Warum sich Versicherungsmakler für eine Maklerpool-Anbindung entscheiden
Aktuell sind Versicherungsmakler durchschnittlich an zwei Maklerpools angebunden. Bei der Wahl des Poolpartners schauen die Vermittler vor allem auf Werkzeuge und Tools. Aber auch das Produktportfolio, der Grad der Digitalisierung sowie der Service und die Beratung spielen eine Rolle.
Viele Vermittler arbeiten weiterhin mit mehreren Pools zusammen. Aber: Die Anzahl der jeweiligen Poolanbindungen bleibt relativ stabil. Im Schnitt arbeiten sie mit 2,0 Pools zusammen. Im vergangenen Jahr lag die Anzahl der Anbindungen noch bei 1,9 Pools. Im Jahr 2019 hatte dieser Wert indes noch bei 2,3 gelegen. Nur mit einem einzigen Pool als Partner zu kooperieren ist also noch immer nicht branchenweit üblich. Nur etwa jeder dritte Vermittler (31,8 Prozent) arbeitet mit einem einzigen Partner zusammen. Weitere 35,5 Prozent der Makler sind an zwei Pools oder Verbünde angeschlossen, 17,5 Prozent verfügen über drei und 10,2 Prozent sogar über vier oder mehr Anbindungen. Das ist ein Ergebnis des 16. AfW-Vermittlerbarometers.
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Wenn Makler sich einmal für einen oder mehrere Partner entschieden haben, sind sie durchaus treu: Denn 79 Prozent möchten an ihren Poolanbindungen auch nichts weiter verändern. Lediglich jeder achte Befragte (12 Prozent) plant, die Anzahl seiner Poolanbindungen zu verringern. Sieben Prozent der Makler möchten sie gar erhöhen. Insgesamt wickeln die befragten Vermittelnden zwei Drittel (64 Prozent) ihres Umsatzes über Maklerpools ab.
Welche Kriterien sind für Vermittelnde bei der Auswahl ihres Poolpartners entscheidend? An erster Stelle werden Werkzeuge und Tools genannt. Für 86,9 Prozent sind sie sehr wichtig oder wichtig. Auch das Produktportfolio (86,1 Prozent), der Grad der Digitalisierung (82,4 Prozent) und Service & Beratung (81,0 Prozent) spielen für die überwältigende Mehrheit der Befragten eine gewichtige Rolle.
Die Provisionen (70,4 Prozent) und die angebotenen Weiterbildungsangebote (69,8 Prozent) landen im Mittelfeld. Eine vergleichsweise untergeordnete Bedeutung haben dagegen die Eigentümerstruktur (54,9 Prozent) und die Größe eines Maklerpools. Nur jedem zweiten Vermittler (46,6Prozent) ist dieses Kriterium bei der Entscheidung sehr wichtig oder wichtig.
Auf die Frage, welche Angebote von Pools und Verbünden Vermittler konkret nutzen, stehen wie schon vor zwei Jahren die Weiterbildungsangebote ganz oben, die von 83,3 Prozent der Pool-und Verbundpartner genutzt werden. Knapp dahinter folgen Softwaretools (82,2 Prozent). Die Mehrzahl der Vermittler nutzt zudem Produktschulungen (64,5) und Produktinformationen (63,7). Etwa die Hälfte der Befragten nutzen rechtliche Unterstützung (47,7) sowie das Angebot einer Produktvorauswahl durch den Pool oder Verbund (42,2).
Zur Studie: Das jährliche AfW-Vermittlerbarometer wurde in Kooperation mit den Fördermitgliedern des Verbandes bereits zum 16. Mal mittels einer Online-Umfrage im Oktober und November 2023 durchgeführt. Insgesamt 1.077 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworteten rund 50 Fragen zu ihrer Tätigkeit, ihrem Einkommen, der Regulierung und anderen aktuellen Fragen. Neun von zehn Befragten (89,1 Prozent) haben eine Erlaubnis für die Versicherungsvermittlung (§34d GewO), davon beraten rund 90 Prozent im Maklerstatus. 63 Prozent der Befragten verfügen über die Erlaubnis als Finanzanlagenvermittler/-in nach §34f GewO. Das durch das AfW-Vermittlerbarometer eruierte Stimmungsbild weist weit über den Verband hinaus, denn 58 Prozent der Befragten sind keine Mitglieder des AfW.
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