Die Kfz-Wechselsaison naht: In der Regel ist der 30. November der Stichtag für den Wechsel der Kfz-Versicherung, da die Verträge oft ein Jahr laufen und eine Kündigungsfrist von einem Monat vorsehen. Dies nahmen die Marktforscher von YouGov zum Anlass, die Wechselbereitschaft der privaten Kfz-Halter in diesem Jahr zu erfragen und einer Zielgruppenanalyse zu unterziehen. Stark vereinfacht stand dabei die Frage im Mittelpunkt: Lassen sich bei den Wechselwilligen bestimmte Merkmale identifizieren? Eine Frage, die auch die Marketingabteilungen der Versicherer interessieren dürfte.

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Die Umfrage unter 24.135 Bundesbürgern ab 18 Jahren zeigt: Die Wechselbereitschaft der Deutschen ist derzeit gering. Nicht einmal jeder zehnte Deutsche (9 Prozent) plant derzeit, sich von seiner Kfz-Versicherung zu verabschieden und sich einen neuen Anbieter zu suchen. In vergleichbaren Umfragen der Vorjahre hatte zeitweise jeder Vierte mit einem Wechsel geliebäugelt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass viele Wechselwillige dann doch keine neue Kfz-Versicherung abschließen: etwa, weil sie kein passendes bzw. günstigeres Angebot finden - oder weil sie einfach zu bequem sind.

Männlich, Fast Food, karriereorientiert

Wenn Kfz-Versicherer sich gezielt an Wechselwillige wenden, riskieren sie im schlimmsten Fall einen Imageschaden - zumindest, wenn sie es nicht subtil tun. Der „typische“ Wechselwillige ist laut YouGov-Umfrage männlich, mittleren Alters, durch Werbung leicht beeinflussbar, stellt die Karriere über soziale Belange - und kümmert sich wenig um seinen ökologischen Fußabdruck.

Unter den potenziellen Kfz-Versicherungswechslern sind zwei von drei (66 Prozent) männlich. Fast jeder Vierte (23 Prozent) ist zwischen 35 und 44 Jahre alt, während diese Altersgruppe nur 15 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ausmacht. Und etwa jeder Zweite würde seine Freizeit opfern, um in der Karriere voranzukommen. Und: Fast jedem Zweiten (49 Prozent) ist der eigene ökologische Fußabdruck egal, während in der Gesamtbevölkerung nur 30 Prozent zustimmen, dass sie sich keine Gedanken über die ökologischen Folgen ihres Handelns machen. Ebenfalls 45 Prozent bestellen oft Fast Food, während dies nur auf 25 Prozent der Gesamtbevölkerung zutrifft.

Mit Blick auf die potenziellen Werbekanäle zeigt sich, dass es sich für Versicherer lohnen könnte, auch abseits der etablierten Kanäle zu werben. Denn 45 Prozent der Wechselwilligen vertrauen den Produktempfehlungen von Influencern, während es in der Gesamtbevölkerung nur rund ein Viertel (23 Prozent) ist. 42 Prozent geben zudem an, gerne Fernsehwerbung zu sehen, während sich in der Gesamtbevölkerung nur 18 Prozent nicht daran stören. Hier stellt sich vielleicht die Frage nach der Henne und dem Ei: Wechselwillig sind laut Analyse diejenigen, die sich ohnehin leicht von Werbung beeinflussen lassen. Viele Kfz-Versicherer und Vergleichsplattformen werben in der Wechselsaison sehr aggressiv und auf vielen Kanälen um Neuabschlüsse.

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Auch für Sponsoring ist diese Zielgruppe empfänglich: 17 Prozent haben schon einmal die Webseite eines Sponsors besucht und etwas gekauft, 38 Prozent ist Sponsoring bei Sport-/Musikveranstaltungen aufgefallen (vs. 25 Prozent Gesamtbevölkerung) und nutzergenerierten Inhalten auf YouTube oder in Podcasts bemerken 31 Prozent der Wechselwilligen (vs. 23 Prozent Gesamtbevölkerung).