertung „ausreichend“ oder „unzufrieden“), bei den Einfirmenvertretern hingegen mehr als jeder Fünfte (20,4 Prozent).
Mehrfachvertreter positionieren sich eher in Nähe der Makler, was die Zufriedenheit mit der Vertriebsunterstützung angeht. 13,2 Prozent sind damit „sehr zufrieden“, 54,4 Prozent „zufrieden“, 19,1 Prozent benoten sie mit „befriedigend“ und 13,3 Prozent stimmen mit „ausreichend“ oder „unzufrieden“.
Gründe für die unterschiedlichen Zufriedenheitswerte nennt die Studie nicht. Vermutet werden kann, dass Makler und Mehrfachvertreter leichter den Produktpartner wechseln können, wenn sie mit mit der Vertriebsunterstützung eines Versicherers nicht zufrieden sind: ihnen bieten sich auf dem Markt zahlreiche Alternativen.
Concordia, LVM und Continentale mit höchsten Zufriedenheitswerten ihrer Vertreter
Bei den Zufriedenheitswerten mit der Betreuung durch die einzelnen Versicherer wurden nur die Stimmen der Einfirmenvertreter berücksichtigt. „Die Zufriedenheitswerte schwanken in der Ausschließlichkeit deutlich nach Gesellschaft“, heißt es hierzu in der Studie. Besonders zufrieden sind die Vertreter der Concordia, bei der von 29 antwortenden Vertretern stolze 89,7 Prozent mit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ stimmten. Die LVM (84,5 Prozent, 110 Antworten) und die Continentale (71,1 Prozent, 38 Antworten) belegen die Plätze zwei und drei in der Vermittlerzufriedenheit. Mit einigem Abstand folgt die HDI auf Platz vier (59,4 Prozent sehr zufriedene oder zufriedene Vermittler, 32 Antworten).
Ein Blick auf die Branchengrößen: Die Allianz kann mit 378 Antworten die meisten Vertreter im Teilnehmerfeld stellen, knapp die Hälfte aller Allianz-Vertreter ist „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ (49,7 Prozent). Allerdings landet auch fast jede vierte Antwort in der „Bottom Box“, weil sich die Vertreter tendenziell unzufrieden mit der Vertriebsunterstützung zeigen (23,5 Prozent). Mit „befriedigend“ bewerten 26,7 Prozent der Vermittler die Vertriebsunterstützung der Münchener.
Bei der Ergo fällt auf, dass die Vertreter der Stammorganisation (26 Antworten) zufriedener sind als jene der Ergo AO (145 Antworten). Antworteten bei ersterer 46,2 Prozent der Vermittler, dass sie „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ sind, waren es bei der AO lediglich 37,9 Prozent. Die Zurich kommt auf 50 Prozent positive Bewertungen, die Axa auf 46,7 Prozent und die W&W auf 54,1 Prozent.
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Hintergrund: Die Studie „Betriebswirtschaftliche Strukturen des Versicherungsvertriebs – BVK-Strukturanalyse 2022/2023“ basiert auf einer zwischen Dezember 2022 und März 2023 durchgeführten Onlinebefragung von Vermittlern. 1.842 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt und konnten ausgewertet werden. Knapp 90 Prozent der Befragten sind als Einfirmenvertreter im Vermittlerregister registriert, etwa 6,4 Prozent als Versicherungsmakler und 3,7 Prozent als Mehrfachvertreter. Die Studie kann beim Verlag VersicherungsJournal hier bestellt werden.