Zwei Drittel der Vermittler sind älter als 50 Jahre
Zwei Drittel der Versicherungsvermittler sind bereits älter als 50 Jahre. Das geht aus dem aktuellen Vermittlerbarometer des Bundesverbandes Finanzdienstleistung (AfW) hervor. Damit bestätigen sich die Nachwuchsprobleme der Branche: Jeder dritte Vermittler plant, seine Tätigkeit in den nächsten 15 Jahren zu beenden.
Der Bundesverband Finanzdienstleistung (AfW) macht anlässlich seiner aktuellen Umfrage auf das Nachwuchsproblem der Maklerschaft aufmerksam. Demnach sind zwei Drittel der Versicherungsvermittler (67,2 Prozent) bereits 50 Jahre oder älter. Der Altersdurchschnitt liegt bei 53,7 Jahren. Dies ist das Ergebnis des 16. AfW-Vermittlerbarometers, einer jährlichen Online-Umfrage, an der sich mehr als 1.000 Vermittlerinnen und Vermittler beteiligt haben. Die Mehrheit der Befragten (89,1 Prozent) ist als Versicherungsmakler registriert.
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Nur 4,4 Prozent der Vermittler sind 30 Jahre und jünger
Das Feld der jüngeren Vermittler ist dagegen schmal. Kumuliert und in Prozent umgerechnet sind nur 4,4 Prozent der Vermittler 30 Jahre oder jünger. Dies könnte sich als problematisch erweisen, denn laut Umfrage plant jeder dritte Vermittler, seine Tätigkeit in den nächsten 15 Jahren zu beenden. In 20 Jahren wird sogar bereits die Hälfte der heutigen Vermittler im Ruhestand sein. Gleichzeitig zeigt die Befragung aber auch, dass die Bereitschaft zur Weiterarbeit im Rentenalter bei den Versicherungsmaklern besonders hoch ist. Fast jeder zehnte Vermittler (9,6 Prozent) bleibt auch im Alter von 67 Jahren und älter im Beruf.
„Es liegt an der Branche jetzt Vorsorge dafür zu treffen, dass der Beruf des Versicherungs- oder Finanzanlagenvermittlers attraktiv für junge Menschen wird. Das beginnt schon mit der Vermittlung von ausreichend Finanzbildung an Schulen, weswegen wir uns auch bei der Initiative Finanzbildung von Bildungs- und Finanzministerium engagieren werden“, kommentiert Frank Rottenbacher, Vorstandsmitglied des Bundesverband Finanzdienstleistungen AfW, die Ergebnisse der Umfrage.
So schätzen Vermittelnde Ihren Bestandswert ein
Für die Vermittlerinnen und Vermittler, die ihren Ruhestand planen, ist die Frage des Bestandsverkaufs wesentlich. Hier geht die Schere weit auf. Jeder neunte befragte Vermittler (11,2 Prozent) geht von einem aktuellen Unternehmenswert von mindestens einer Million Euro aus. Auf der anderen Seite schätzen 38,7 Prozent der Vermittler, dass sie maximal 100.000 Euro bei einem aktuellen Verkauf erzielen würden. Der durchschnittliche Wert der Bestände liegt bei 390.000 Euro (siehe Grafik).
„Das ist natürlich die eigene Einschätzung der Vermittler. Es ist nicht gesagt, dass solche Verkaufspreise tatsächlich erzielt würden, zumal die Preise je nach Spezialisierung schwanken. Derzeit sind Maklerbestände zwar branchenweit sehr gefragt, jedoch müssen diese möglichst vollständig digitalisiert und sehr gepflegt sein, sonst lässt das Interesse der Käufer schnell nach“, betont AfW-Vorstand Rottenbacher. Es sei daher essenziell, sich rechtzeitig vor einem potenziellen Verkauf fachkundig beraten zu lassen, um die eventuell notwendigen Änderungen rechtzeitig einzuleiten.