Versicherungsmakler und alternative Vergütungsmodelle: Das war lange keine Liebe. Die Branche wehrte sich verbittert gegen ein mögliches Provisionsverbot oder einen Deckel für bestimmte Produkte, sogar ein Maklersterben wurde befürchtet. Im AfW-Vermittlerbarometer 2019 gab beispielsweise mehr als jeder vierte befragte Makler an, dass er Einbußen von mindestens 40 Prozent bei den jährlichen Provisionseinnahmen befürchtet, wenn die Bundesregierung ein Provisionsverbot in der Lebensversicherung umsetzt.

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Gleichzeitig ist aber ein Bewusstseinswandel in der Maklerschaft zu beobachten. Alternative Vergütungsformen wie die Honorarberatung und Servicepauschalen werden zunehmend als Chance begriffen: und als Wettbewerbsvorteil gegenüber Kollegen, die an der Provision festhalten, ohne ihr Servicerepertoire zu erweitern. In dieses Bild passt auch die jüngste Pressemeldung aus dem Hause blau direkt. Der Lübecker Maklerpool, einer der Großen der Branche, sichert sich die Mehrheit an der finvoice GmbH.

finvoice mit Sitz in Linz am Rhein bietet nicht nur Software-Lösungen für Honorare und Servicevereinbarungen an, sondern auch Weiterbildungen zu diesen Themen. Mehr als 1.000 Maklerinnen und Makler nutzen die Angebote des Unternehmens: Damit ist es einer der Marktführer bei alternativen Vergütungen. Nutzern soll eine neue Abrechnungsplattform geboten werden, die „einen rechtssicheren und digitalen Unterschriftsprozess sowie eine automatische Zahlungsabwicklung“ erlaube, wie es im Pressetext heißt. Die Plattform werde nun auch in die digitalen blau-direkt-Angebote eingebunden.

Joint Venture mit diPay

Darüber hinaus kooperiert blau direkt mit einem weiteren führenden Anbieter für Honorar- und Servicevereinbarungen: diPay. Das Unternehmen aus dem sächsischen Limbach-Oberfrohna bietet ebenfalls digitale Lösungen für Vermittler und Versicherer an, die es erlauben, entsprechende Vereinbarungen bis hin zur Rechnungslegung und Zahlungsabrechnung umzusetzen. Auch Weiterbildungen sind im Angebot.

Hier gehen die beiden Partner aber einen anderen Weg. Sie gründen ein gemeinsames Joint Venture mit Namen „bluePAY“, an dem beide je 50 Prozent halten. Da so entstehende Unternehmen "wird auf alle Ressourcen der etablierten Abwicklungsplattform diPAY zugreifen können und soll den blau direkt Makler:innen als leistungsstarke Alternative zu finvoice zur Verfügung stehen“, heißt es im Pressetext.

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finvoice und diPAY bleiben laut Pressetext jeweils als eigenständige Gesellschaften und Marke erhalten. Die jeweiligen Unternehmen bleiben gründergeführt.