Kapitalbildende Lebensversicherung: Wer zeichnet noch Neugeschäft?
Die Kapitalbildende Lebensversicherung galt durch den Niedrigzins in den letzten Jahren als Auslaufmodell der Leben-Sparte. Auch in 2022 liegt das einstige Flaggschiff deutscher Lebensversicherer beim Neugeschäft auf dem letzten Rang. Wer überhaupt noch KLV-Policen in relevantem Ausmaß unter die Kunden bringt, wird in der neuen Bildstrecke beim Versicherungsbote vorgestellt.
Hintergrund: Weil es durch anhaltend niedrige Zinsen für Lebensversicherer immer schwieriger wurde, Garantieverpflichtungen in der Handelsbilanz zu finanzieren, unterlag die Produktlandschaft in den letzten Jahren einem weitreichenden Wandel. Dies wird besonders anschaulich am Bedeutungsverlust der Kapitalbildenden Lebensversicherungen (KLV) beim Neugeschäft. Trotz Ende des Niedrigzins-Szenarios hält der KLV-Bedeutungsverlust auch im Jahre 2022 noch an:
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- So wurde beim KLV-Neugeschäft 2022 auch ein neuer Tiefstand erreicht: Der Anteil der KLV am gesamten Neugeschäft der Branche sank von kargen 6,3 Prozent auf noch kargere 5,6 Prozent. Trotz einer Zinswende und trotz des endlich beendeten Niedrigzins-Szenarios ist dies ein neuer Negativrekord.
- Nur noch 248.601 Verträge wurden in 2022 an die Frau oder den Mann gebracht – dies bedeutet einen Rückgang um 53.534 Verträge gegenüber 2021.
- Zwar ist der KLV-Bestand auch 2022 immer noch beachtlich: 13.912.502 Policen halten die Versicherer branchenweit. Doch auch im Bestand ist der Rückgang enorm: er schrumpft um 1.029.209 Policen gegenüber 2021.
Vergleich des KLV-Neugeschäfts 2022 mit anderen Produktsegmenten
Auch beim Vergleich des KLV-Neugeschäfts mit dem Neugeschäft anderer Leben-Produkte zeigt sich der Bedeutugsrückgang der KLV:
- Am erfolgreichsten war das Neugeschäft 2022 bei "sonstige Versicherungen" mit den wichtigen Fondsprodukten – hier betrug der Anteil am gesamten Neugeschäft der Branche insgesamt 34,7 Prozent. 1.529.456 Policen wurden verkauft.
- Kollektivversicherungen haben in 2022 den zweithöchsten Anteil am Neugeschäft: 28,4 Prozent. Auch hier ist das Neugeschäft beachtenswert: 1.252.913 Verträge konnten 2022 abgesetzt werden – das sind 66.032 Verträge mehr als in 2021.
- Schlechter steht es schon um das Neugeschäft bei Risiko-Lebensversicherungen (RLV). Denn hier konnten nur 734.745 Policen in 2022 abgesetzt werden – das sind 56.574 Verträge weniger als 2021. Der Anteil der RLV am gesamten Neugeschäft der Branche betrug 2022 nur 16,7 Prozent.
- Und auch bei Rentenversicherungen ging die Zahl verkaufter Policen auffallend zurück: von 853.560 in 2021 auf 641.433 in 2022. Hier lag der Anteil am branchenweiten Neugeschäft bei 14,6 Prozent.
Versicherungsbote zeigt die Neugeschäftskönige in der KLV
Einzig bei der Kapitalbildenden Lebensversicherung jedoch liegt der Anteil des Neugeschäfts am gesamten Neugeschäft der Branche mittlerweile im einstelligen Bereich – mit schrumpfender Bedeutung von Jahr zu Jahr. Um so interessanter ist es, jene Unternehmen vorzustellen, die überhaupt noch Engagement in der kapitalbildenden Lebensversicherung zeigen.
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Die neue Versicherungsbote-Bildstrecke stellt folglich jene Lebensversicherer vor, die in 2022 die meisten KLV-Policen unter die Kundschaft brachten. Alle Zahlen sind dem aktuellen MAP-Report mit der Nummer 931 entnommen: dem neuen Bilanzrating der Lebensversicherungen mit Kennzahlen der Jahre 2018 bis 2022. Zusammen mit weiteren Ausgaben des Traditionsratings kann der MAP-Report 931 auf der Webseite von Franke und Bornberg kostenpflichtig bestellt werden.
