Lebensversicherer mit der geringsten „Substanzkraft“
In einem aktuellen Rating zur Lebensversicherung wird auch die Substanzkraft bewertet: die finanzielle Widerstandskraft für Krisenzeiten. Wer hierbei weniger überzeugen konnte, wird in einer aktuellen Bildstrecke beim Versicherungsbote vorgestellt.
Anzeige
Hintergrund: In der aktuellen Studie "Unternehmensqualität der Lebensversicherer 2023/24" untersuchte das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) Produktqualität, Service und finanzielle Finanzkraft der Unternehmen. Statt aber einzig auf die bekannten Solvenzquoten zu setzen, haben die Ratingexperten eine eigene Kennzahl entwickelt: die Substanzkraftquote. Im Ranking befinden sich allerdings keine Run-off-Versicherer, sondern nur Unternehmen mit Neugeschäft.
Die Substanzkraftquote errechnet sich wie folgt: Man "addiert zum doppelten Eigenkapital die freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung (freie RfB) sowie ein Viertel der Bewertungsreserven und teilt diese Summe durch die Deckungsrückstellung (eingezahlte und verzinste Kundengelder).“ Die Quote wird mit 50 Prozent für das Teilrating finanzielle Substanzkraft gewichtet. Zwei weitere Kennzahlen fließen ins Teilrating ein: Die Überschussbeteiligung des laufenden Jahres sowie die Nettorendite. Die Netto-Rendite des Versicherers wird mit 30 Prozent gewichtet, die Überschussbeteiligung (als Gewinndeklaration für das laufende Jahr) mit 20 Prozent. Alle drei Werte – Substanzkraftquote, Überschussbeteiligung und Nettorendite – ergeben zusammen die Benotung zur finanziellen Substanzkraft.
Dennoch spielt auch die Solvenz- oder SCR-Quote eine wichtige Rolle für das Rating. Denn sobald Unternehmen hier ohne Übergangsmaßnahmen keine 100 Prozent erreichen (und demnach die Anforderungen von Solvency II ohne Übergangsmaßnahmen nicht erfüllen), wird das Substanzkraft-Ergebnis 50 Leistungspunkte nach unten korrigiert. Das wirkt sich natürlich fatal auf die Bewertung (und die Platzierung im Rating) aus.
Versicherungsbote stellt Unternehmen mit den niedrigsten Quoten vor
Versicherungsbote stellt in seiner neuen Bildstrecke die zehn Lebensversicherer vor, die im DFSI-Test "Unternehmensqualität der Lebensversicherer 2023/24" die niedrigste (und damit schlechteste) Substanzkraftquote haben. Zu beachten ist freilich: Bewertet wurden in der Studie dreiunddreißig Serviceversicherer und drei Direktversicherer – rund 75 Prozent des deutschen Lebensversicherungsmarktes. Somit wurden nicht alle Unternehmen gerankt.
Anzeige
Hinzu kommt: bewertet wurden nur Unternehmen mit Neugeschäft. Gerade die Unternehmen mit großen Altbeständen oder Run-off-Versicherer schließen aber bei den Quoten meist am schlechtesten ab, zumal hier die Solvenzquoten teils auch sehr niedrig liegen (Versicherungsbote berichtete). Würde das DFSI alle Lebensversicherer untersuchen, würden einige Unternehmen folglich schlechter abschneiden als die hier dargestellten Unternehmen. Eine Pressemeldung und alle Ergebnisse sind bei den Ratingexperten online verfügbar.