Die Aussage vor einigen Tagen von Ricarda Lang von den Grünen, dass sie die Durchschnittsrente eines Bundesbürgers auf ca. 2.000 Euro schätzt, ist doch mehr als erschreckend.

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Denn tatsächlich liegt die durchschnittliche Brutto-Rente in unserem Land 2023 nur bei rund 1.550 Euro und das nachdem lückenlos 35 Jahre lang eingezahlt wurde! Es werden immer mehr, die diese langen Beitragszeiten erst gar nicht schaffen. Im Musterbeispiel verbleiben dem Rentner dann im Geldbeutel tatsächlich nur noch um die 1.384 Euro (laut dem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung). Nicht gerade viel bei den laufenden Verpflichtungen der Lebenshaltungskosten, die ja bekanntlich erst mit dem Tod enden.

Dr. Rainer Reitzler, CEO der Münchener Verein Versicherungsgruppe© Alexander von Spreti

Die realen Zahlbeträge lagen 2021 bei 1.218 Euro netto (westdeutsche Männer) und 809 Euro (westdeutsche Frauen). Die Werte für Ostdeutschland bewegten sich dazwischen.

Zumindest wurde von Frau Lang noch richtig erkannt, dass es nicht gerecht ist, nach 35 Jahren ehrlicher Einzahlung eine so geringe Rente zu bekommen.

Wer erreicht überhaupt eine Rente von 2.000 Euro?

Für eine Brutto-Altersrente von 2.000 Euro im Monat wären auf Basis der aktuellen Werte knapp über 53 Beitragspunkte nötig. Also nur wer 53 Jahre lang durchschnittlich einzahlt oder überdurchschnittlich verdient, kann eine solche Rente überhaupt erreichen. Aus meiner Sicht so gut wie nicht mehr zu erreichen.

Jeder will alt werden, aber keiner rechnet damit

Erst im Dezember 2023 haben die Aktuare der Deutsche Aktuarvereinigung e. V. (DAV) auf die Bedeutung lebenslanger Rentenzahlungen hingewiesen. Und auch darauf, dass viele Menschen „gravierend“ die Wahrscheinlichkeit unterschätzen, sehr alt zu werden.

Selbst wer nicht besonders positiv rechnet, hat beim Renteneintritt mit 67 eine geschätzte Gesamtlebenserwartung von über 86 Jahren. Das bedeutet, er muss für 20 Jahre seine Rente sichern, um laufende Kosten wie Miete, Essen etc. bezahlen zu können. Aus diesem Grund sind zuverlässige, lebenslange Auszahlungen von Renten so wichtig. Nur sie können der Altersarmut effektiv entgegenwirken.

Rente aufbessern - ein Muss für jeden

Hier betont auch die DAV die Notwendigkeit der Reform der bAV und pAV, um die Attraktivität geförderter Altersversorgung zu erhöhen und bestehende Hürden zu verringern.

Jeder, der auf seine Rente im Alter angewiesen ist, muss heute privat oder betrieblich unbedingt etwas tun. Wer auf beide Absicherungs-Modelle setzt – privat und betrieblich – hat im Alter die besseren Chancen, seinen Lebensstandard halten zu können.

Im Gegensatz zur Politik, bemüht sich die private Versicherungswirtschaft bereits seit längerem auf Hochtouren dieser Entwicklung mit entsprechend optimierten Zusatzversicherungen sprich mit „Lösungen“ entgegen zu wirken. Beispielsweise mit individuellen Rentengarantiezeiten von bis zu 40 Jahren und die Flexibilität, die Rentengarantiezeit sogar noch bis zu 6 Wochen vor Rentenbeginn zu ändern.

Gefahr des vorzeitigen Ausscheidens aus dem Berufsleben

Zum Problem der zu geringen regulären Alters-Rente kommt das vorzeitige Ausscheiden aus dem Beruf. Viele können aus körperlichen oder psychischen Gründen nicht bis zum regulären Rentenalter arbeiten und in die Rentenkasse einzahlen. Jeder vierte Berufstätige scheidet aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Handwerker sind – wie wir wissen – besonders betroffen, da sie häufig schwer körperlich arbeiten müssen.

Von rund jährlich 351.000 Antragstellern auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente, erhielten 175.800 eine Erwerbsminderungsrente mit einem durchschnittlichen Rentenbetrag von 882 Euro (netto vor Steuern). Wer soll davon bitte leben können? Meist sind es auch noch Familienväter, die betroffen sind.

Jeder Berufstätige sollte es sich wert sein, sich dahingehend eigenverantwortlich abzusichern, um sich im Ernstfall ein böses Erwachen zu ersparen.

Fazit zur Zukunft

Um die von Frau Lang so gutgläubig geschätzte Altersdurchschnitts-Rente von 2.000 Euro real zu erreichen, kann sich leider niemand mehr nur auf die staatliche Rente verlassen. Jeder ist gezwungen, privat selbst vorzusorgen in Form einer privaten oder betrieblichen Zusatz-Rente.

Und wer nicht privat vorsorgt, dem droht immer häufiger die Armut im Alter. Mehr als ein Viertel der Rentnerinnen und Rentner müssen von einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro leben!

Wir fühlen uns verpflichtet, gegen diese Entwicklung vorzugehen, mit aktiver Aufklärung, konkreten Lösungen in Form von bezahlbaren Zusatz-Versicherungen mit Leistungen, die nicht am Bedarf der Menschen vorbeigehen, sondern sie vor der Altersarmut bewahren werden.

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