Der Finanzkonzern MLP vermeldet insgesamt positive Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. „Die MLP Gruppe blickt auf ein sehr solides Geschäftsjahr 2023 zurück. In einer Zeit mit gravierenden externen Belastungen hat sie ihre ausgeprägte Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt; in einer Zeit, in der hierzulande die Folgen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie anhaltender Verunsicherung der Verbraucher aufgrund von Inflation, Zinsanstieg, hohen Energiekosten, weltweiten Krisen und politischen Ungewissheiten deutlich spürbar geworden sind. Deutschland ist das einzige Land unter den führenden Wirtschaftsnationen der Welt, das 2023 in eine Rezession gerutscht war. Viel besser sind die Aussichten auch für 2024 nicht.“, freute sich Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg.

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So konnte das Wieslocher Unternehmen seine Gesamterlöse von 949,1 Millionen Euro auf 973,5 Millionen Euro steigern. Dies sei der höchste Wert seit des Verkaufs der eigenen Versicherer im Jahr 2005. Gleichzeitig stiegen die Erlöse aus Provisionen und Honoraren um 2,1 Millionen Euro auf 844,5 Millionen Euro. Ebenfalls niedriger fällt das Konzernergebnis aus. Dieses sank um knapp neun Prozent gesteigert werden und liegt damit bei 44,1 Millionen Euro. Das operative EBIT fiel um etwa sechs Prozent auf 70,7 Millionen Euro. An den guten Zahlen möchte das Unternehmen auch seine Aktionäre teilhaben lassen. So solle die Dividende auf dem Vorjahresniveau von 30 Cent pro Aktie festgelegt werden.

Im vergangenen Jahr profitierte MLP von verbesserten Zahlen in mehreren Bereichen, musste aber auch in einigen Bereichen Abschläge hinnehmen. Während die Erlöse aus dem Zinsgeschäft, die Bereiche Sachversicherung, Altersvorsorge und übrigen Beratungsvergütungen positive Zahlen lieferten, gab es in den Segmenten Immobilienvermittlung, Finanzierung und Vermögensmanagement rückläufige Ergebnisse.

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Die höchsten Zuwächse seien im Zinsgeschäfte (+209 Prozent) erzielt worden. Ebenfalls hohe Zuwächse seien in der Sachversicherung (+15 Prozent) eingefahren worden. Ebenfalls sehr gut schnitten die Erlöse aus dem Geschäft mit Krankenversicherung (+8 Prozent) ab.

Die Sparten im Überblick

Die Beitragseinnahmen im Bereich der Altersvorsorge stiegen um rund zwei Prozent und liegen nun bei 234 Millionen Euro. 2022 waren die Erlöse um 5,4 Prozent auf 228,8 Millionen Euro gefallen. Zulegen konnte die Kranken-Sparte. Hier wuchs der Umsatz um etwa acht Prozent auf von 60 Millionen Euro. Einen weiteren Anstieg konnte das Unternehmen in der Sachversicherung verzeichnen. Während die Erlöse schon 2022 um 16,6 Prozent auf 174,3 Mllionen Euro anstiegen, konnte der Finanzkonzern 2023 in diesem Bereich wieder punkten. Die Beiträge stiegen um 15 Prozent auf nun 201 Millionen Euro.

Schwächere Zahlen lieferte der Bereiche Vermögensmanagement. Dieser brachte statt 317 Millionen Euro nur noch 308 Millionen Euro Umsatz ein. Herbe Rückschläge gab es dagegen bei der Immobilienvermittlung sowie bei der Finanzierung. Während bei der Immobilienvermittlung und -entwicklung die Erlöse von gut 88 Millionen Euro auf 51 Millionen Euro und damit um rund 42 Prozent absackten, rutschte der Bereich Finanzierung um 35 Prozent auf 14 Millionen Euro ab.

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Die MLP-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Gesamterlöse steigen um 3 Prozent auf 973,5 Millionen Euro
  • Operatives EBIT sinkt von 75,6 Millionen Euro auf 70,7 Millionen Euro
  • Konzernergebnis minus 9 Prozent auf 44,1 Millionen Euro
  • Die Erlöse in der Altersvorsorge steigen um 2 Prozent auf 234 Millionen Euro
  • Vorstand schlägt eine Dividende von 30 Cent pro Aktie vor
  • Ausblick 2024: Operatives EBIT auf 75 bis 85 Millionen Euro steigern

Erfreut zeigte sich die Führungsriege auch ob der zunehmenden Anzahl an Beratern. Mit dem Hintergrund, dass sich die Zahl der Versicherungsvermittler in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verringert hat, sind stabile Beraterzahlen beachtlich. Dies sei auf die umfangreichen Investitionen in das Hochschulgeschäft zurückzuführen. Zudem würden viele Vermittler auch von Wettbewerbern kommen. Seit 2017 sei die Gesamtzahl der Vermittler von 1.909 auf 2.055 angestiegen. Wobei die Zahl im Vorjahr noch bei 2.100 Personen gelegen hatte. Aktuell gäbe es jedoch noch einen Verschiebeeffekt aufgrund des Mitte 2023 eingeführten Traineeprogramms, das die angestellten Trainees auf ihre Tätigkeit als MLP-Berater vorbereitet. Bis zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres seien 122 Trainees eingetreten.

Für 2024 rechnet das börsennotierte Unternehmen mit einem EBIT zwischen 75 Millionen Euro am unteren und 85 Millionen Euro. Bis Ende 2025 hat sich der Finanzdienstleister viel vorgenommen. Denn bis dahin solle das operatives EBIT auf dann 100 bis 110 Millionen Euro gesteigert werden. Dabei sollen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Demnach rechnet der Konzern mit einem weiteren Anstieg des betreuten Vermögens sowie der Bestände in der Sachversicherung. Beim Sach-Bestand würden Größen von zwischen 730 und 810 1,1 Millioneen Euro angepeilt. Zudem sollen ein nachhaltiges Wachstum über alle Beratungsfelder und Konzernsynergien helfen.

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