Die Daten zu den unterschiedlichen Rechtsformen in Deutschland werden vom statistischen Bundesamt regelmäßig erhoben. Dabei zeigt sich: Vor allem bei kleinen Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern liegt der Anteil der Einzelunternehmen bei mehr als zwei Dritteln. Mit zunehmender Größe des Unternehmens steigt jedoch die Beliebtheit von Kapitalgesellschaften. Schon bei Unternehmen ab zehn Mitarbeitern sind über die Hälfte von ihnen GmbH oder Aktiengesellschaften (AG). Auch florierende Unternehmen im Bereich der Versicherungsvermittlung könnten von einer Änderung ihrer Rechtsform profitieren. Allerdings ist bei diesem Prozess Vorsicht geboten, denn es gibt eine Vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen. In diesem Artikel werden Vor- und Nachteile der Umwandlung beleuchtet und Einblicke in den genauen Ablauf dieses komplexen Vorgangs geteilt.

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Einzelunternehmen in GmbH umwandeln: Wann lohnt es sich?

Viele Versicherungsmakler gründen ihr Business allein. Doch wenn das Geschäft floriert, werden schon bald die ersten Mitarbeiter eingestellt oder Partner für eine Expansion gesucht. Mit wachsendem Erfolg denken Versicherungsvermittler auch darüber nach, die Gesellschaftsform anzupassen.
Doch die Umwandlung eines Einzelunternehmens in eine GmbH ist eine bedeutende unternehmerische Entscheidung, die sorgfältig abgewogen werden muss. Wann es sich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
In Branchen mit hohem Haftungsrisiko kann die Haftungsbeschränkung einer GmbH beispielsweise von großem Vorteil sein. Das ist bei Versicherungsmaklern der Fall, denn laut einem Urteil des Landesgerichts Hamburg haften Makler unbegrenzt und können dies auch nicht durch Klauseln in den AGB wirksam begrenzen.

Die Umwandlung in eine GmbH kann auch steuerliche Vorteile bieten, insbesondere im Hinblick auf die Gewinnthesaurierung und die Verteilung von Einkünften. Denn Einzelunternehmen unterliegen der Einkommenssteuer, bei der der Spitzensteuersatz bei hohen Gewinnen bei bis zu 45 Prozent liegt. Bei der GmbH sind die Steuersätze mit insgesamt 30 Prozent (bestehend aus 15 % Körperschaftsteuer und 15 % Gewerbesteuer) deutlich niedriger.

Dabei ist es jedoch wichtig, diese Aspekte genau mit einem Steuerberater zu prüfen, da sie immer von der individuellen Situation der jeweiligen Versicherungsvermittlung abhängen. Auf diesen Aspekt wird im weiteren Verlauf des Artikels noch näher eingegangen, denn Steuern lassen sich eventuell auch ohne die Umwandlung in eine GmbH sparen.

Wer als Versicherungsmakler wachsen und seine Dienstleistungen erweitern möchten, kann auf alle Fälle mit der Umwandlung in eine GmbH den Zugang zu zusätzlichem Kapital erleichtern. Das kann dazu beitragen, das Business schnell weiter auszubauen und noch mehr Kunden zu bedienen. Durch die geänderte Gesellschaftsform ist es auch möglich, die Geschäftsführung abzugeben und nicht mehr im, sondern nur noch am Unternehmen zu arbeiten.

Wie läuft die Umwandlung ab?

Die Umwandlung eines Einzelunternehmens in eine GmbH erfolgt durch die Einbringung des Einzelunternehmens in die GmbH. Dabei gibt es zwei Hauptvarianten.
Wenn bereits eine bestehende GmbH vorhanden ist, in die das Einzelunternehmen eingebracht werden soll, kann der laufende Betrieb des Einzelunternehmens in die GmbH integriert werden. Hierzu müssen die Gesellschafter der GmbH eine Kapitalerhöhung beschließen. Anschließend wird das Einzelunternehmen als Einlage eingebracht und der Handelsregistereintrag der GmbH entsprechend geändert.
Die häufigere Variante für Versicherungsmakler ist jedoch die Gründung einer neuen GmbH. Hierbei wird das Einzelunternehmen als Sacheinlage in die GmbH eingebracht. Nach der Eintragung der neuen GmbH ins Handelsregister ist das Einzelunternehmen rechtlich Teil der Gesellschaft und wird nicht mehr separat geführt.

Welche Kosten entstehen bei der Umwandlung und wie sind die steuerlichen Auswirkungen?

Sein Einzelunternehmen in eine GmbH umzuwandeln, kann ganz schön teuer werden. Schon allein deshalb sollte dieser Schritt für Versicherungsvermittler wohlüberlegt sein. Unter anderem entstehen dabei rund 150 Euro für die Eintragung des Unternehmens ins Handelsregister. Dazu kommen rund 500 bis 900 Euro an Notarkosten für die erforderliche Beglaubigung des Gesellschaftervertrags und den Gründungsbeschluss.
Die Einbringung von Vermögenswerten und Verträgen in eine GmbH ist rechtlich eine heikle Angelegenheit, bei der ein Anwalt für Gesellschaftsrecht entsprechende Unterstützung bieten kann. Als Kosten für eine professionelle Erstberatung sollten dafür mindestens 200 Euro eingeplant werden. Je nach Komplexität können die Ausgaben jedoch hier sehr schnell ansteigen.
Im Gegensatz zu Einzelunternehmen sind Unternehmen, die als GmbH firmieren, zu einer doppelten Buchführung verpflichtet. Diese Aufgabe kann grundsätzlich an einen Steuerberater abgegeben werden, doch auch dadurch entstehen laufend zusätzliche Kosten von mindestens 150 Euro pro Monat. Für die Erstellung des Jahresabschlusses, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz am Ende eines Geschäftsjahres werden zumeist zusätzliche Kosten fällig.
Statt der Einkommenssteuer ist für eine GmbH die Körperschaftssteuer relevant. Obwohl die Körperschaftssteuersätze in der Regel niedriger sind, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Versicherungsvermittler in einer GmbH weniger Steuern zahlen.
Der Grund dafür liegt darin, dass viele Versicherungsmakler ihre steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten noch nicht voll ausnutzen. Durch intelligente Steueroptimierungen wie beispielsweise die Nutzung der Thesaurierungsbegünstigung könnte es demnach auch ohne Umwandlung in eine GmbH möglich sein, Steuervorteile als Einzelunternehmer zu erzielen.

Vor- und Nachteile bei der Umwandlung in die GmbH

Um als Versicherungsmakler abzuwiegen, ob es sinnvoll ist, das eigene Einzelunternehmen in eine GmbH umzuwandeln, sind hier die Vor- und Nachteile noch einmal zusammengefasst:

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Vorteile der Umwandlung

  • Die persönliche Haftung des Unternehmers wird auf das Unternehmensvermögen begrenzt, was vor finanziellen Risiken schützt.
  • Als GmbH haben Unternehmen leichteren Zugang zu externem Kapital, da Anteile an Investoren verkauft werden können, was das Wachstum und die Expansion erleichtert.
  • Eine GmbH strahlt oft mehr Professionalität aus, was das Vertrauen von Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern stärken kann.

Nachteile der Umwandlung

  • Die Umwandlung ist kostenintensiv, mit Ausgaben für Handelsregistereinträge, Notarkosten und rechtliche Beratung.
  • Eine GmbH ist zur doppelten Buchführung verpflichtet, was zusätzliche Kosten für Buchhaltung und Steuerberatung verursacht.
  • Die Körperschaftssteuer in einer GmbH ist zwar niedriger als die Einkommenssteuer, aber Versicherungsmakler nutzen oft nicht alle steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten aus.